Samstag, 19. Dezember 2009

Presseschau: Die tückische Schuldenfalle (von Realist)

Mir ist meine Schreibblockade, die daraus entstandene Leblosigkeit im Blog und das vermehrte Auftreten von einzeiligen Fotobeiträgen (sowie der Tatsache, dass ich dadurch Freund Optimist das Feld überlasse) ja wirklich unangenehm - aber das hier muss trotzdem raus:

Heute in der regionalen Tageszeitung gesehen (im Café natürlich - selbstredend bin ich viel zu modern um dergleichen selbst zu kaufen):


Danke "Nürnberger Nachrichten"! Jetzt habe ich das auch endlich verstanden!
Realist


Dienstag, 15. Dezember 2009

Leben: Offenes Betriebsklima (von Optimist)

Wie oft hört man das: "Wir haben ein offenes und lockeres Betriebsklima, Teamarbeit ist bei uns ganz groß geschrieben!" und die Realität sieht dann ganz anders aus:

Verschlossenheit, Mauern, und in schwierigen Situationen ist man doch wieder auf sich selbst gestellt. In dieser Betriebsstätte hält man sich aber an die offenen Maximen:


Offenheit statt hohen Mauern, ermunternder Zuspruch bei Schwierigkeiten und man fühlt sich einfach mit seiner Situation nicht allein gelassen - auch wenn es geschäftlich hart auf hart kommt. Selten sind Konzepte so konsequent!

Fühlt plötzlich eine ganz neue Grenze für Dringlichkeit,

Optimist

Montag, 14. Dezember 2009

Presseschau: Früher war alles so ... ASCII (von Optimist)

Sie sind auch schon lange kritischer Betrachter der letzten verbliebenden Weltmacht? Ihnen passt es auch nicht, dass die USA kulturimperialistisch alles durchdrückt, was ihr gefällt? Ihnen wäre es lieb, wenn es da ein Gegengewicht gäbe? Das am Ende jeder so schreiben kann, wie er es gewöhnt ist, mit seinem Ä und Ü und Ö und dass die Computer das auch endlich mal schlucken?




Findet Unicode ploetzlich voellig ueberbewertet,

Optimist

PS:

Freitag, 11. Dezember 2009

Presseschau: Blitzbesuch (von Optimist)

Ich würde doch sehr gerne wissen, wie ein Staat und vor allem dessen Volk das eigentlich findet, wenn Deutschland in ihrem Land Krieg führt und dann der deutsche Oberbefehlshaber zum "Blitzbesuch" vorbei kommt.





Achso, ich vergaß, "Krieg" ist das ja nicht. Und ich dachte schon, der "Besuch" wäre ein Euphemismus.

Macht einen Blitzrückzug,

Optimist

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Leben: Sterben erst wieder 2010 (von Optimist)

Liebe Leser,

wenn Sie, wie die meisten unserer Leser, zu den Wichtigen dieser Welt gehören, zu den oberen 10.000, wenn die Gala Ihnen wegen Ihrer alles überstrahlenden Prominenz wöchentlich die Titelseite spendiert, dann bitte unbedingt beachten:

Dieses Jahr nicht mehr sterben!

Auf keinen Fall! Das geht jetzt nicht mehr, denn der Zug ist abgefahren:

Ich rate Ihnen dringend, bis 2010 durchzuhalten, denn die Liste der Vermissenswürdigen 2009 wurde vom Spiegel eiskalt am 9.12. dicht gemacht. Ein tiefschwarzes Promi-Vermiss-Loch wartet auf Sie, wenn Sie es nicht mehr über die Jahresgrenze schaffen sollten; eine PR-Katastrophe - und das ausgerechnet beim Abtritt, wenn der letzte Applaus kommt, der letzte Vorhang fällt.

Und glauben Sie ja nicht, Sie können sich noch mit berühmten "Letzten Worten auf dem Sterbebett" hintenrum in die Postillen katapultieren und dann die Hufe an die Decke knallen: "Die Besten Sprüche 2009" sind auch schon Vergangenheit.

Da bleibt nur: Durchhalten, eimerweise Knoblauch essen, dem Privatarzt auf der Intensivstation einen prallen Umschlag in die Tasche stecken und das Beste hoffen. Mit ordentlichem Timing ist der Platz für den "Ersten Promi-Toten 2010" so gut wie sicher - und dann werden Sie auch ganz tüchtig von der Welt vermisst! Echt ehrlich.

Denkt über eine saisonale Kolumne "Tote zwischen den Jahren" nach,

Optimist

Dienstag, 8. Dezember 2009

Leben: vom Verfall (von Optimist)

Realist schickte mir heute Folgendes:


Das ist sehr merkwürdig, denn bei mir ist es genau anders herum: Der geistige Verfall holt den körperlichen bald ein. Das Delta lässt sich zwar mit Alkohol künstlich stabilisieren - jedoch beschleunigt sich dadurch der Verfall insgesamt umso mehr. Das wiederum merkt man in der der alkoholischen Vernebelung aber gar nicht. Das Delta besiegt also in der Wahrnehmung den Verfall - und das nicht nur trotz sondern auch gleichzeitig wegen des Alkohols. Gibt es einen besseren Grund, beherzt zur Flasche zu greifen?

Stabilisiert sein Delta heute noch ein bischen,

Optimist

Mittwoch, 25. November 2009

Leben: Vom sozialen Abstieg (von Realist)

Die letzte Seite in der aktuellen mobileMe-Umfrage von Apple bringt es an den Tag: Mein sozialer Abstieg ist nicht aufzuhalten! Und wie schnell sowas geht! Bei der Umfrage in der TV-Zeitschrift letzte Woche war ich noch einer der Topverdiener! Na, da mach' ich doch mal lieber keine Angabe. Ist ja peinlich.

Deklassiert,
Realist


Dienstag, 20. Oktober 2009

Leben: Vogelperspektive (von Optimist)

So sieht man das Thema Katzen also aus der Vogelperspektive:


Ausserdem sehr gewitzt: Der Hinterausgang- falls die böse Miezekatze doch mal durch die Haustür greift.

Fragt sich, seit wann Vögel schreiben können,

Optimist

Montag, 19. Oktober 2009

Leben: Der letzte Schrei (von Optimist)

Ich frage mich ja durchaus bei jeder Modewelle: Aha, nicht schlecht - aber was soll jetzt noch kommen? Ohne Wertung, wirklich. Sollen sie doch ihre Baggy-Pants herumschleppen, das gibt sich wieder. Und wenn nicht: auch egal. Aber mir auszudenken, was als Nächstes dann verrückt, toll und neu ist, dazu fehlt mir gänzlich das Vorstellungsvermögen.

Manchmal sind dann die Entwicklungen aber sogar vollkommen logisch. Wenn auch schon im Winter die Nieren frei liegen, weil "nabelfrei" nicht tot zu kriegen ist, warum nicht auch mal weiter unten mit dem gleichen Konzept ansetzen:


Das Ringelshirt besticht durch Langeweile und buhlt in seiner Androgynität gar nicht erst mit dem, was wirklich provokant ist und bei diesem Outfit vollkommen im Mittelpunkt steht: HWD-Pants (Half-Way-Down).
Raffiniert ist dabei: HWD beantwortet mit einem lauten Knall das, was das Ringelshirt und der tuffige Schal noch offen ließen: Männlein, Weiblein - oder Beides? Im Winter jedoch bleibt diese Auskunft durch kältegetriebene Rückzugsprozesse in aussagekräftigen Körperregionen auch weiterhin in einer Melange der Ungewissheit. Da bekommt "Gender Gap" gleich eine ganz neue Bedeutung!

Wird das morgen mal ausprobieren

Optimist_in

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Leben: Butlers fragt, Optimist antwortet (von Optimist)

Als wenn Europaletten von Lebkuchen als Frühindikator eines zur Neige gehenden Jahres nicht genug wären, startet offensichtlich gerade die Saison des "Möchten Sie unseren Kalender 2010?"-Saison. Oder, wie bei Butlers, dem Kaufhaus der gehäuft nutzfreien Gegenstände: Der Kalender wird ungefragt mit zum Unrat dazugepackt. Danke.

Butlers erfreut mich jedoch nicht mit der hundersten Fotografie des Miltenberger Schnatterlochs, sondern regt mich auf jedem Monatsblatt durch höchst manipulative Fragestellungen zur Ausgrabung von ungekannten Lebensweisheiten an. Nicht, freilich, ohne zentral die vermeintlich passenden Produkte mit Foto feil zu bieten.


Nun, Butlers, Ihr fragt, Optimist antwortet:

Januar: Butlers: "Was wäre Neu ohne Beginn?"
Optimist: Schön, ohne anstrengend zu sein. Der Einstieg gefällt mir. Der Lethargie-Verband wird Euch die Ehrenmitgliedschaft antragen. Oder, naja, vermutlich müsst ihr selbst hingehen und die Ehrenanstecknadel abholen.
Januar-B-Note:
Bonus: Neu wie in Neujahr, Teufel, seid Ihr kreativ!
Malus: Warum Tassen im Januar? Und warum nur 10, wo das neue Jahr 12 Monate hat?

Februar: Butlers: "Was wäre Valentins ohne Tag?"
Optimist: Endlich ein Tag wie jeder andere!
Februar-B-Note:
Bonus: Guter Ansatz, der Tag gehört abgeschafft! Soviel Altruismus hätte ich dem Einzelhandel gar nicht zugetraut. Respekt.
Malus: Warum Becher im Februar? Wieder nur 10!

März: Butlers: "Was wäre Frühlings ohne Anfang?"
Optimist: Winter? Nein, wartet: Nicht halb so schön. Jawohl.
März-B-Note:
Bonus: Unbestreitbar eine elementare Erkenntnis, Frühlingsanfang ist das Dopamin der Natur.
Malus: Ich war schon selbst drauf gekommen. Außerdem: Geschirrtücher! Und: wieder nur 10! Ich geb's auf.

April: Butlers: "Was wäre Ostern ohne Ei?"
Optimist: Die Oster-Story wird nicht gerade besser.
Bonus: Freiheit für die Hühner!
Malus: Geht am Kern vorbei! Traut Euch: "Was wäre Jesus ohne Kreuz?"

Mai: Butlers: "Was wäre Mutter ohne Tag?"
Optimist: Oha, Glatteis! Ich gestehe: Ganz schlecht für meine Mutter!
Bonus: Bitte nicht abschaffen, ich hab's kapiert!
Malus: Verdammt harte Vertriebsmethoden.

Juni:
Butlers: "Was wäre Sommer ohne Sprossen?"
Optimist: Äh... unverändert? vollständig? wie immer?
Bonus: Die Frage habe ich mir selbst noch nie gestellt!
Malus: Die Frage muss man sich allerdings auch nie stellen!


Naja, und so weiter. Ich werde Realist um einen Benchmark bitten, ob ich jetzt ein Stück weiser geworden bin. Wenn er einen glaubhaften Fortschritt messen kann, bekommt er was zum Muttertag.

Kann gefühlt vor Weisheit kaum noch gehen

Optimist

Sonntag, 13. September 2009

Leben: Von Dönersprech (von Realist)

Neulich im Dönerladen:

Dönermann: "Mit Allem?"

Deutscher Kunde (nickend): "Mit Alles!"

Was für ein Idiot! Weiss doch jeder, dass die einzige korrekte Antwort "Mit Alles und mit Scharf!" gewesen wäre!

Satt,
Realist


Freitag, 11. September 2009

Leben: Vom Fortschritt (von Realist)

Alle anderen tun's ja auch, warum also sollte ich nicht die werte Leserschaft mit einer IFA-Nachlese nerven?

Der erste Knaller: Es gibt jetzt auch mobile Kopfhörer! Vorbei die Zeiten, als die Dinger nur fest im Wohnzimmer installiert zu gebrauchen waren! Theoretisch kann man jetzt immer und überall Musik hören! Und nie wieder wird man sich von jungen Leuten belästigt fühlen, die - mangels geeigneter Kopfhörer - in der Fussgängerzone die Lautsprecher ihrer MP3-Player (und meine Nerven) aufs äusserste belasten!

Und auch auf dem Stand der ARD gibt's revolutionäres zu bestaunen: Ein neuartiges System namens "Videotext", mit dem es möglich ist, sich auf dem Fernsehgerät über die Nachrichtenlage und Sportergebnisse zu informieren! Auf unglaublichen 25 Zeilen mit 40 Zeichen und in freundlichen 16 Farben! Visionär! Was soll jetzt noch kommen?

Beeindruckt,
Realist

PS: Wann waren die Heerscharen bildhübscher Hostessen eigentlich in meinem Alter? Früher waren die zu alt, heute entschieden zu jung... komisch.


Dienstag, 28. Juli 2009

Leben: Von Männerdiskriminierung (von Realist)

Was will mir der Zeitschriftenstapel im Ärztewartezimmer eigentlich sagen? Hier gibt es einen "Stern" und einen "Spiegel, aber 20 Magazine à la "Tina", "Brigitte", "Gala", "Bunte", "Frau im Spiegel" und dergleichen.


Warum? Gehen Männer nicht zum Arzt? Oder lesen sie nur nicht? Oder gibt es einfach keine speziellen Männermagazine? Ach, doch. Gibt's ja. Aber warum liegen die hier nicht?

Fühlt sich diskriminiert,
Realist

Freitag, 17. Juli 2009

Leben: Fahrradbeleuchtung (von Optimist)

Not macht erfinderisch und nichts ist ärgerlicher, als nach deutlich zu fortgeschrittenem Alkoholzuspruch im dicken Nebel der Synapsenbetäubung und teifschwarzer Nacht hilflos tastend nach dem treuen Klepper zu suchen, der einen blind und ohne jedes Wort der Richtungsgabe sicher nach Hause bringt.

Was liegt da näher, als eine gute Fahrradbeleuchtung. Nein nicht Licht am Fahrrad - Fahrradbeleuchtung:



Zeigt sich beeindruckt,

Optimist

Sonntag, 12. Juli 2009

Leben: Mehr Urlaub (von Realist)

So, der Ordnung halber nochmal der Hinweis (ich kenn' doch meine Pappenheimer): Urlaubsnews gibt's hier:

http://schweden.unrealistisch.org

und natürlich via Twitter ( http://twitter.com/realist_nbg ).

packend,
Realist

PS: Von den gerade herrschenden, technischen Problemen ist auch der o.g. Blog betroffen, also nicht wundern, wenn's mal hakt.


Intern: Technische Probleme (von Realist)

Im Moment gibt's hier technische Probleme aus verschiedenen Richtungen - das Ganze sollte sich aber im Lauf der Woche wieder stabilisieren.


Achtung Abonnenten!

Sollte es (wieder Erwarten) noch jemanden geben, der unseren Feed mit einem URL wie dieser abonniert hat:

http://unrealistisch-filmeundleben.blogspot.com/...

dann kann derjenige das hier schon nicht mehr lesen - das funktioniert nämlich nicht mehr :-) Bitte nur den:

http://feeds.feedburner.com/UnrealistischFilmeUndLeben

oder den:

http://www.unrealistisch.org/feeds/posts/default

verwenden.

schraubend,
Realist

Samstag, 11. Juli 2009

Presseschau/Leben: Von türkisfarbenen Pantys und rosa BHs (von Realist)

"Wir werden alle sterben!" kreische ich ja bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Der arge Schnitter naht aber wohl nicht in Form von dönermesserschwingenden, in die Spezialsauce onanierenden, Türken, wie Freund H aus N meisst orakelt(e).

Auch Lieblingsfeindin Zensursula liegt wohl daneben, wenn sie mutmasst, ein zwölfjähriger PC-Spieler wird mir demnächst, sonnenbebrillt und lederbemandelt, das Lebenslicht ausknipsen.

Näher dran und doch daneben liegen Frau Schmidt, samt ihrer Vorgänger im Bundesgesundheitsministerium, die meiner Generation von Kindesbeinen an erzählen wollen, es wäre der one-Night-Stand, der meine irdische Existenz (und das ist ja hoffentlich die einzige) beenden wird.

Nein. Der Tod kommt aus der Waschmaschine der ersten gemeinsamen Wohnung. Es ist der gemeine Scheidenpilz, der - unbeeindruckt vom Colorwaschmittel und der angenehmen 30° Celsius - lässig von den türkisen Pantys in meine Tennissocken umzieht und von dort aus seinen tödlichen Feldzug durch meinen Körper startet. Und er ist nicht alleine. Mit ihm kommt der Staphylococcus (und diverse andere Coccen).

Das steht so zumindest auf Spiegel Online zu lesen.

Und das ist es im Grunde nicht, das ich schockierend finde. Beunruhigend ist eher, dass Freund P aus F, das schon seit 10 Jahren so sagt, wenn er im Waschhaus den Kessel mit seinem Feinrip umrührt. "Wegen der Bakterien" heisst es da immer. Oh, nie wieder werde ich spotten!

Obwohl. Wenn ich den Artikel recht verstehe, bin ich fein raus, solange sich eben weder türkise Slips noch Stoffwindeln in meiner Wäsche finden. Na gut. Auf erstere muss ich dann eben wieder verzichten (haben eh nicht zu meinen Augen gepasst) und ohne zweite hoffe ich noch einige Jahre auszukommen.

Feingerippt,
Realist


Montag, 6. Juli 2009

Leben: Urlaub - Teil 1 (von Realist)

Ja, es ist mal wieder soweit. Ab nächster Woche ist Urlaub. Und natürlich frage ich mich: Verkraftet das die liebe Leserschaft? Wie reagiert sie, wenn tagelang kein neuer Beitrag im Blog auftaucht?

Aber sei's d'rum, die echten Probleme liegen anderswo, nämlich bei der Frage nach dem "was und wo". Zugegeben: Die habe ich inzwischen mit einem "Motorradurlaub in Schweden" beantwortet, das aber eher aus einer Laune heraus, da ich festgestellt habe, dass ich - statistisch gesehen - alle 10 Jahre Motorradurlaub mache und selbige Dekade gerade mal wieder um ist.

Noch ist zwar nicht abschliessend geklärt, ob das Motorrad überhaupt anspringt, aber auch hier liegt die Kernproblematik anderswo: Zum einen scheinen Lederkombis bei nicht sachgemäßer Lagerung einzugehen, zum anderen musste ich feststellen, dass besagtes Motorrad keine USB-Buchse aufweist, und überhaupt schliesst keine meiner beiden UMTS-Flatrates das europäisches Ausland ein. So kann ich ja schlecht wegfahren.

Einen kleinen Einkaufsbummel und ein paar hundert Euro später sind die Fakten geschaffen: Jetzt muss ich fahren (falls das Moped anspringt), immerhin hat das Ding jetzt eine USB-Buchse und ich wieder was zum Anziehen.

Schnell noch mal auf Google Maps nachgesehen wo Schweden eigentlich liegt und ob das trockenen Fußes zu erreichen ist. Es liegt. Es ist. Zudem ist Google der Meinung, dass die geplante 3500 km-Tour in einem Tag und 14 Stunden zu machen ist. Sehr gut, dann kann ich mir beim Fahren Zeit lassen und unterwegs etwas an meinem noch-zu-lesen Bücherstapel arbeiten:

Mit dieser 10Kg Erkenntnis und der bereits erlangten Erfahrung bezüglich Datenroamingkosten geschlagen, reift der gewagte Entschluss keinen Laptop mitzunehmen. Für ein gelegentliches Posting reicht das Telefon und es gibt ja auch noch Twitter. Soviel kalter Entzug von der neuerdings ja so gefährlichen Internetsucht muss reichen.

Trotz aller technischen Probleme, meines inzwischen doch recht angerosteten Metallrosses, muss sich aber niemand Sorgen um meine Rückkehr machen, denn dankenswerterweise wird meine kürzlich (endlich) ausgesprochene ADAC-Kündigung erst 2010 wirksam. Sollen die mich doch heimfliegen, hab' ja schliesslich lange genug bezahlt!

Soviel also zur Vorrede. Mehr gibt's dann eventuell demnächst hier und auf jeden Fall - spätestens am dem 13.07 - auf Twitter, wie immer unter: http://twitter.com/realist_nbg

Das Zelt suchend,
Realist

Donnerstag, 28. Mai 2009

Leben: Marketing (von Realist)

Guter Name. Ich glaube, ich gehe heute mal einen Trinken. Also..., auf dem Heimweg.

Realist


Sonntag, 17. Mai 2009

Leben: Von Lebensfreude (von Realist)

Cool! Hier gibt's jetzt einen Laden für Lebensfreude. Da geh' ich doch morgen gleich mal mein Erspartes auf den Kopf hauen.

Sparschwein zerdeppernd,
Realist


Dienstag, 12. Mai 2009

Leben: Alles neu macht der Mai (von Realist)

Ja und? Wahrscheinlich teurer, kleiner und immer noch scheisse, was? Sind das schon die Vorboten der neuen EU-Richtlinie zu Verpackungsgrößen?

Nach wie vor billig,
Realist


Montag, 4. Mai 2009

Fuck You: Links hinterm LKW Fahrer (von Realist)

Nicht neu, nicht spektakulär, aber muss ja auch mal gesagt werden: Fuck You, links hinterm LKW Herfahrer! Ja, du! Der du dich trotz deines Kleinwagens nicht traust, in der Autobahnbaustelle den LKW zu überholen! Lieber fährst du die vollen 15km links hinter dem LKW her und blockierst die Spur für alle, die wissen wie breit ihr Auto ist (oder einen Firmenwagen fahren).

Auf was wartest du? Auf einen Anfall von Mut? Auf das telefonische OK deiner Versicherung? Auf eine Überholbucht? Auf die Eingangsbestätigung der Abwrackprämie?

Lichthupend,
Realist

Samstag, 2. Mai 2009

Leben: Von Schweinen und Oliven (von Realist)

Ich wollte heute mal konform sein. Tun, was man so tut, bei dem schönen Wetter. Grillen war die erste Wahl. Also schnell die Schweinesteaks von der Tankstelle geholt, denn nur bei denen kann man sicher sein, dass sie schon zum zweiten Mal umverpackt wurden, Monate bevor die Schweinegrippe in Mode kam. Die Einweg-Grills stapeln sich ohnehin in meiner Vorratskammer, also los.

Leider wurde mein Tatendrang von einem Regenschauer gedämpft. Also doch Pfannenzubereitung. Ist ja ohnehin viel gesünder, so mit Olivenöl- statt Kohlenanzünderaroma. Aber halt: Gab's da nicht mal Öle, die man nicht zu stark erhitzen darf? Ein Blick auf das Etikett bringt Gewissheit: "Vor Wärme schützen" steht da. Verdammt. Oh, und abgelaufen ist es natürlich auch, aber wen das überrascht, der kennt mich nicht.

Egal. Ich brauche Eiweiss. Ich habe ja noch eine Rechnung mit dem Himbeergeleeglas offen.

Brutzelnd,
Realist

PS: Ist aufgetaute Milch geniessbar? Ich habe einen Tetrapack im Gefrierfach gefunden, der zur schnelleren Kühlung dort gelandet ist und dann vergessen wurde, als mir auffiel, dass ich ja gar kein Müsli habe....

PPS: Wie lange sind Eiswürfel haltbar?

Freitag, 1. Mai 2009

Leben: Frühstücksbourgeois (von Realist)

Hier sitze ich also. Hungrig und vor einem Glas selbst gemachtem Himbeergelee. Natürlich nicht selbst-selbstgemacht, sondern von meiner Schwester Schwiegermutter. Also, meiner Schwippmutter. Oder so. Jedenfalls bestimmt lecker. Ich weiss es. Ich hatte schon mal so ein Glas. Nur: Das letzte habe ich öffnen können. Dieses nicht. Das ist der Preis für permanentes Hotelfrühstück. Man verweichlicht. Wo sind die Schälchen? Wo sind die Waffelbecher?

Obwohl: Da frage ich mich einmal mehr, warum es essbare Marmeladenschälchen gibt. Isst doch kein Mensch. Ok, die aus Glas muss man spülen, aber ist es billiger essbare Einwegbecher als solche aus Pappe zu produzieren? Oder ist es einfach nur so wunderbar bourgeois die Dinger wegzuwerfen, wenn man schön satt ist? (Hurra! Jetzt ist das sogar noch ein 1. Mai-Beitrag geworden)

Die Nummer des Marmeladenlieferservices suchend,
Realist


Dienstag, 28. April 2009

Leben: Vom Tankwartservice (von Realist)

Von wegen Servicewüste. Der Tankwart ist wieder da. Nur: Funktioniert das noch? Ich meine, da ist also dieser Teenager, der mich willkommen heisst, während ich noch verdattert neben meinem Auto stehe und nicht weiss, was ich machen soll.

Er will wissen, was er tanken soll. Er will wissen wie viel davon. Er bietet an, meine (saubere) Scheibe zu putzen (nee, lass mal). Er möchte meinen Ölstand prüfen (nein, danke. Ist ein Mietwagen *hehehe*). Und ich weiss immer noch nicht, was ich die ganze Zeit machen soll - und wo. Denn: Im Auto warten will ich nicht, ausserdem muss man schlussendlich ja doch rein, um zu zahlen (soviel zum Service). Schon mal reingehen kann ich nicht, denn wenn ich das Auto zentralverriegle, kriegt er den Tankdeckel nicht mehr zu. Ich bleibe also stehen.

50 Liter später drückt mir (aus unerfindlichen Gründen) der Büttel so eine Art Plastikkärtchen in die Hand, das ich zusammen mit einem Euro an der Kasse abgeben darf - aber nur wenn mir sein Service gefallen hat. Ha! Ich wusste es! Teenager, die mich im Auto anquatschen kosten schlussendlich immer Geld.

Bedient,
Realist

PS: Bevor mich der Optimist killt: Das Foto ist aus der Presse.


Dienstag, 21. April 2009

Fuck You: Vertriebler (von Optimist)

Ihr seid eine ganz besondere Gattung im Geschäftsleben, Vertriebler! Ein Bekannter beschrieb euch mal so: man hat euch nicht wirklich gewollt, ihr seid meist unangenehm aufdringlich und man wird euch nur ganz schwer wieder los. Genau wie Fußpilz! Recht hat er!

Aber noch schlimmer sind eure pseudoeloquenten, völlig sinnleeren Worthülsen, die sich durch ein geheimes Nachrichtensystem unter euch in Windeseile ausbreiten, damit ihr zeitgleich alle damit quält - ganz besonders mich!

Lange schon sagt ihr nicht mehr Konkurrenz zu euren Konkurrenten, nein es sind allenfalls Mitbewerber, ja besser noch Marktbegleiter. Marktbegleiter ist ein vollkommen verplüschtes und obendrein der Bedeutung und Situation nach falsches Wort für Konkurrenz. Denn falls ihr es nicht mehr wissen solltet: Eure ach so tollen Marktbegleiter kämpfen hinter eurem Rücken gegen euch. Mit Messer und Pistole, mit allen Mitteln die Recht und Unrecht sind! Solche Begleiter wünsche ich meinen ärgsten Feinden nicht! Wacht auf, es sind eure Konkurrenten! Basta!

Aber wenn es das nur wäre, Vertriebler, dann bräuchte es diesen Artikel nicht. Ihr bringt ja auch das Wort Erhöhung oder Gebühr schon lange nicht mehr über die Lippen. Die Gaspreise werden schon ewig nur noch euphemistisch angepasst (erhöht! Sagt es doch, wie es ist!!!) und die Gebühren einer Versicherung sind seit Jahr und Tag in samten Wohlklang gekleidet: Prämien. Es ist zum Verzweifeln!
Neulich ist mir sogar zu Ohren gekommen, dass nun die Einkäufer ihrerseits zurückschlagen und sich bei einer bestimmten Abnahmemenge eine Prämie anrechnen. Früher hieß das Rabatt abziehen, so wie es eben tatsächlich auch ist, aber das geschieht euch Recht, Vertriebler. Ihr werdet mit euren eigenen Vokabular geschlagen! Gut so!

Völlig überflüssig ist jedoch die seit einiger Zeit grassierende Wendung am Ende des Tages. Nur heiße Luft. "Am Ende des Tages wünschen Sie sich, lieber Kunde, ja ein gutes Produkt." Erst am Ende des Tages? Warum? Das wünsche ich mir jederzeit! Tag und Nacht! Ich will mir nicht nur am Ende des Tages ein gutes Produkt wünschen! Oder wolltet ihr einfach nur schließlich sagen? Das klingt nicht halb so elegant - aber dafür auch nicht nach gequirrlter Mäusekacke.

Ich habe schon Blasen im Gehörgang von eurer andauernden heißen Luft! Verschont mich damit, ein für alle mal! Sprecht mir sofort nach: Erhöhung, Gebühr, Konkurrenz, schließlich! Nochmal! Los, lauter, ich kann euch nicht hören, wegen der ganzen Blasen im Gehörgang!!!

Muss aufpassen, dass er diesen Stuss am Ende des Tages nicht noch selber verwendet

Optimist

Montag, 20. April 2009

Presseschau: Weichstuhlkissen (von Optimist)

Keine Ahnung, warum Woolworth jetzt plötzlich pleite ist. Eigentlich ist es mir auch egal, das ist irgendwie nicht mein Sortiment und der Laden liegt nie auf meinem Weg. Aber unserer Lokalzeitung war es nicht egal - denen ist ja sowieso ganz selten irgendwas egal. Und in einem Artikel, der zwischen Nachruf der Existenz und Aufruf zur Rettung unentschlossen hin und her schwankt, listet der Autor die presilichen Vorzüge des Traditionshauses anhand dreier beispielhafter Topangebote nochmal auf, wie um zu sagen: "Schaut her und kauft, es ist billig und ihr könnt den Laden durch einen enthemmten Schnäppchenkaufrausch am Kragen aus der Krise ziehen!"


Mag das gelingen oder nicht, ich würde sogar einen von zwei Daumen drücken, bin aber ob der besagten Angebote sehr im Zweifel, dass es wirklich etwas helfen wird. Andererseits: Wenn der Fürst-Metternich für 5,99€ z.B. einer unbedachten und zudem noch ungeschützten Hingabe zur Vermehrung Vorschub geleistet hat und Rausch wie Kopfschmerz den harten Fakten einer ungewollten Schwangerschaft wieder Platz machen, sind Stramplersets für 4,99€ angesichts im Sturzflug befindlicher Realeinkommen bestimmt ein willkommenes Angebot für die ernüchterten Metternich-Süchtlinge.

Aber wer auf dieser Welt, bitteschön, braucht ein Weichstuhlkissen für 3,99€? Und vor allem: Was zum Rächer ist das überhaupt?

Nehmen wir an, es gäbe tatsächlich soetwas wie weiche Stühle und für selbige könnte man Kissen erwerben. Weiche Stühle? Wäre das irgendwo zwischen dem klassischen Vierbein-Modell und einem Sitzsack? Ein weicher Stuhl, für den jedoch trotz allem ein Kissen angeraten wäre? Oder ein weicher Stuhl vielleicht, dessen Bequemlichkeit schon ganz hervorragend ist, den man aber aus purem Luxus oder aus dekorativen Erwägungen noch mit einem weiteren Kissen versehen kann - einfach weil es geht?

Oder ist das mit dem weichen Stuhl eher von der medizinischen Warte gemeint: Ein Reizdarmsyndrom also, Polypen oder gar ein Karzinom? Und warum um alles in der Welt brauche ich dafür ein Kissen - ein Weichstuhlkissen für 3,99€? Sehen Sie es mir nach, aber ich mag diesen Gedanken wirklich nicht zu Ende führen ...

Ein Weichstuhlkissen jedenfalls, wenn es nicht doch noch eine ander Erklärung geben sollte, ist ein Langsamdreher, ein C-Artikel, mithin ein echter Ladenhüter. Also derartig am Kundenbedarf vorbei, dass ich wenig Hoffung für Woolworths Zukunft habe, wenn sich unsere Zeitung einen solchen Artikel als eines der drei Topangebote herauszustellen genötigt sieht.


Sieht sich in der Verwirrung des Angebots nicht alleine

Optimist

Sonntag, 19. April 2009

Leben: Von Dekadenz (von Realist)

Ich kann mich nicht entscheiden. Was ist jemand, der sich einen Tetrapack halbvolle Milch kauft? Ein Snob, weil er viel Geld für wenig Ware zahlt und sich dabei noch freut? Oder ein Single mit Umweltbewusstsein, der zwar weiss, dass er am Ende der Woche den bezahlten, anderen halben Liter Milch ohnehin wegschütten muss, es aber aus Gewissensgründen nicht will? Oder ein Blender, der sich zwar nur 500ml leisten kann, aber mit der prestigeträchtigen Literpackung einen auf dicke Hose macht?

Verdammt, ich hätte zumindest auch mal auf den Preis gucken sollen, das hätte den Kreis eingeschränkt. Lustiges Völkchen jedenfalls, diese Luxemburger.

Ihr Realist


Samstag, 18. April 2009

Leben: nicht berühren! ein ... SENSOR!! (von Optimist)

Da spüre ich doch spontan tiefe Verbundenheit mit unserem Waschraum-Paranoiker Realist, denn ich kann ich Ihnen verraten: ich war unlängst in einer ähnlichen Situation, fand mich jedoch prompt mit einer Anleitung zu diesem Problem konfrontiert, die eine gewisse Gereiztheit des Herstellers zur Frage "wie bediene ich einen automatischen Wasserhahn?" nicht vollständig verbergen kann.

Damit nicht nur unser Realist sondern auch Sie, lieber Leser, bei der nächsten Begegnung mit einem automatischen Wassehahn ihren hygienischen Reinigungsritualen ganz souverän und problemlos nachkommen können, hier also die unmissverständliche Anleitung des Automatischer-Wasserhahn-Herstellers:


Wenn Sie noch Fragen haben, rufen Sie doch einfach mal dort an. Fragen Sie den Hersteller z.B., wo man da genau drücken muss, damit Wasser kommt. Ich habe das Gefühl, er freut sich sicher über Ihren Anruf!


Sucht schon mal die Telefonnummer raus

Optimist

Fuck You: Automatischer Wasserhahn (von Realist)


Meine Fresse, automatischer Wasserhahn, du erfüllst ja so dermassen das Klischee! Verrichtest deinen Job meisst in Fastfoodrestaurants (also, hab' ich gelesen, denn da geh' ich ja nicht mehr hin) oder an Autobahnraststätten - bist mit anderen Worten also ein ganz kleiner Tropf. Aber das bisschen Macht, dass du hast, lässt du einen dann um so mehr spüren!

So du überhaupt funktionierst, dann dergestalt, dass man erst versucht, dir durch Winken Wasser zu entlocken, bevor man dann entnervt auf einen Knopf drückt, oder - alternativ - erst verzweifelt probiert dich zu drücken, um schliesslich doch hektisch vor dir herumzufuchteln, bevor du gnädigerweisse anfängst Wasser zu spenden. Dann seift man sich die Flossen ein (Wasser läuft noch). Und wäscht (läuft noch) . Und wäscht noch gründlicher (läuft noch). Und dann will man die Seife abspühlen (Wasser stoppt).

Und das, du kleiner Scheisser, kann kein Zufall sein! Ich habe jedes Timing probiert, ich habe lange und kurz gewaschen, du stoppst *immer* exakt dann, wenn ich Wasser brauche!

Wahrscheinlich ist das so eine Art running Gag zwischen dir und dem Gebläsetrockner. Ja, genau diesem. Dem sensorgesteuerten, bei dem die Stelle, an der der Sensor beschliesst einen doch noch wahrzunehmen, schwieriger zu finden ist, als der G-Punkt der durchschnittlichen Hausfrau! Der alle zwei Sekunden abschaltet, wärend man noch versucht trockene Hände zu bekommen, aber noch eine geschlagene Minute nachläuft, wenn man den Ort des Geschehens bereits verlassen hat!

Ach, fuck you both!

Realist


Dienstag, 14. April 2009

Fuck You: Mein Auto, die Werkstatt, Avis und McDonalds (aka Gangbang) (von Realist)

Dass die meisten unserer (statistisch nachweisbaren) Leser keine Menschen sind, war uns ja klar. Wir hatten da bislang immer RSS-Reader und dergleichen im Verdacht. Aber dass du - mein eigenes Auto - auch unseren Blog liest, war mir neu. Es ist aber die plausibelste Erklärung. Oder warum sonst rollst du sonst bei unserem ersten Ausflug, nach meinem Beitrag, in dem ich mich offensichtlich zu sehr auf mein neues Auto gefreut habe, auf dem Standstreifen einer Autobahn im Nirgendwo aus? Tut das Not? Musst du in den letzten Wochen unserer Beziehung noch zickig werden? Kannst du nicht einfach loslassen?

Ok, auch ich kann starrsinnig sein. Dass ich weder auf die erste, noch die zweite Warnlampe reagiert habe, war nicht nett. Zugegeben. Aber du weisst doch ganz genau, dass ich an einem (technischen) Montag Morgen nicht in der Stimmung bin zu diskutieren - da kannst du gelb blinken, so lange du willst - oder eben bis du schwarz wirst. Ach, Fuck you!

Aber wie sagt man so schön: Wenn du sehen willst, wie dein Liebchen in 30 Jahren aussieht, dann guck' dir ihre Mutter an.

Und wenn der Schoss deiner Mutter die Audi-Werkstatt ist, dann wird mir alles klar.

Wie kommt's, dass nach zwei Stunden im Auto-OP immer noch keine einzige Schraube gelöst wurde? Stattdessen hängen zig Kabel aus dir und die "Monteure" versuchen durch Datenaustausch mit der Zentrale herauszufinden, ob das Getriebe oder die Steuereinheit kaputt ist! Hallo? Was ist aus "aufschrauben und nachsehen" geworden? Wenn noch alle Zahnräder Zähne haben, dann ist's wohl die Steuereinheit, was? Aber mich fragt ja keiner. Hätte ich das früher gewusst, wäre ich auch KFZ-Mechaniker geworden. Da darf man offensichtlich heutzutage mit Autos UND Computern spielen. Fuck you!

Noch frecher warst allerdings du, AVIS! Du besitzt den kühnen Witz, mir als Ersatzfahrzeug eine faktische Kopie meines eigenen Autos zu geben. Ausstattung, Farbe, Motor. Alles gleich - bis auf's Schaltgetriebe! Nach 10 Sekunden fühlt man sich wie zuhause - aber an jeder Ampel ist die Karre aus.... Wahrscheinlich ist da ein Abwürgzähler eingebaut und ihr freut euch schon diebisch darauf den zu checken, wenn ich das Auto wieder abgebe. Andererseits könnt ihr ja eigentlich nicht viel Hoffnung haben, das Auto jemals wiederzusehen. Immerhin habt ihr mich zwar mit Navi aber ohne zugehörige Karten-DVD losgeschickt. Auf Nimmerwiedersehen! Fuck You!

Den Vogel hast allerdings du abgeschossen, McDonalds! Da kaufe ich mir also - nachdem die Kantine des Kunden schon seit Stunden geschlossen haben wird, sollte ich da jemals ankommen - was zu Futtern am Drive-Through-Schalter und du packst mir keine Servietten ein! Weisst du, ich kann nur eine bestimmte Anzahl Dinge gleichzeitig verrichten, aber jetzt brügel ich mit eine Auto über die Bahn, in dem ich mir den Weg selber suchen, die Gänge selber wechseln und auch noch die Geschwindigkeit selber konstant halten muss (den Tempomaten hat AVIS nämlich auch unterschlagen) und nun soll ich auch noch aufpassen, dass ich mich nicht beklecker?? FUCK YOU!

Realist (Mit Ketchupfleck auf'm Hemd)

PS: Um der Wahrheit die Ehre zu geben, fand ich die DVD dann schlussendlich doch im Handschuhfach. Sie erwies sich allerdings als CD mit "Nur Deutschland"-Karten. Perfides Pack! Damit komm' ich zwar nicht zu meinem Kunden, aber zurück zum Vermieter. Ihr lacht wahrscheinlich immer noch.


Montag, 13. April 2009

Intern: Probleme mit den Bildern im Blog (von Realist)

Picasa mag im Moment unsere Bilder nicht mehr heraussrücken. Das ein oder andere wird also im Moment nicht angezeigt - aber das ist alles DEREN Schuld :-)

Ihr Realist


Leben: Kleiner Lauschangriff (von Optimist)

Freie Platzwahl im Café und ich suche mir heute den Tisch aus, der ganz dicht neben den Verbindungsbrüdern steht (mit lustigen Bändern und Mützen). Kleiner Lauschangriff! da weht sicher mal eine Ungeziemlichkeit zu mir rüber. Vielleicht auch was Knackiges - gegen Ausländer, Schwule und Frauen, wenn es gut läuft. Dann zerreisse ich sie im Blog. Gleich im Anschluss!

Über eine Stunde vergeht und die Ernte ist dünn: Kräftemessen mit Geschichtswissen, beruflichem Erfolg und Lästerei über Verbindungsbrüder, die nicht dabei sind. Und überhaupt: Schon Zehn Uhr morgens, und noch kein einziges Bier auf deren Tisch.

Vorurteile sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.

Optimist

Leben: Narrenkappe (von Realist)

Das hat mal also davon, wenn man sich einen Benz bestellt und eine Schwester hat, die sich nicht zu schade ist eigens Häkeln zu lernen, nur um einen zu ärgern.

Auf die Hutablage wartend,
Realist

Freitag, 10. April 2009

Leben: Humor im Alter (von Optimist)

Frühling, die Sonne scheint auf die Terrasse des Cafés und es füllt sich ab zehn Uhr mit der üblichen Melange: Singles, verliebte Paare oder Paare mit Kindern. Sichtbar mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen hat ein wohlgekleideter älterer Herr, der sich mühsam und auf Krücken zu seinem Stammplatz vorschleppt, mit lautem Ächzen in den viel zu tiefen Korbstuhl sinkt und anschließend geduldig auf die Bedienung wartet.

Während ich mich wieder mit halber Kraft meiner Zeitung widme, bestellt der alte Herr einen Espresso, nestelt an einer Pillendose herum und taucht allmählich die umliegenden Tische in dicke Rauchschwaden seiner frisch entzündeten, dicken Zigarre.

Sein Espresso kommt, 30 Sekunden später folgt überraschend ein zweiter. "Oh," sagt die zweite Bedienung, "sie haben ja ihren Espresso bereits!" und will gerade samt Espresso kehrt machen, da sagt er: "Ach, lassen sie ihn da ...". Sie freut sich, stellt ab und ist bereits auf dem Weitermarsch, da ruft er laut und mit krächzender Stimme hinterher: " ... ist doch scheissegal, wovon mir schlecht wird!!"

Über seinen eigenen Galgenhumor erheitert, fällt er kurz nach dem Zug an seiner Zigarre vom Gelächter in sekundenlanges Husten über, dessen Geräuschkulisse keinen Zweifel darüber lässt, welch Masse sich dort in den schillerndsten Farben ihren Weg an's Tageslicht bahnt.

Ach - Humor im Alter ist doch was Feines.

Einen Augenblick später lasse ich mir noch einen Espresso mehr bringen, als ich eigentlich vertrage. Mit dem einsetzenden Schwindel lege ich die Zeitung endgültig zur Seite, genieße den Ausblick und sehne mich nach dem Geschmack einer guten, handgerollten, kubanischen Zigarre. Mein Hüsteln wirkt noch reichlich künstlich; vielleicht sollte ich doch langsam mit dem Rauchen anfangen ...

Sieht die nächste halbe Stunde nur verschwommen

Optimist

Mittwoch, 8. April 2009

Leben: Argumentationsnöte (von Optimist)

Wenn es für mich soetwas wie ein Referenzgericht in einem ilalienischen Restaurant gibt, dann ist das Penne Arrabiata. Das habe ich schon hundert mal probiert und messe daran alles. Penne Arrabiata gut - Restaurant gut. So einfach ist das.

Nun haben wir mit dem Pachtlokal in unserem Bürohaus nicht allzuviel Glück. Die Lage ist schlecht und meistens versuchen sich Anfänger, denen die schlechte Lage nicht bewusst ist. Und nach spätestens sechs Monaten ist dann wieder schluss: Zu schlechtes Essen, zu wenig um satt zu werden, zu lange Wartezeiten, keine Stühle auf der Sonnenterrasse, Espresso draussen teurer als drinnen - wir hatten schon die ganze Bandbreite des gastwirtschaftlichen Versagens dort. Aber jeder bekommt seine Chance und weil's meistens Italiener sind (oder Albaner, die sich als Italiener ausgeben), esse ich dort Penne Arrabiata. Mal schmecken sie nicht, mal zu wenig Penne, mal dauert es zu lange ... sie haben das Bild?

Seit wenigen Tagen versucht wieder ein neuer Pächter sein Glück. Die Speisekarte ist - wenig überraschend - überwiegend italienisch und die Auswahl bei der Erstebestellung war Naturgesetz.

Bis es zur Bestellung kam, verging einige Zeit, weil ich erst barsch beigebracht kam, doch an der Theke zu bestellen, man halte es mit dem Personal kurz, der Kosten wegen. Also gut. Theke. Penne Arrabiata. Wieder raus auf die Terrasse.

Ruck zuck stand das Essen auf dem Tisch und schmeckte wider erwarten ganz ausgezeichnet. Ich würde sogar sagen: Top Ten! 20-30 Sekunden später jedoch ging schrillend der Alarm los. Der Schärfealarm. Der Gaumenhöllenalarm. Glauben Sie mir, ich bin einiges an Schärfe gewöhnt, gewiss kein Kind von Traurigkeit in Sachen Feurigkeit, aber das war definitiv nicht auszuhalten. Einen halben Teller habe ich irgendwie geschafft, die Augen tränten, das Glas Wasser war schon nach zwei Bissen fast leer und in einem Anfall von Freundlichkeit kommt der Chef vorbei und fragt: "Unde? Schmeckte?". Ich keuchte, bejahte, gab aber sofort zu Protokoll, dass es viel zu scharf und damit fast ungenießbar sei.

Der Chef, das Hemd aufgeknöpft bis zum Bachnabel, der schöne Vollhaarpelz nur noch von einer bauchtief hängenden, massiven Goldhalskette an Liebreiz in den Schatten gestellt, schaute mich ungläubig an, baute sich vor meinem Tisch auf, hob die Arme deutlich mehr als notwenig in die Luft und erklärte: "Penne Arrabiata!!".
Regie: Chef Abgang hinten links, Ende der Argumentation.

Ich saß fassungslos da, bar jedes möglichen Gegenarguments, mein Körper schwitze um seine bloße Existenzrettung Bäche und Ströme an allen Seiten und mein Gaumen brannte wie die abgeschaffte Vorhölle.

Ich werde auf einen weiteren Anlauf verzichten. In spätestens sechs Monaten ist der nächste Pächter dran. So ein Zyklus hat ja auch was Positives.

Sucht noch immer nach einem Gegenargument

Optimist
(ohne Gaumen)

Donnerstag, 26. März 2009

Fuck You: Hilton (von Realist)

Nein, nicht Paris im Speziellen. Ich meine den ganzen Klan (wobei: "Paris", "Hilton" und "Fuck" in einem Beitrag zu haben, kann nicht schlecht für das Google-Ranking sein).

Da hat es mich also mal in eines eurer Etablissements verschlagen, Hiltons. Aber denkt ihr eigentlich, dass alle eure Gäste dick sind und/oder nicht alleine im Bett liegen? Oder warum sonst gibt's bei euch nur Bettdecken, so spartanisch wie im zwei Sterne Bunker auf Malle? Hallo? Mitteleuropa? März? Ich lag da dünn, mutterseelen alleine und dementsprechend frierend, mit möglichst großem Abstand zur Fensterseite des Zimmers - was nicht einfach war, denn vermittels Zugluft, in einer Dimension, die auch zur Kühlung eines Multiplexkinos gereicht hätte, hat sich die Wand (oder zumindest der Vorhang) immer mehr auf mich zu bewegt.

Apropos Kino: Aufwärmen durch Fernsehen? Habt ihr euch wohl auch gedacht, was? Oder wie sonst ist die Gewichtung eurer Pay-TV-Kanäle zu erklären? Ein Spielfilmkanal, *fünf* Eroktikkanäle? Wahrscheinlich hausgemacht, was? Paris lässt grüßen.

Nein, da surfe ich doch lieber ein wenig im Netz. Auch da hat man die Wahl - und zwar nicht nur zwischen Ethernet und WLAN, sondern auch zwischen "Economy" und "Business"-Zugang. Klar, das keiner davon kostenlos ist. Für so extravagante Sonderwünsche wie einen Internetzugang muss man hier natürlich zahlen - 10 bis 22 Euro pro Stunde.

Dumm nur, dass dann kein Geld mehr fürs Frühstück (zum Schnäppchenpreis von 27,--) Übrig ist. Da kann ich mir nichtmal mehr Speck anfuttern um die nächste Nacht zu überleben. Denkt ihr eigentlich, dass ich morgens um sieben mehr will oder brauche, als einen Kaffee und Nutella? Ich bin hier doch nicht um Urlaub, verdammt!

Macht aber nichts, im Kofferraum habe ich noch einen Banane-Erdbeer-Smoothie gefunden. Ha! Damit habt ihr nicht gerechnet, was? Ich habe übrigens nicht damit gerechnet, dass der seit knapp zwei Wochen abgelaufen war, was ich leider erst hinterher gemerkt habe. Das wird wohl eure Toilette ausbaden müssen, Hiltons! Oder vielmehr euer Personal, denn euer Hotel ist das erste mir bekannte, das keine Klobürsten bereitstellt!

Ach, Fuck You, Hilton!

Ihr Realist

Samstag, 21. März 2009

Intern: Filmriss (von Realist)

Die Neuigkeit vorneweg: Ab sofort gibt's hier keine Filmkritiken mehr. Wir konzentrieren uns ab sofort auf die anderen Themen (Welche Themen? Höre ich sie rufen...).

Warum? Dass ein weiterer Filmblog komplett unnötig ist, war ja von Anfang an klar. Wenn man aber noch nicht einmal die Kernzielgruppe - also die Leute, die mich ermuntert haben, wieder Filmkritiken zu schreiben - als Leser gewinnt, dann ist das alles wohl vergebene Liebesmühe. Soviel zum Selbstmitleid.

Schlussendlich hat aber wohl eher die Faulheit gesiegt. Denn jeden Film kritisieren zu müssen ist anstrengend - insbesondere, wenn's bei vielen eigentlich nichts zu sagen gibt.

Da sich das logischerweise auch auf die Qualität der Beiträge auswirkt, betrachte ich den Filmkritikenverzicht als Massnahme zur Qualitätssteigerung. Die mit voller Absicht und ohne Entschuldigung verfassten Beiträge sollen nicht länger von, der Pflicht geschuldeten, Kritiken verwässert werden.

Freiheit! (wie es Braveheart formuliert hat)

Achja: Da die Frequenz neuer Beiträge jetzt wohl sinken wird, hier noch eine Mitteilung an die "ich war diese Woche noch gar nicht auf euren Blog"-Fraktion:

Kommen sie d'rüber weg! Die 90er sind vorbei! Ein Blog hat nur deswegen eine Website, damit man ihn per Google findet! Danach wird er abonniert und fertig! Und für alle, die nicht wissen, was das bedeutet, bieten wir ja sogar Email-Abos an! Zu finden in der rechten Spalte:

Kommen sie nicht zum Blog - der Blog kommt zu ihnen!

In der Hoffnung, das weniger Beiträge mehr gelesen werden,
Ihr Realist


Donnerstag, 19. März 2009

Kabarett: Mathias Tretter: Staatsfeind Nr. 11 (von Optimist)

Matthias Tretter ist ja in der Kabarett-Szene längst kein Unbekannter mehr und hat mich all die Jahre mit seinen Auftritten nie enttäuscht. Das sollte heute mit seinem Programm "Staatsfeind Nr. 11" anders werden.

An diese Stelle des Textes gehört wie üblich eine Zusammenfassung der Handlung, die Rahmengeschichte des Stückes, der rote Faden, die Kernaussage oder was auch immer der Klebstoff des Abends ist oder sein soll. Aber so bitter das ist: Da war nichts von alledem.
Tretter treibt inhaltlich von Thema zu Thema, fängt mit der Krise an, reichert die Gags mit Wissen um lokale Dauerbrenner an, lässt sich öfter über Merkel aus, greift mislungene Politikerzitate auf und gibt in der Zugabe den Kinski. Allenfalls, könnte man sagen, ist es ein Streifzug durch die aktuellen Themen der letzten Wochen und Monate - von Klebstoff keine Spur.

Dabei fehlt es Tretter überhaupt nicht an Scharfsinn oder sprachlicher Wendigkeit! Im Gegenteil, fast alle Texte haben Tiefsinn, sind oft mehrschichtig sowohl sprachlich als auch inhatlich anspruchsvoll, er war über das ganze Programm hin völlig textsicher, aber die Präsentation stimmte leider ganz und gar nicht. Der Auftritt hatte keinen Esprit, keine Dramaturgie und ich wurde das Gefühl nicht los, dass Tretter über lange Passage keinen Kontakt, keine gemeinsame Welle mit dem Publikum hatte. Ein sehr verkopftes und auf den Text reduziertes Stück.

Fazit: Mag sein, dass Tretter einen schlechten Tag hatte, mag sein dass für mich gleiches gilt. In Summe war das aber heute Nichts.

Hofft auf ein besseres Nachfolgeprogramm

Optimist

Sonntag, 15. März 2009

DVD: Street Kings (von Realist)

"Street Kings" ist erstaunlicherweise mal kein direct-to-DVD-Release, obwohl er dem Muster entspräche. Gut besetzt: Keanu Reeves, Forest Whitaker und lustigerweise Hugh Laurie (Dr. House, aber ohne Bart), in einer Nebenrolle als interner Ermittler.

Der Plot ist so alt wie vorhersehbar. In den ersten 10 Minuten wird Reeves als knallharter, Grenzen überschreitender Cop mit Alkoholproblemen vorgestellt. Was gleich mal gehörig nervt. Der Wecker klingelt, cooler Typ wacht - noch in Klamotten - auf, hustet tüchtig und befummelt erst mal seine Pistole. Ist die Kugel die ich gestern geladen habe wirklich noch da? *tschack* *ratsch* *klick* (Immer wieder erstaunlich wie viel Geräusche Waffen im Kino von sich geben). Dann schnell ins Klo kotzen und nochmal gründlich die Pistole reinigen. Ehrlich - ich kann's nicht mehr sehen. Das ist wie Mel Gibson in "Leathal Weapon". Nur mit Alkohol statt Kippen, mit weniger Haaren, ohne Humor, mit einem coolerem Auto und ohne Suizidgefahr. Ach, egal. Dann folgt das übliche: "Meine Kollegen sind noch viel korrupter als ich"-Spielchen. Wer ist noch verstrickt? Wer will wen zum Schweigen bringen?

Das ganze ist mit FSK-18 versehen, ist aber - mal abgesehen von ein paar expliziten Schiessereien, die die Mühe nicht wert gewesen wären - an sich weder besonders "hart" oder blutig.

Fazit: Kann man, muss man aber nicht.

Ihr Realist

Link zur offiziellen Website


Donnerstag, 12. März 2009

Kino: Der seltsame Fall des Benjamin Button (von Realist)

Hurra! Ein paar Wochen vor DVD-Start schaffe ich es also tatsächlich noch in "Benjamin Button", der Geschichte des Mannes, der als Greis im Babyformat geboren und im Laufe seines Lebens immer jünger wird, bis er schliesslich als Baby stirbt.

Erstaunlicherweise unter der Regie von David Fincher (von dem man ja eher anderes, düsteres, härteres, kennt). Toll besetzt mit Brad Pitt, Cate Blanchett und Tilda Swinton, mit überzeugenden Maskenbildnern gesegnet und unglaubliche 2 3/4 Stunden lang.

Ich glaube, das einzige, das man dem Film vorwerfen kann ist, dass er erschreckend "Forrest Gumpisch" war. Der schräge Hauptcharakter, die noch schrägere, lebenslange Beziehung zu einer schwierigen Frau. Die Rolle seiner Mutter und das Herumreisen, unter besonderer Berücksichtigung eines fragwürdigen Kutter-Kapitäns.

Fazit: Durchweg gut gemacht und unterhaltsam. Dennoch würde ich behaupten, dass "Forrest Gump" besser war. Obwohl mit Tom Hanks, und obwohl ich den zuletzt 1994 im Kino gesehen habe - da die DVD unglaublicherweise seit 2001 ungeöffnet und eingeschweißt bei mir im Regal steht.


Mittwoch, 11. März 2009

DVD: Shutter (von Realist)

Ich hätte es wissen müssen: Traue keinem "Horrorfilm" mit FSK-16 (und 4.8 Punkten in der IMDb)!

Das Aufregendste an diesem (Leih-)Film war, das er sich partout nicht im DVD-Player abspielen lassen wollte. Nun gut, war ne Blu-Ray. Also rein in den zuständigen Abspieler - und von da an ging's bergab.

Pärchen zu Gast in Japan. Halb Flitterwochen, halb Arbeit, denn er ist Fotograf. Einem (beinahe?)Unfall folgen ein paar "gruselige" Augenblicke, mit Visionen von einer finster dreinblickenden, jungen Japanerin. Hauptsächlich manifestiert sich das "Grauen" aber in Schemen, die in allen Fotos auftauchen, die das Paar schiesst (Dumm für den Fotografen). Der Experte vor Ort erklärt: "Das sind Geister. Denn Geister sind Energie. Und Energie ist Licht. Und Fotoapparate nehmen Licht auf!" Aha. Das erklärt natürlich auch, warum man die Geister nicht auch so sehen kann, denn bekanntlich reagiert die menschliche Netzhaut ja nicht auf Licht sondern auf Gammastrahlung. Oder so.

So zieht sich das dahin - und, ok, ich muss zugeben, dass der ein oder andere Kameraschwenk gut gemacht war, wenn Personen plötzlich im Hintergrund auftauchen (oder verschwinden, oder auf ein mal jemand anderes sind). Unterm Strich passiert aber schlicht und ergreifend gar nichts und die zwei "echten" Spezialeffekte, die es gibt, sind so billig, dass sie eher ablenken.

Fazit: Zu blöd die Story, zu gering das Grauen.

Ihr Realist

Link zur offiziellen Website
Link zum Trailer (der es fast schafft noch schlechter als der Film zu sein)


Dienstag, 10. März 2009

DVD: Hauptsache verliebt (von Realist)

Ja, ja , ja. Es war wieder Sonntag und der Realist hat sich eine romantische Komödie angesehen. Und wieder ein Film, der seine Deutschlandpremiere auf DVD (und nicht im Kino) feiern "durfte", der magere 6.1 Punkte in der IMDb hat, dessen Plakat/Cover kaum zu ertragen ist, dessen männlichen Hauptdarsteller (Paul Rudd) ich unerträglich schmalzig finde, in dem Teenager (unter 15) ganz besonders kluge Sprüche absondern, der wirklich jedes blöde Klischee bedient und ein paar mal über die Grenze des Peinlichen hinausschiesst.

Es geht um eine allein erziehende Mutter, die als TV-Produzentin arbeitet, nicht so wirklich altern will und sich zudem noch in einen Schauspieler, der (eigentlich) viel zu jung für sie ist verliebt.

Dennoch. Michelle Pfeiffer! 'nough said :o)

Falls jemand, neben der tollsten 50-jährigen im Business, noch ein paar Argumente für den Film braucht: Er hatte durchaus ein paar gute, spitzzüngige Dialoge. Auch die Idee den Film mit einer Schimpfkanonade von "Mother Nature" (Tracey Ullman) zu beginnen, und Mutter Natur dann - immer leuchtend, Starbucks-Kaffee trinkend und nur für die Hauptdarstellerin sichtbar - alle Nase lang auftaucht zu lassen, um ihren Senf dazu zu geben, fand ich sehr witzig, ihre Erklärungen zum Thema Arterhalt und Sexualtrieb sehr schlüssig.

Am Ende sind sich dann aber doch alle einig, dass nicht zwangsläufig der stärkste Mann die gebärfreudigste Frau kriegt und man sich dafür bis ins hohe Alter wie ein Teenager kleiden und benehmen darf. "Nature sucks!" so das Credo. Das ist zwar fragwürdig, aber unterhaltsam war's allemal.

Fazit: Für Pfeiffer-Fans ohnehin ein Muss. Allen anderen sei versichert: Er war allemal besser, als die letzten paar Vertreter des Genres, die ich mir angesehen habe.

Ihr Realist


Mangels einer offiziellen Website
hier der Link zum Trailer

Montag, 9. März 2009

DVD: Juno (von Realist)

Warum sehe ich mir immer wieder Filme an, die einfach nicht für mich gemacht wurden?

Bei Juno (der unglaubliche 8 Punkte in der IMDb hat und auch sonst nur gute Kritiken bekam) geht es um eine 16-jährige, die "überraschend" schwanger wird. Natürlich ist sie der "hui! Ich bin so anders und viel cooler und gehe meinen Weg"-Typ mit einem Intellekt, der ihr (altersmäßig) nicht zusteht. Sie entscheidet, das Kind auszutragen und zur Adoption frei zu geben. Die künftigen Eltern sucht sie selber aus, aber auch die haben so ihre Probleme. Punkt. Das ist der Film. Es geht nicht um Zoff mit den Eltern, nicht um den Verlauf der Schwangerschaft, nicht um die Beziehung mit dem Erzeuger.

Gut, alle sind erfrischend unaufgeregt und es werden eben auch gar nicht die befürchteten Klischees überstrapaziert. Nur: Wem nutzt ein Film, über ein Thema, das ohne Frage viele junge Mädchen betrifft, wenn er weder eine Komödie (<nelson>Haha!</nelson>), noch ein Drama ("Siehst du - sowas passiert dann!") ist, aber auch nicht so wirklich eine wiederholbare Problemlösung anbietet?

Fazit: Im Grunde ein erstaunlicher - weil amerikanischer - Problemfilm, der sich einfach einen Scheiss aus seinem Problem macht. Dennoch für alle, die nicht 16 und schwanger sind, nicht wirklich interessant.


Samstag, 7. März 2009

Presseschau: "Ich sehe hörbares Schweigen" (von Optimist)

Suspekt waren sie mir ja schon immer, diese kreativen Menschen in all den Werbeagenturen, bei denen die Namen der Agenturen meist schon so wahnsinnig schlau ausgedacht sind. Gut, Namen wie "Amt für Neuvermittlung in der Werbewirtschaft" wäre sicherlich nicht so der Reisser, von daher kann ich das schon verstehen.

Aber diese kreativen Menschen sind mir zuwider. Gegen all ihren Ideen für Neues, ihrem achzundzwanzigsten Sinn für Verrücktes, ihrer Fröhlichkeit und Lebensbejahung, steht da natürlich die Aburteilung allerhand meiner liebgewonnenen, althergebrachten Gewohnheiten, Klamotten und Sprachausdrücke. Nicht hip. Nicht kreativ. Langweilig. Jaja, ich weiss es ja!

Jener Ideenschmied der Werbewirtschaft jedoch, dem aus Anlass von ausbleibender Rückmeldung zu seinem Werbeentwurf das Zitat "Ich sehe hörbares Schweigen" ausgebüxt ist, scheint noch Sinne weit im dreistelligen Bereich zu haben. Da komm' ich nicht jedenfalls nicht mehr mit. Und wenn er sehen kann, was ich nicht sage, dann ist er ein verdammter Gedankenleser und soll mir gefälligst vom Leib bleiben! Weiträumig! Wobei: Gibt es für Gedankenlesen eigentlich Maximalabstände?

Sein fünfhundertdreiundvierzigster Sinn für knackige Werbesprüche hat jedenfalls zu meiner persönlichen Genugtuung völlig versagt, er wollte nämlich analog zum baden-würrtembergischen "Wir können alles außer hochdeutsch" in einer gerade-noch-Großstadt den Spruch "Provinz auf Weltniveau" platzieren. Nicht zu unrecht, wie man denken mag, immerhin werden hier Marsroboter gebaut, mitten in einer größeren Häusersammlung und zwischen allen expandierenden Metropolregionen.
Aber beim Wort Provinz ist mein lieber Werbefachmann ganz blauäugig falsch abgebogen, denn: Wer lebt schon gern in der Provinz? Die Bürger dieses Nests jedenfalls nicht und auch sonst niemand. Provinz ist relativ und immer dort, wo es noch trostloser ist, als hier. Daher kann der Texter des Spruchs auch die Ablehnung gar nicht verstehen, denn er lebt dort, wo die Kreativität per Definition aus dem Füllhorn quillt: In Berlin. Naja, und von Berlin aus ist ja selbst New York Provinz.

"Provinz ist, wo ich bin" wird mein lieber Realist zur Gegenrede rufen, denn dieser Spruch prangt schon seit Jahren auf einer pechschwarzen Postkarte an wechselnden Orten seiner Behausung. Das ist mir auch suspekt. Vermutlich ist er heimliches Mitglied einer Kreativagentur, hat dauernd so schlaue Ideen und tarnt sich mit ätzender Selbstironie unter dem Deckmantel des Provinziellen. Wenn er dann also auch, wie sein virtuoser Texter-Kumpel aus Berlin, "hörbares schweigen sehen", werde ich in seiner Gegenwart nur noch an graue Anzüge, Mickey-Mouse-Krawatten und schlechtes Wetter denken. Das wird ihn quälen und foltern und schließlich wird er gestehen, dass er eine erfolgreiche Agentur führt, die so einen tollen verrückten Namen "hörbares Schweigen" hat.

Eine Sache jedoch ist seine unabstreitbare Wahrheit, die sich auch meine Nachbarn schmerzlich vor Augen führen sollten:

"Provinz ist, wo ich bin" - da kann man hörbar schweigen, solange man will.

Optimist

Freitag, 6. März 2009

Fuck You: Energiesparer (von Realist)


Eben noch stehe ich am Urinal und lasse entspannt der Natur ihren Lauf, als ich das, wegen euch Energiesparern, plötzlich im Dunkeln mache. Geht's euch noch gut? Eine Toilettenbeleuchtung mit Timer? Zum Glück konnte ich im matten Nachleuchten meines Urins (es gab Mittags Spargel in der Kantine) den Ausgang noch finden, aber nicht auszudenken, wäre das ein größeres Geschäft gewesen!


Zumindest ein Bewegungsmelder wäre ja nett! Wobei - dann beschwert sich wieder eure Putzfrau, wenn ich beim Pinkeln immer versuche, möglichst nicht still zu stehen.

Bank hin, Krise her - wie arm kann man sein? Ach, Fuck You, Energiesparer!


Ihr Realist


Donnerstag, 5. März 2009

Kino: Gran Torino (von Realist)

Zugegeben: Im Grunde macht Clint Eastwood hier zu 90% das, was er schon immer gemacht hat. Finster dreinblicken und knurren. In einer Geschichte, die es auch schon hundert mal gegeben hat: Es dreht sich um den grimmigen, verwitweten Korea-Veteran, der seine asiatischen Nachbarn nicht leiden kann (genau so wenig, wie sonst irgendjemanden) und selbstverständlich darum, wie man sich dann doch näher kommt. Es geht um den Pater, der noch grün hinter den Ohren ist, um Gangs, die Familie, junge Leute und alte Knochen.

Dabei ist der Film - obwohl Hollywood Wohlfühlfilm und Hollywood Drama in einem - erfrischend zuckergussarm.

Fazit: Absolut sehenswert! Eastwood in Höchstform, vor und hinter der Kamera.

Ihr Realist

PS: Möglicherweise habe ich ihn ja auch nur nicht verstanden. Die asiatischen Dialoge waren leider nur französisch untertitelt...

PPS: Wer sich fragt, was mit den verbleibenden 10% ist, der möge beachten, dass ich nichts von "beissen" geschrieben habe :-)

Dienstag, 3. März 2009

DVD: Benders Game (von Realist)

Der dritte abendfüllende Futurama-Film - und ich sag's nur ungern - aber das war ja mal nichts.

Weder die Geschichte noch die Präsentation hatten dieses Mal Hand und Fuss. Ein wenig hiervon, ein wenig davon aber zu wenig bissiger Witz um die Mängel auszugleichen. Vielleicht auch nur der falsche Film am falschen Tag. Wer weiss.

Fazit: Nummer vier wird's schon richten - und bis dahin kann man ja nochmal "Die Ära des Tentakals" gucken.

Link zur offiziellen Website


Samstag, 28. Februar 2009

DVD: Fleisch ist mein Gemüse (von Realist)

Mensch, Heinzer!

Nach Buch und Hörbuch habe ich jetzt Heinz Strunks (mehr oder weniger) autobiografische Jugendgeschichte noch als Film konsumiert.

Heinz ist (irgendwann in den 80ern) 23 Jahre alt, wohnt bei seiner kranken Mutter, hat Akne, aber weder Freundin noch Plan. Ein gewisser "Sinn" oder zumindest Struktur, wenn man das so nennen mag, kommt in sein Leben, als er als Saxophonist bei der Tanzband "Tiffanys" anheuert, mit der er durch die norddeutsche Provinz tingelt - von Hochzeit zu Schützenfest und zurück.

Das Buch vollführt hier einen gnadenlosen Spagat. Zwischen dem Drama seines Lebens, zwischen Frustration, "abmelken" (mehrmals täglich), Suff, Spielsucht und der Krankheit seiner Mutter, einerseits. Der gnadenlosen Komik, hauptsächlich rund um die Auftritte von "Tiffanys", wenn sie in rosa Sakkos vor sturzbetrunkenen, übellaunigen Landeiern Schlager spielen, andererseits. "Mucken, mucken, mucken" würde Bandleader Gurki sagen. Das Hörbuch punktet zusätzlich mit Heinz Strunks genialem Vortrag - denn der Chef liest selbst.

Der Film patzt leider in allen drei Kategorien. Der echte Strunk fehlt naturgemäß. Er kann nur ab und an als Erzähler in Erscheinung treten. Der Witz ist da, aber nicht abendfüllend. Das Drama ist gerade soweit da, dass es genügt, um den Witz zu schwächen. Alles in Allem vergehen die knapp 100 Minuten, ohne das wirklich die Eckpfeiler der Geschichte erzählt wurden - und ich muss zugeben, dass mir das Ende des Films auch nicht bekannt vorkam, aber da mag ich mich irren.

Fazit: Die Stimmung wurde eingefangen, die Besetzung ist toll (besonders Gurki ist sehr authentisch), nur die Geschichte kommt zu kurz. Hörbuch dringend empfohlen.

"Swingtime is good time. Good time is better time" (Gurki)

Ihr Realist

Freitag, 27. Februar 2009

Leben: Von der Fastenzeit und Spiegeleiern (von Realist)


Ab jetzt wird gefastet. Sofort. Ich war duschen (nein, ich dusche nicht nur nach Fasching, sondern z.B. auch nach dem Joggen! Wobei - genau genommen ist Aschermittwoch öfter), als mir bei einem Blick nach unten auffiel, dass ich den kleinen Realist gar nicht mehr sehen kann. Also, zumindest nicht direkt. Spiegeleier. Sie wissen schon.

Und nein: Sooo klein ist er nun auch wieder nicht. Und der wird im Alter auch nicht kleiner - das habe ich nämlich als erstes gegoogelt. Es muss also an diesem Bauchhöhlenfett liegen, von dem man immer liest (und das schreibe ich nur, damit man diesen Artikel auch schön über Google findet).

Und warum fällt mir das erst jetzt auf? Oder kam das so plötzlich? Ist das die Strafe für die letztwöchige, kurze Unterbrechung meiner - inzwischen 7 Monate währenden - Fastfoodabstinenz? Zu meiner Entlastung (bzw. eben gerade nicht): Schuld war eine, nur auf verschlungenen Kreisverkehrswegen zu erreichende, Tankstelle an der Autobahn! Als ich von dort meinen Weg zurückkreiseln wollte, habe ich mich wohl etwas verfranzt - und schon plärrt mir der Lautsprecher durchs Fenster "Willkommen bei McD, ihre Bestellung bitte!". Was soll man da schon machen? Nach dem Weg fragen? Mein Gott, die müssen auch leben!

Und nein, das auf dem Foto ist nicht mein Bauch. Da kann man ja die Füße noch sehen.

Ihr Realist


Montag, 23. Februar 2009

DVD: Tödliche Entscheidung (von Realist)

Im Rahmen unseren neuen Reihe "ich gucke jetzt alle Filme mit Marisa Tomei" gab's gestern "Before the Devil Knows You're Dead" bzw. "Tödliche Entscheidung", wie das scheinbar auf deutsch heißt. Philip Seymour Hoffman und Ethan Hawke gab's gleich noch gratis dazu.

Dennoch war dieses kleine Kriminalstück, um zwei klamme Brüder, die das Juweliergeschäft ihrer Eltern ausrauben und dabei aus Versehen ihre Mutter um die Ecke bringen, im Grunde sterbenslangweilig.

Die Schicksale sämtlicher Beteiligten waren mir bis zum leicht offenen Ende nach 117 Minuten (und darüber hinaus) komplett gleichgültig. Das kann allerdings auch daran liegen, daß es Sonntag Abend war, da ist mir eh alles egal.

Noch nicht mal die einleitende Sexszene mit Tomei konnte den Abend retten, da aufgrund der ungleichen Masseverteilung dabei hauptsächlich Hoffman im Bild war - und wenn ich einen blassen, dicken Bauch sehen will, kann ich ja auch in den Spiegel gucken.

Fazit: Nichts daran war wirklich schlecht, aber man muss ihn gewiss nicht gesehen haben.

Ihr Realist

Link zum Trailer

Sonntag, 22. Februar 2009

Kino: The Wrestler (von Realist)

Da hatte ich ja letztens ganz schön geguckt, als ich - aus dem Blauen - den Trailer zu "The Wrestler" gesehen habe. *Das* ist Mickey Rourke? Den ich zuletzt in "9 1/2 Wochen" und so epochalen Werken wie "Harley Davidson and the Marlboro Man" gesehen habe? Ein überraschend muskulöser, aber aufgedunsener, alter, schwerhöriger Wrestler, dessen beste Tage 20 Jahre zurück liegen? Die Parallelen zwischen Rolle und Darsteller sind so offensichtlich, wie (vermutlich) kalkuliert.

Randy "The Ram" lebt in einem Trailerpark, verdient sich die Woche über ein paar Dollar mit Hilfsarbeiterjobs und nur am Wochenende kann er machen, was er liebt: In den Ring steigen. Auch wenn er das gerade noch so schafft - bis zu seiner Herzattacke, die sein Leben endgültig aus der Bahn wirft.

Er hat keinen Kontakt mehr zu seiner Tochter, seine einzige Beziehung hat er zu der Stripperin Cassidy (Marisa Tomei) - und die ist kostenpflichtig. Allerdings ist auch sie ein Kind der 80er und somit allmählich zu alt für ihren Job - das vereint Wrestler und Tänzerin an diesem Punkt in ihrem Leben.

Für alle, die es noch nicht bemerkt haben: Wir sind hier in der Kategorie "Drama". Ein wenig "Rocky I", was den Stil, das Tempo und die Hilfsjobs angeht, ein wenig "Rocky XXV", was das "Ich bin zu alt für meinen Job" betrifft. Eine Story, die von den - im Grunde üblichen - Problemen (Geldmangel, gescheiterten Beziehungen, Familie, Einsamkeit, Prioritäten, Alter und dem eigenen Platz in der Welt) erzählt, die aber - und das ist das Besondere - weder mit besonderem Druck auf die Tränendrüse vorgetragen, noch wirklich gelöst werden.

Für meinen Geschmack ein wenig viel Wrestling in der ersten halben Stunde - damit kann ich nämlich eigentlich gar nichts anfangen. Allerdings war das Ganze hervorragend eingebunden. Da wurde weder glorifiziert noch der Lächerlichkeit preisgegeben.

Zwei tolle Hauptdarsteller - wobei ich Marisa Tomei vorziehe, die dürfte ihren Ruhestand gerne bei mir feiern. Stimmiger Soundtrack mit sämtlichen "Hair-Metal"-Bands der 80er.

Fazit: Wenn meine Kritiken länger werden, aber wenig blöde Sprüche darin vorkommen, heisst das meist, das mir der Film gefallen hat - und so auch hier. Kein Tiefgang, keine Lösung, einfach eine gut erzählte, sympathische Geschichte und ein tolles Ende.

PS: Ich tue Mickey Rourke schon wieder unrecht! Er war ja auch in "Sin City", "Spun" und "Man on Fire", um nur einige gute Filme, die nach 2000 gedreht wurden, zu nennen.


Freitag, 20. Februar 2009

Kabarett: Rick Kavanian: Kosmopilot (von Optimist)

Rick Kavanian, der Bullyparade sei dank, ist zumindest aus der Hochzeit dieser Comedyserie bestens bekannt. Seit einigen Jahren tourt er auch mit einem Soloprogramm über die Kabarettbühnen und obwohl er das Programm "Kosmopilot" hier schon zum zweiten mal gespielt hat, war die Hütte bis unter's Dach voll.

Rick spielt sich als Hauptperson selbt, sorgt aber während der plötzlichen und nicht ganz unerfreulichen zweiwöchigen Abwesenheit seiner Frau für reichlich Besuch in Form seiner mehr oder weniger bekannten Figuren, allen voran natürlich Dimitri Stoupakis, der Grieche aus "Klatschkaffee mit Dimitri". Rick hat in der Strohwitwerzeit nichts besseres zu tun, als Dimitri und und Georg (Giagl), seine Kumpanen aus alter WG-Zeit in seine Wohnung einzuladen und dort allerhand Unsinn mit Fertigpizza und ähnlichem zu treiben. Unversehens gerät die frauenfreie Phase aber auch zur Rückschau auf diverse Stationen seines Lebens, Schauspielschule in Amerika, Safari in Botswana und natürlich die gute alte WG ("Der Pizzalieferant hatte einen eigenen Hausschlüssel"). Daneben helfen noch Edmund Stoiber, englische Touristinnen, mexikanische Schauspieler und auch sein eigener Vater dabei, diverse unterhaltsame Szenen aus Ricks Leben auf die Bühne zu bringen.

Das Programm ist wirklich witzig, gar keine Frage. Über die Rahmengeschichte braucht man allerdings nicht viel Worte verlieren und auch sonst geht's nicht wirklich ans Eingemachte. Dafür wird man pointenreich unterhalten, auch wenn die diversen "Hänger" und Blicke auf den Spickzettel schon hart an der Grenze des Erträglichen waren. Seltsam auch, dass speziell in der ersten Häfte die Gags immer etwas abseits der Dramaturgie fahren, was ohne Zweifel Absicht sein muss, weil die zweite Hälfte und speziell das Finale beweist, dass er es kann: Über den ganzen Abend alles fein säuberlich zurechtgelegt, und alle Episoden, Gags und Kuriositäten zusammen mit ein paar Running Gags fulminant zum Schluss nochmal abgefeuert.

Die Figurenvielfalt ist Spitzenklasse, das Ende war perfekt, der Auftritt wirklich sympathisch und die Textsicherheit muss er in den Griff bekommen, dann kann das neue Programm ab Oktober auf die Bühne kommen. Wer bis dahin nicht warten will, dem sei "Kosmopilot" als gute Unterhaltung empfohlen.

Optimist

Mittwoch, 11. Februar 2009

Kino: Australia (von Realist)

Ok, es geht also doch. Baz Luhrmann kann schlechte, bzw. zumindest schwer enttäuschende Filme machen. Sind "Romeo + Juliet" und "Moulin Rouge" noch ebenso furios wie eigenständig, so ist "Australia" unentschlossen und abgenudelt.

Nach dem der Anfang noch ein wenig Luhrmann-Handschrift zeigt - in Optik und Kameraführung, und auch Kidman noch als entschlossene Zicke aufspielen darf, wird der Film dann ein ebenso endloses wie langweiliges (weil uninteressantes) Epos und nervt mit seiner, wohl gut gemeinten, aber ebenso schlecht gemachten wie unpassenden, Einbindung der Aborigines in die Handlung. Und als ob das nicht genug wäre, spielt auch noch ein Kind eine zentrale Rolle.

Fazit: Das Beste, das man sagen kann, ist, dass der Film keine all zu grossen Schmerzen verursacht. Ob man ihn alleine deswegen schon ansehen muss, sei dahingestellt.

Ihr Realist

ausgeträumt: Worüber Katzen reden (von Optimist)

Manchmal wunder ich mich ja schon, was in den Köpfen der kleinen Viecher vorgeht. Und zu gern möchte ich wissen, was Katzen so denken, was sie mit ihrem gemaunze sagen. Die einfachen Dinge erklären sich ja schnell: Gib' mir Futter, mach' mein Klo sauber, streichel' mich. Aber was machen Katzen eigentlich, wenn sie unter sich sind? Futter- und Streichelqualitäten ihrer Halter austauschen? Sich gegenseitig ihrer Eleganz und Unbeugsamkeit versichern? Ich sage es Ihnen, ich habe es nämlich geträumt:

Da bin ich also, alles ist wie gewohnt, Katze ist da, ich bin da. Aber etwas ist anders. Ich glaube - nein ich weiss ganz sicher - dass ich plötzlich verstehen kann, was Katzen reden. Von Neugier geplagt grübele ich, was ich damit anfange. Nach kurzem hin- und her fasse ich den Entschluss, die Katzen zu belauschen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, wenn sie untereinander sind.

Ich warte also bis zum Abend, die fette Flunze schläft ja den Tag über fast durch. Am Abend wird er unruhig, will raus, scharrt an der Tür. Jagdzeit. Also gut. Ich gebe vor, alles wäre wie immer, öffne verständnisvoll die Tür und lasse den Quälgeist raus.

Ihm zu folgen ist aber alles andere als ein Kinderspiel. Abend für Abend muss ich es erneut versuchen, denn die Katze, so dick sie auch ist, hängt mich anfangs in Sekundenschnelle ab. Von Tag zu Tag folge ich ihm ein Stück weiter, komme ich dem Platz näher, an dem die Katzenversammlung statt findet. Endlich, eines Tages ist es dann soweit.

Es ist halb zwölf, geschätze 50 Katzen versammeln sich in irgendeinem Innenhof, den ich vorher nie gesehen habe. Alle Sterotypen sind erfüllt: Überall Müllcontainer, die überernährten Wohlstandskatzen haben wahlweise frisch gefangene Mäuse oder Essensreste im Maul. Einige plaudern, ich höre das Stimmengewirr und gleich ist es soweit, gleich werde ich erfahren, was die Katzen so miteinander reden.

An dieser Stelle, wenn man so nah dran ist, bleibt unverrückbar eine Sache, die einem immer wieder die Traumrour vermasselt. Egal ob man gerade dabei ist, ein Mittel gegen Krebs zu erfinden, das selbständige Fliegen zu lernen oder im freien Fall vom Hochhausdach nur noch 3m Abstand zum Boden hat: Der Traum ist schlagartig aus. Das Ende bleibt offen. Wird man Krebs heilen? Endlich das gefühl vom Fliegen haben? Oder nach hartem Aufprall zu Matsch werden? Man erfährt es nicht, weil verdammt noch mal der Traum zu Ende ist. So gerne hätte man es gewusst.

Nicht so hier. Der Traum geht unverhofft weiter und ich werde tatsächlich erfahren, was Katzen reden, wenn sie glauben, Menschen hören nicht zu.

Das Stimmengewirr ist ohrenbetäubend. Meine Phantasie galoppiert schonmal voraus und stellt Mutmaßungen über das an, was ich gleich erfahren werde. Mäusewurfzahlen aus der Nachbarschaft? ("Ein gutes Jahr ..") Hunde-können-nicht-auf-Bäume-klettern-Geschichten? ("Die plumpen Kläffer ..") Oder doch über gängige Methoden zur Haltererniedrigung? ("Meiner trägt mich zum Napf ...").
Doch dann stellt sich heraus, das alles ganz anders ist. Sie reden über, ich mag es kaum glauben, sie reden über Ralleystreifen. Ralleystreifen an Autos. Rotgelbe Feuerstreifen. Was man eben neben Müllresten im Hinterhof so diskutiert.


Ich wache auf und bin sprachlos. Wie ernüchternd. Da hat man wiedermal im Traum übersinnliche Fähigkeiten, träumt den Traum dieses eine mal tatsächlich zu Ende und dann sowas.
Ich döse noch etwas dahin, gehe in halben Traumgedanken wieder nach Hause, öffne der Fellkugel eine Dose Katzenfutter und werde abermals mit der Erkenntnis leben müssen, dass hinter aller dargestellten Würde, Reinheit und Moral ein ganz profanes Wesen steckt, das für Ralleystreifen schwärmt.

Wird sich wohl mal den D&W Katalog bestellen

Optimist