Donnerstag, 31. Juli 2008

DVD: Beowulf (von Realist)

Bis heute ist es mir gelungen diesen Film zu vermeiden, aber wenn man nichts anderes zu tun hat und die Blu-Ray vor die Nase gehalten bekommt...

Die Geschichte basiert auf einem altenglischen Heldengedicht und beschreibt, wie der Krieger Beowulf das Monster Grendel tötet, daraufhin allerdings einen folgenschweren Pakt mit dessen Mutter schliesst, der ihm zwar Ruhm und Reichtum bringt, aber natürlich auch einen Haken hat. Soviel dazu.

Der Film versucht alleine schon dadurch interessant zu sein, dass er - basierend auf echten Schauspielern (z.B. Anthony Hopkins, Angelina Jolie, John Malkovich, etc.), die mittels Motion-Capturing eingefangen wurden - komplett am Computer entstanden ist. Blöd nur, dass mir schleierhaft ist, warum. Zum einen gewinnt der Film dadurch absolut nichts - alles was dort gezeigt wird, wäre auch ganz normal zu filmen gewesen (natürlich mit den üblichen CGI-Effekten). Zum anderen ist die Grafik in ihrer Qualität meiner Meinung nach nicht gleichmässig genug. Einiges wirkt fast fotorealistisch, während anderes (auch gerne in der gleichen Szene) schlechter, als in gängigen Computerspielen aussieht. Das ist, unterm Strich, noch störender als eine gleichmässig unterdurchschnittliche Optik. Und: sämtliche schauspielerischen Leistungen sind durch die Digitalisierung verpufft (ich bin mal so nett anzunehmen, dass sie vorher da waren).

Dazu kommen komische Kampfszenen, in denen die Krieger immer auf merkwürdigste Art und Weise durch die Gegend geworfen werden, (lag wohl am Spieltrieb der Computeranimatoren) und danach IMMER auf irgendwas fallen, das sie aufspiesst. Das ist ja in Ordnung, wenn es ein mal vorkommt, aber hier verkommt es gewissermassen zum running Gag. Man wartet nur darauf, dass einer auf ein am Boden liegendes Strickzeug  fällt und zu Tode kommt. Dazu fliesst reichlich computeranimiertes Blut, das allerdings noch billiger aussieht, als das seinerzeit in "Blade 1", was auch sehr störend ist.

Ich denke, "Beowulf" wäre aber auch als Realfilm nicht besonders gut gewesen, weil es die Handlung einfach nicht hergibt. Andererseits hätten dann vielleicht die Schauspieler den Film retten können - immerhin ist ja z.B. sogar "Der 13te Krieger" recht unterhaltsam, obwohl die Story dümmer nicht ein könnte.

Fazit: Dann lieber ein gutes Computerspiel und danach einen richtigen Abenteuerfilm.

Ihr Realist

Mittwoch, 30. Juli 2008

DVD: Könige der Wellen (von Realist)

Wie es scheint, habe ich gerade "Kinderfilmwochen". Aber immerhin kann ich mich in diesem Fall auf das akademische Interesse des Ex-Surfers berufen - obgleich ich mich, gemessen an meinen Erfolgen in diesem Sport, am ehesten mit dem kleinen Arnold identifizieren müsste. Und da haben sie's schon: Um das zu verstehen, müssen sie den Film gesehen haben!

Es geht - der Titel und meine Einleitung lässt es vermuten - um's Surfen. Surfende Hühner. Also hauptsächlich eigentlich surfende Pinguine. In der Südsee. Keine Ahnung warum. Dazu gibt's noch die älteste Geschichte der Welt: Der kleine Looser, der Kumpel, das grosse (untergetauchte) Idol, die Schnitte von den Rettungsschwimmern, der böse Superprofi, die Herausforderung, der Spass an der Sache und alles wird gut.

Das Ganze ist aber, durch die stellenweise pseudodokumentarische Erzählweise, sympathische Charaktere, einen fetzigen Soundtrack und - auch wenn das für einen Animationsfilm ein komisches Lob ist - schöne Bilder, wirklich eine sehenswerte und witzige Angelegenheit. Bonuspunkte gibt's noch für die technisch wirklich überraschend genau Darstellung der ganzen Surferei.

Fazit: Für 8-jährige, für Surfer und für alle anderen infantilen (wie mich) zu empfehlen.

Ihr Realist

Link zur offiziellen Website

Montag, 28. Juli 2008

Leben: Vom Klassik Open Air (von Realist)

Ganz großes Kino. Nur ohne Film. Wer's nicht kennt: Beim Nürnberger Klassik Open Air - welches inzwischen tatsächlich das größte Europas ist - versammeln sich 60.000 fränkische Freibiergesichter im Luitpoldhain, um bei Null Euro Eintritt so zu tun, als wären sie Bildungsbürger. Traditionell wird das (um 20 Uhr beginnende Programm) auch für ein ausgiebiges Picknicking genutzt, das schon am frühen Nachmittag beginnt. Das mit dem Picknick ist natürlich Quatsch, da es im Grunde nur darum geht, möglichst früh per karierter Decke sein Revier zu markieren. Decke statt Handtuch, quasi. Wobei die perfide Strategie in diesem Jahr war, erst mal ein paar Quadratmeter per Decke zu akquirieren - und dem hintersitzenden freie Sicht auf die Bühne vorzugaukeln - um dann, wenn um kurz vor acht endlich alle da sind, die Campingstühle mit extra hoher Lehne und Kopfstütze auszupacken.

Unterm Strich könnte die Bühne aber ohnehin leer bleiben, da es hier im Grunde nur um den vielkritisierten "Eventcharakter" geht - dabei sein ist alles. Nein, auf mich trifft das nicht zu, ich komme wegen dem Essen.

Was die Vorbereitung für selbiges betrifft, so wurde ich auch dieses Jahr wieder von dem Termin "total überrascht" und war demzufolge nur noch in der Lage, schnell meine einzige Flasche Sekt in die Kühltasche zu werfen. Das bitte ich aber nicht minder zu schätzen, denn immerhin teilte ich mit dieser schon so einige Wohnungen. Dass sie sich dann, nach dem Öffnen, als nicht mehr genießbar herausstellte, konnte ja keiner ahnen! (Dafür, dass wir trotzdem weder verhungert noch verdurstet sind, hier noch mal mein Dank an die Deckengefährten - insbesondere an D aus NM)

Die feuchtfröhliche Stimmung zeigt aber bald ihre gefährliche Kehrseite: Den Marsch zum Dixie-Klo. Jetzt rächt sich der geniale Platz, zentral auf dem Luitpoldhain. Inzwischen ist nämlich kein einziger Quadratzentimeter Gras mehr zu sehen - und wer schon mal auf eine (oder für die komplette Strecke, genauer: Zwei mal ca. 364) fremde Decken getreten ist, der weiß besser als ein Mathias Rust, was es heißt, fremden Luftraum zu verletzten. Denn dieser hat das zumindest überlebt. Ok, heute kein Wein mehr. Nur noch harter Alkohol - gleiche Wirkung, weniger Volumen.

Im Grunde sind aber sowohl die Platzverhältnisse vor der Bühne, als auch die Zustände um die Chemietoiletten herum, vergleichbar mit denen bei einem Heavymetal Konzert. Nur, dass die Leute dort in der Regel deutlich entspannter sind.

Der Zyniker von Welt kommt schon ab der ersten Note auf seine Kosten. Der Abend wird - und das spricht nun wirklich für die Philharmoniker - mit einem Stück aus dem "Star Wars"-Soundtrack begonnen, welches von den Vollprofis hinter mir gleich als "Das ist doch eine Olympische Fanfare, oder?" mehr oder weniger (nicht) identifiziert wird.

Bei der folgenden, offiziellen Begrüßung wird dann auch gleich munter nachgelegt. Das Orchester, die Solisten und der Dirigent werden vorgestellt, was ja aber - laut Moderatorin - eigentlich nicht nötig ist, man kennt sie ja gut, aus der Oper. Ja klar, hier hocken 60.000 Abonnenten.

Munter geht es weiter, mit der Aufforderung, man möge sich doch an der Onlineabstimmung zum Wunschstück für das Konzert am 9. August beteiligen. Zur Wahl stehen:

- Finale der Polowetzer Tänze aus der Oper „Fürst Igor”
- Ouvertüre zur Oper „La gazza ladra” („Die diebische Elster”)
- Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz”

Und mein Deckennachbar merkt an: "Und alle im Publikum, die diese drei Stücke vorsummen können, mögen jetzt mal die Hand heben!"

Aber was soll's. Über die Grundhaltung, dass man durch den Besuch einer Aufführung von "klassischer" Musik zum Intellektuellen wird, könnte ich mich ohnehin maßlos echauffieren. Lassen sie uns der Wahrheit ins Auge blicken: Das war schlicht die Popmusik jener Epoche!

Zudem ist nun mal nicht alles, weil ein Orchester spielt "Klassik". Und das gilt für die Musik der Renaissance und des Barocks genau so, wie für den "Star Wars"-Soundtrack. Aber merkt ja keiner. Ach, was reg' ich mich schon wieder auf... Spätestens, wenn die gesetzteren Herrschaften (die inzwischen genau so betütelt sind wie ich) aufspringen und mitklatschen, weiß ich, dass ich hier nicht der einzige bin der - gewissermaßen - von Tuten und Blasen keine Ahnung hat.

Interessant auch, dass Handies, die während des Konzerts losklingeln, immer jemandem in der Generation 50+ gehören und sich gleichzeitig durch einen penetranten Klingelton und eine Aufbewahrung GAAANZ unten, in der 100-Liter Campingtasche, auszeichnen.

Zum Ausklang des Ganzen MUSS es dann natürlich auch ein Feuerwerk geben. Warum, bleibt mir ein Rätsel. Insbesondere, wenn einem dabei über 15 Minuten (?) lang die immer gleichen roten, blauen und weißen Lichtpunkte um die Ohren fliegen. Aber scheinbar bin ich mit dieser Meinung mal wieder alleine, denn die anderen 59.999 haben so begeistert ins Licht gestarrt, dass sie dabei ganz vergessen haben "Uhiiiiiii" zu rufen - anfangs zumindest.

Man fragt sich nur, warum bei einem - spendenfinanzierten - Klassik Open Air wahrscheinlich die Hälfte des Budgets ins Feuerwerk fließt. (Was natürlich eine wilde Vermutung ist, aber die Zahlen würden mich schon mal interessieren)

Aber passend zu dieser Einstellung war dann natürlich auch das Verkehrschaos, als 55.000 von 60.000 Nürnbergern anschließend mit dem Auto nach hause fahren wollten. Jetzt guckt mich nicht an! Ich bin ja nur mitgefahren, das Auto wäre so oder so auf der Strasse gewesen :-)

Na, wie auch immer. Ich freue mich schon aufs nächste Mal!

Ihr Realist

Sonntag, 27. Juli 2008

DVD: Cleaner (von Realist)

Und mal wieder ein Film, von dem man (ok, ich) noch nie was gehört hat. Und so wie ich das sehe, ist er sogar in USA direkt auf DVD veröffentlich worden - und in Deutschland noch gar nicht.

Aber erst mal die guten Nachrichten: Samuel L. Jackson, Ed Harris, Eva Mendez und Luis Guzman (doch, den kennen sie!). Regie: Renny Harlin. Der ist zwar eher berühmt für desaströse Kino-Flops ("Piratenbraut") und schlechte Filme ("Driven", "Die Hard 2"). Hat aber auch erstklassiges (bzw. wunderbar zweitklassiges) Popcornkino abgeliefert, z.B. mit "Tödliche Weihnachten" oder "Deep Blue Sea". Ausserdem ist der Knabe mit Geena Davis verheiratet, verdient also zumindest ein bisschen Respekt :-)

Ex-Cop  Cutler betreibt einen Reinigungsservice der speziellen Art. Nein, er ist kein Cleaner wie in "Nikita", wo Jean Reno frische Leichen verschwinden liess (gerne mit Säure in der Badewanne, auch wenn die noch gar nicht so wirklich tot waren. Aber ich schweife ab). Cutler sorgt wieder für Hochglanz und frische Luft, wenn jemand nach 2 Wochen tot in der Wohnung aufgefunden wird - oder eben auch an Tatorten, wenn noch Kleinteile der Mordopfer an der Wand kleben.

So auch im aktuellen Fall. Dumm nur, dass sich hinterher herausstellt, dass der Auftraggeber doch nicht die Polizei war, und dass Cutler den Tatort porentief gereinigt hat, bevor überhaupt jemand bemerkt hat, dass ein Mord stattgefunden hat. Natürlich versucht er dann erst seinen erledigten Job geheim zu halten. Als sich aber herausstellt, dass das Mordopfer im Rahmen einer internen Ermittlung gegen Polizisten aussagen wollte, findet sich Cutler schnell in einer üblen Situation zwischen offiziellen und inoffiziellen Ermittlungen über und durch gute und schlechte Cops - und auch er hat noch eine Leiche im Keller.

Klingt soweit alles nicht neu und ist - mal abgesehen von der "Cleaner"-Rolle - auch schon 1000 Mal da gewesen. Trotz der tollen Besetzung und trotz der (überraschend) guten Aufnahmen schafft es der Film nicht besser zu sein, als das leider durchschnittliche Drehbuch.

Fazit: Kann man sich gerne ansehen, ist aber weder ein Geheimtipp noch ein Blockbuster.

Ihr Realist

Der arme Film hat nicht mal ne offizielle Website, hier aber zumindest der Trailer

Samstag, 26. Juli 2008

DVD: Dein Ex - mein Albtraum (von Realist)

Also zunächst mal: Warum muss ein Film, der "Fast Track" heisst, im Deutschen "Dein Ex - mein Alptraum" betitelt werden? Da schämt man sich ja schon beim Ausleihen! Und zu recht! Der Film ist so mies, wie der Titel vermuten lässt. Ok, das hat sich vielleicht auch der Übersetzter gedacht. Ich nehm' alles zurück.

Das Pärchen, Sofia und Tom (Amanda Peet und Zach Braff), muss zwangsweise, mit ihrem Neugeborenen, von NY aufs flache Land, zu den Schwiegereltern ziehen, wo Sofias Vater Tom einen Job in der Werbeagentur, in der er selbst arbeitet, beschafft. Dort sind zwar alle total durchgeknallt (so weit, so realistisch), am schlimmsten ist aber Sofias gehbehinderte Jugendaffäre: Chip (Jason Bateman). Dieser soll Tom unter seine Fittiche nehmen, tatsächlich sabotiert er ihn, wo er nur kann - nicht zuletzt um wieder bei Sofia landen zu können.

So - das könnte jetzt alles sein: Ein Drama, ein Psychothriller oder eine Komödie, und offiziell soll es sich um letzteres handeln. Leider ist der Film dabei nur mässig witzig, die Pointen vorhersehbar und dann laufen diese auch meist nur auf "fremdschämen" hinaus.

Das einzig Gute an "Fast Track" ist die Besetzung - und damit meine ich Peet und Braff. Zu Batemann kann ich nichts sagen, ausser, dass er jetzt schon im zweiten, schlechten Film am Stück den Marketing-Guy gibt (zuletzt in Hancock).

Fazit: Muss man nicht haben.

Ihr Realist


PS: Soso, da wurde der Film also umbenannt. Macht die Sache auch nicht besser.

Freitag, 25. Juli 2008

Kino: Get Smart (von Realist)

Hier haben wir mal wieder die Verfilmung einer TV-Serie: Dieses mal Mel Brooks "Get Smart" aus den 60ern. Eine Komödie um die geheime Regierungsbehörde "CONTROL" und ihren ewigen Widersacher, die Terrorgruppe "CHAOS". Und wir haben mal wieder einen Fall von: Hat man den Trailer gesehen, kann man sich den Film sparen. Und apropos sparen: Deswegen, und weil ich das Original nicht kenne, könnte man sich auch gleich die Kritik schenken, aber ich will mal nicht so sein.

Doch, die haben schon eine ordentliche Arbeit abgeliefert, aber es ist halt dumm, wenn man einen Film dreht, der kein Spektakel bietet, sondern sich "nur" auf seinen Witz stützt und dann wirklich jeden einzelnen davon, in einem der verschiedenen Trailer, vorab zeigt. Es ist ja auch bezeichnend für die Dichte des 110 Minuten Films, wenn man ihn in ein paar Trailern erzählen kann.

Steve Carell war aber ohne Frage eine gute Besetzung, weil er den Charakter Maxwell Smarts staubtrocken verkörpern kann, und von Anne Hathaway würde ich auch gerne mehr sehen - wenn auch aus ganz anderen Gründen. Schockierend, dass sie, technisch gesehen, meine Tochter sein könnte (und Carells erst...). Dwayne "The Rock" Johnson wird mir irgendwie auch von Film zu Film sympathischer - obgleich ich mir deswegen trotzdem nicht "Daddy ohne Plan" ansehen werde.

Und weil mir gerade danach ist, verleihe ich noch ein paar Preise:

- Den, für den längsten und unmöglichsten Fallschirmsprung in der Filmgeschichte (Sorry, "Point Break", den Preis bist du los)

- Den, für die am schlechtesten per CGI eingefügten Türen der Filmgeschichte.

Fazit: So, jetzt haben sie die Wahl: Ins Kino gehen, auf die DVD warten ODER auf den Link unten klicken und den Trailer gucken. (Oder natürlich komplett verweigern)

Ihr Realist

Leben: Von Liegestützen (von Realist)

Ich habe es ja schon getwittert aber man kann ja nie genug sozialen Druck aufbauen! Das 100-Liegestütze-Programm geht voran! Heute 15+13+10+10+15 geschafft! Darf also nach 5 (?!) Wochen Training endlich in Trainingswoche 2 einsteigen :-)



Ist ausser R. aus N. noch jemand am Ball?

Ihr Realist

Donnerstag, 24. Juli 2008

Kino: Der unglaubliche Hulk (von Realist)

Da fängt die Verwirrung ja schon an der Kasse an. Passiert wohl eher selten, dass man, wenn man eine Kinokarte kaufen will, erst mal gesagt bekommt: "Lesen sie vorher das hier durch. Mal sehen, ob sie dann immer noch eine Karte wollen". Ok, es gibt ohne Zweifel viele Filme, bei denen der Kassierer erst mal fragen sollte, ob man sich den jetzt wirklich antun will... Aber verwundert war ich doch.

Hier ging es darum, dass es den Film in zwei Schnittfassungen gibt: FSK-16 und FSK-12. Da an der 16er Fassung wohl ein gewisser Mangel herrscht, wird hier die 12er gezeigt, die eben - in den "Kampfszenen" - etwas entschärft ist.

Meine Erwiderung war, das mir das egal ist, da ich ohnehin davon ausgehe, dass der Film Mist ist, und es dann darauf auch nicht mehr ankäme. Dazu wusste die arme Kassenfrau dann auch nichts mehr zu sagen. Aber so bin ich halt: Alles für die Leser! Da werden keine Kosten oder Schmerzen gescheut!

Der Ordnung halber sei noch angemerkt, dass ich keine Comicverfilmungen mag (nicht, weil die Idee dumm ist. Nur weil es einfach (fast) keine guten gibt) und ich Hulk grundsätzlich schon immer bescheuert fand - im Allgemeinen, und die 2003er Verfilmung von Ang Lee im Speziellen (Was hat er sich nur dabei gedacht).

So, hier dann also meine objektive Kritik :-) Ich habe mich doch tatsächlich ganz gut unterhalten! Das mag zwar auch daran liegen, dass ich niedrige Erwartungen hatte, 5 Minuten zuvor noch in "Get Smart" saß (Kritik folgt), Edward Norton mag (seit "Fight Club" kann der sich wegen mir erlauben, was er will) oder Liv Tyler ein schnucklig' Mäuschen ist. Aber: Das war alles gar nicht so schlecht. Zunächst mal fängt der Film nicht bei Adam und Eva an, die ganze "Bruce wird Hulk"-Sache wird eher beiläufig in Rückblenden erklärt. Zudem ist der "Hulk-haut-alles-kurz-und-klein"-Teil erfrischend kurz und trotzdem wird der Film nicht ernsthaft  langweilig oder -atmig. Gutes Zeichen, das.

Soviel zu den guten Nachrichten. Die - aus der Vorschau bekannte - "Monster"-Klopperei gibt's natürlich doch, und die hat im Film (erstaunlicherweise nur fast) so genervt wie im Trailer. Wahrhaft unerträglich war indes die FSK-12 Version. Wer hätte das gedacht. Hier wurde nicht entschärft, hier wurde "entrümpelt" es fehlen komplette Szenen. Die unerschrockenen unter unseren Lesern kennen das, wenn sie schon mal einen FSK-18 Film um 20 Uhr auf RTL gesehen haben. Beispiel: Zwei betreten ein Zimmer - SCHNITT - einer steht auf der Strasse. Und man fragt sich den Rest des Films: Wo ist der zweite hin, und wie kam der erste auf die Strasse? Ich denke sie verstehen was ich meine.

Auch die CGI fand ich schlecht. Hulk sieht aus, wie aus einem Comic ausgeschnitten und hebt sich dadurch von der ansonsten komplett realen Umgebung unangenehm ab. Mag sein, dass das Absicht war, dann finde ich den Kunstgriff allerdings Misslungen - zumal sein Gegenspieler diesen Look nicht hat.

So, jetzt könnte ich noch an Sachen herumnörgeln, an denen man bei dieser Kategorie Film einfach nicht nörgeln sollte. Wie bezahlt jemand, der sich als Hilfsarbeiter in den Slums Südamerikas verdingt, die Rechnung für sein Satelitentelefon, mit dem er ständig Datenverbindungen aufbaut? DEN Tarif brauche ich auch! Was ist das für eine Jeans, die Bruce immer trägt? Die ist zwar immer zerrissen, wenn er sich in Hulk verwandelt, aber der Bund ist noch intakt! Das ist genau die Art von Stretch, die meiner Plauze entgegenkäme!

Fazit: Muss man nicht gesehen haben, ist aber überraschend "gar-nicht-so-schlecht" (ausser in der FSK-12-Version). Und wenn, dann auf jeden Fall auch den Abspann ansehen! Killer-Ende!!!

Ihr Realist


Mittwoch, 23. Juli 2008

DVD: Jumper (von Realist)

Positiv betrachtet kann man sagen, dass Hayden Christensen hier nicht so nervt, wie als Anakin Skywalker. Das war's dann glaube ich auch mit den guten Nachrichten.

Der Rest des Films ist ein belangloser Querschnitt durchs Superhelden/X-Men/Matrix/Blade-Genre. David Rice entdeckt als Teenager, dass er die Fähigkeit hat, sich zu teleportieren. So ausgestattet setzt er sich ab und führt ab diesem Zeitpunkt ein Luxus-Lotterleben, dass er durch Bankraub finanziert. Aber natürlich kommt der Zeitpunkt, wo er erkennt, dass er zum einen nicht der Einzige ist, der das kann und zum anderen, dass es natürlich DIE (unter anderem Samuel L. Jackson) gibt, die seinesgleichen verfolgen und ausrotten. Das er sich genau in diesem Moment auch wieder zu seiner Jugendliebe - die er bei seinem Aufbruch hat sitzen lassen - hingezogen fühlt, ist eh klar. Das das Ganze ist dann auch noch - ich hoffe sinnloserweise - auf eine Fortsetzung hin ausgelegt.

Fazit: Eigentlich schön bunt, aber einfach zu dämlich. Muss man  nicht haben.

Ihr Realist

Dienstag, 22. Juli 2008

Kino: Kung Fu Panda (von Realist)

20:30 Uhr im Kino -  in "Kung Fu Panda" - und ich weder alleine noch der Älteste! Da bin ich jetzt aber doch beruhigt!

Die Story ist so platt wie alt: Im Jadepalast soll der Drachenkrieger erwählt werden - der Meister des KungFu - um dem gerade aus dem Gefängnis ausbrechenden Bösewicht Einhalt zu gebieten.

[update] Nein, das ist kein Grammatikfehler! Er bricht wirklich zu diesem Zeitpunkt aus - allerdings wurde das vorhergesehen, daher die Auswahl der Drachenkriegers!  [/update]

Durch Zufall (?) wird der Panda Po erwählt, der zwar Hardcore-KungFu-Fan, aber sonst eher mit Essen und Schlafen beschäftigt ist.

Der Animationsfilm ist nicht so frech oder "erwachsen" wie "Shrek I" oder "Die Unglaublichen" (und erreicht diese auch sonst nicht), ist aber von vorne bis hinten sehr spassig. Gepunktet wird hier vor allem mit dem toll animierten Panda, Slapstick und den berühmten "Kleinigkeiten".

Sehr angenehm fiel auch auf, dass es - trotz der üblichen: "Man muss nur an sich glauben"-Message - nicht so moralisch/erzieherisch zuging, wie bei Disney in der Regel. Weder die Integration ins ablehnend gestimmte KungFu-Team, der Sinneswandel seines Meisters, noch der Bösewicht oder Pos (Zieh)Vater wurde da zu sehr strapaziert.

Ich freue mich schon auf die DVD, denn mit den Originalstimmen (Jack Black, Jackie Chan, Lucy Liu, Dustin Hoffman, Angelina Jolie und Seth Rogen) gewinnt der Film bestimmt noch.

Fazit: Hab' schon zu viel geschrieben, das ist kein Film zum ausdiskutieren. Spätenstens auf DVD ansehen und unkomplizierten Spass haben!

Ihr Realist

Montag, 21. Juli 2008

DVD: Fido - Gute Tote sind schwer zu finden (von Realist)

Thematisch fängt "Fido" irgendwie da an, wo "Shaun of the Dead" aufhört: Per Gehirn-Kontroll-Halsband können Zombies gezähmt und als Hilfsarbeiter eingesetzt werden. Jeder, der etwas auf sich hält, hat möglichst viele davon, die im Haushalt und Garten helfen (Oder auch im Bett. Je nach Todesart und Grad der Verwesung...). Natürlich geht schief, was schief gehen muss, und der ein oder andere Zombie beisst den ein oder anderen Nachbarn. Klein-Timmy erklärt derweil "seinen" Zombie zum besten (und einzigen) Freund, und dieser verguckt sich inzwischen in Timmys Mutter (Carrie-Anne Moss) - und umgekehrt, während der vermeindliche Herr des Hauses noch fleissig auf Kopf-separat-Begräbnisse für die ganze Familie spart.

Das ganze spielt dann noch vor einer herrlich plakativ-spiessigen 60er Jahre Kulisse (Lassie mit Zombies, quasi) und ist auch so gefilmt. Das heisst: keine Hightech Splattereffekte, dafür alles schön bunt und wenn es eine Szene im Auto gibt, dann kann man sich vorstellen, wie im Hintergrund die Papplandschaft vorbeigetragen wird.

Fazit: Alles ganz nett anzusehen, aber weder der grosse Schenkelklopfer, noch ein Splatterfilm noch ernsthaft kritisch. Ein Blick auf den Trailer lohnt indes.

Ihr Realist

Donnerstag, 17. Juli 2008

Leben: Marketing (von Optimist)

Als echter Nobody in Sachen Marketing würde ich kaum ein Urteil über gut oder schlecht in der Betrachtung von Marketingaktivitäten fällen können. Sehr wohl aber behaupte ich, einen halbwegs gesunden Menschenverstand zu besitzen, auch wenn mir das der eine oder andere Leser vielleicht in Abrede stellen möchte. Jener gesunde Menschenverstand sagt mir zumindest: Egal wie ungesund es ist, egal wie schlecht es schmeckt und ganz egal was drin ist, so darf ein Produkt nicht heißen, wenn ich es kaufen soll.



Auch nicht am Bahnhof und nichtmal in Dresden-Neustadt.

Mal ehrlich: Harzer Blasenwurst?

Angewidert,

Optimist

Mittwoch, 16. Juli 2008

Leben: Andere Länder ... (von Optimist)

"Andere Länder, andere Sitten" - so eine Binsenweisheit. Jedesmal jedoch, wenn dieser Satz fällt, gibt es aber auch eine offene Frage: Was steckt dahinter? Die Frage scheint zwar trivial, weil, sei die vorgefundene Sitte auch noch so absonderlich - manche Erklärung trotzdem offensichtlich ist. Siehe hierzu denn auch Beweisstück Nummer eins:



Erklärung 1: Der Fleisch gewordene Ordnungsgeist in Form eines lautstarken Hausmeisters wird hier nicht hoch geschätzt
Erklärung 2: Das Schild stammt zwar vom Ordnungsamt, steht aber im Blindeninstitut
Erklärung 3: Japanische Leiharbeiter, von denen man in dieser Sache noch etwas lernen könnte, sind einfach zu teuer


Manchmal aber liegt die Erklärung erst beim zweiten Blick auf der Hand, denn ein beschrankter Bahnübergang sieht für gewöhnlich doch andere Vorfahrtsregeln vor:



Erklärung 1: Linksverkehr und Biergenuss dieses Landes erfordern besondere Rücksichtnahmen auf Abbiegemanöver jeder Art
Erklärung 2: Der Schwesterverein des ADAC hat in diesem Land geputscht und die Regierungsgewalt übernommen
Erklärung 3: Die Bahn belegt in der Beliebtheitsskala unter den Verkehrsmitteln einen eher hinteren Platz



Sein Geheimnis nicht freigegeben hat hingegen diese ungewöhnliche Einrichtung:


Dennoch ein paar Ansätze:

Erklärung 1: Wenn den zwei Rollen ein gewisser Durschnittsverbrauch pro - nun, Sie wissen schon - zugrunde liegt, ist eine Einrichtung zur bequemen Terminverschiebung - wenns mal wieder länger dauert - sicher eine (weitere) Erleichterung.

Erklärung 2: Wenn natürlich 2 Rollen gar nicht reichen sollten ... (Reception: Dial 0)

Erklärung 3: Alle Szenarien, in denen ich in diesem Raum in "Not" gerate und
dieses Telefon dem Zwecke der Linderung und Mittteilung meiner Not dient, mag ich auch nicht zu Ende denken. Vielleicht ist gleich nach dem Abheben die Feuerwehr dran? Oder ein Internist? Oder das Klärwerk?

Erklärung 4: Ganz und gar offen ist für mich, was passiert, wenn dieses Telefon plötzlich klingelt - ich meine, wenn ich da, also dort, also ... drauf bin! Was um alles in der Welt will der Portier von mir, wenn er mich dort anruft? Hat er unten eine Anzeige, wie lange ich mich da schon aufhalte? Ist das eine Art Schwellwert - nach 15 Minuten wird der Gast proaktiv angerufen? Nach 30 Minuten kommt das SEK und sprengt mich frei?

Ich werde es, so leid es mir tut, nicht aufklären können. So bleibt diese Sitte, ein Telefon an diesem stillen Ort zu installieren, mithin weiter ein Geheimnis der irischen Gastlichkeit. Und irgendwie bin ich auch froh drum!

Cheers,

Optimist

Mittwoch, 9. Juli 2008

Leben: Hilf Dir selbst ... (von Optimist)

Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott. Und wenn der gerade auch mal wieder nicht kann, gibts jetzt handfeste irdische Unterstützung:



Ich will jetzt keine abgedroschenen Sprüche zu frisch verurteilten U-Bahn Schlägern bringen, aber ich sags mal so: "Nasen still" und "Pflaster Set" greift da vermutlich doch zu kurz.

Und wer in ganz anderer Mission unterwegs ist, der bekommt unter dem Begriff Notfall (ganz anderer Art und Quelle) dann ein "Zahnputz Set", "Wasch/Dusch Gel", mitsamt "Kondome Ritex". - Schlau ausgedacht ist, das nach Abschluss eben jener Mission ein "Schwanger Test" und nach unerwünschtem Ergebnis "Taschentuch (Papier)" an gleicher Stelle käuflich zu erwerben sind. Nur "Tampons o.b. normal" werden dann wohl nicht mehr ganz oben auf der Einkaufsliste stehen. Ein trübes Spiel mit falschen Hoffnungen ist aber doch, armen abergläubischen Kreaturen in dieser verfahrenen Situation noch eine "Rettungsdecke" anzubieten.

Vor diesem Automaten allerdings jämmerlich und quer liegend zu verbluten, weil der liebe Gott einem nichtmal das nötige Kleingeld in die Tasche gesteckt hat, das hat schon was Zynisches.

Hat ab jetzt immer Kleingeld dabei

Optimist

Presseschau: Von Studien (von Realist)

Laut einer heute hier zitierten Studie unterstellt man einem humanioiden Roboter automatisch Denkfähigkeit. Erstaunlich. Ich würde ja nicht einmal so weit gehen, einem humanoiden Humanoiden solche zu unterstellen.

Ihr Realist

Dienstag, 8. Juli 2008

Leben: Tod der Ansichtskarte (von Realist)

Es war mal wieder soweit. Haus betreten. Briefkasten geleert. Ansichtskarte entdeckt. Eine griechische Insel. Das Motiv gewohnt grausam. Der Text vertraut ("Viele Grüße aus dem sonnigen ... das Wetter ist toll ... das Essen ist prima"). Die erste Unterschrift entlarvt die Dame des (befreundeten) Hauses als Verfasserin (Welch Überraschung). Beim Lesen der zweiten, männlich/krakeligen Signatur, sehe ich vor meinem geistigen Auge die Szene, in der mein Freund, am vermutlich letzten oder vorletzten Urlaubstag, zum wiederholten Mal - und inzwischen verschärft - zum Unterschreiben des Postkartenstapels aufgefordert wird und sich grummelnd fügt. Immerhin hat seine Liebste ja schon den ganzen Tag mit Kartenkauf, Briefmarkenbeschaffung, Adressierung und handschriftlichem Einfügen des immer gleichen Textes verbracht. Und er will nicht zicken, denn auch der jüngste Spross der Familie muss ja noch seinen Servus auf die Karte setzen (inzwischen eigenhändig, was sind wir stolz), da gilt es Vorbild sein.

Ich habe inzwischen den ersten Stock, meine Wohnung und den Papiermülleimer erreicht, womit nach knapp 2.000 km Reise auch die Karte an ihrem Ziel angelangt ist.

Und nicht, dass Sie mich jetzt für undankbar halten! Ich freue mich durchaus, wenn meine Freunde im Urlaub an mich denken, aber sind wir als Gesellschaft nicht inzwischen der Phase entronnen, in der man den neidischen Kollegen mitteilen muss, dass man 2 Wochen an der Adria verbracht hat? Brauche ich eine inhaltslose Karte von jemanden der mich auch sonst 12 Monate lang nicht anruft? (Was im aktuellen Fall übrigens nicht zutrifft) Freue ich mich nicht viel mehr über eine spontan verschickte Mail oder SMS, wenn der Verfasser etwas zu sagen hat - egal, ob er in Kambodscha den Bus verpasst oder am Ballermann einen Korb bekommen hat? Das kostet auch nicht mehr und ist persönlicher. Und wenn es nichts gibt, das man in der Fremde mit mir teilen will? Auch in Ordnung - und nicht weniger spannend als die Erkenntnis, dass das Essen gut und das Wetter toll ist.

Tod der Ansichtskarte! Es lebe die Kommunikation!

Ihr Realist

Montag, 7. Juli 2008

Intern: Des Rätsels Lösung (von Realist)

Die mit Abstand meist besuchte Seite bei uns, ist die Kritik zum Kinofilm "Gloverfield". Seit Monaten gehen fast 50% der Zugriffe auf unseren Blog auf das Konto der Google-Suche danach  - und ich habe nie verstanden warum! Bis heute!

Auf den ersten Blick erstaunlich: Sucht man über Google nach "Gloverfield" ist unser Blog tatsächlich der erste Treffer in der Liste. (Da zahlen andere Leute viel Geld für)

Der peinliche Grund dafür ist, dass der Film "Cloverfield" heisst!

Mit anderen Worten: Alle Leute, die zu blöd sind, den Film, nachdem sie suchen, auch richtig zu schreiben, landen bei uns - denn wir sind genau so doof! Traffic by stupidity.

Dazu passt auch hervorragend der viert-erfolgreichste Google-Suchbegriff, mit dem man uns in diesem Monat gefunden hat: "gehirnschäden aufgrund drogenkonsums".

Den vierten Platz teilt sich dieser Begriff übrigens mit "dedjjddfrf" - und da musste ich auch erst mal nachdenken.

Rot vor Scham,
Ihr Realist

Sonntag, 6. Juli 2008

DVD: Big Nothing (von Realist)

Unterhaltsame (englische), rabenschwarze Komödie um eine Handvoll Möchtegernganoven - bzw. eigentlich Vollganoven, Möchtegernganoven und Möchtenichtganoven (aber wer wer ist, verrate ich jetzt nicht) - und den klassischen Plot: Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen.

Das Ganze dargeboten von David Schwimmer (aus "Friends") Simon Pegg ("Shaun of the Dead") und (leider zu wenig im Bild) die wunderbaren Natascha McElhone ("Solaris").

Fazit: Da braucht's keine grossen Worte: Futter für die Freunde des Genres, aber kein "Must-See".

Ihr Realist

Freitag, 4. Juli 2008

Kino: Into the Wild (von Realist)

Jawohl, auch diesen Film kann man sich noch im Kino ansehen - selbst, wenn man ihn schon das ganze Jahr über immer wieder verpasst hat.

Christopher McCandless ist Anfang 20, überdurchschnittlich intelligent, hat gerade sein Studium abgeschlossen und leidet extrem an der verlogenen, spiessigen, materiellen Welt im Allgemeinen und seinen Eltern, die diese "Werte" bestens verkörpern, im Speziellen. So verschenkt er seine Ersparnisse und verschwindet spurlos auf einen Roadtrip durch die USA, der ihn letztlich - nach 2 Jahren - zu der Überzeugung bringt, dass er nur in der totalen Abgeschiedenheit Alaskas und als Selbstversorger die Erkenntnisse erlangt, nach denen er sucht.

Nein, sonderlich tiefsinnig ist "Into the Wild" eigentlich nicht. Die Rebellion gegen spiessige Eltern ist sicher nichts neues, ebensowenig  wie Christophers Erlebnisse auf der Reise oder die Erkenntnis, die er in Alaska erlangt (soviel darf verraten werden). Aber in Summe ergibt alles das, die Begegnungen und Gespräche mit den jungen und alten Menschen, den Guten und den Schlechten, den Hippies, den einsamen Rentnern und all' den anderen einen sehr schönen, positiven, traurigen Film - der erstaunlicherweise auch noch auf einer wahren Geschichte basiert.

Fazit: Kein Poppcornkino aber auch keine abgehobene Philosophie erwarten und angucken!

Ihr Realist

PS: Der Trailer erweckt zu Unrecht den Eindruck, dass es sich um einen Alaska-Naturfilm (nur ein recht kleiner Teil des Film spielt in Alaksa) oder um eine Extremsportler-Saga handelt. Nicht täuschen lassen!

Kino: Hancock (von Realist)

Um es kurz zu machen: Sehen sie sich den Trailer an, dann haben sie alles Lustige und Wesentliche gesehen.

Ok, und etwas länger geht das so: Hancock ist ein Superheld, allerdings - und soweit die witzige Grundidee - mal ein anderer. Er ist nämlich komplett versoffen und zerlumpt, kommt mit den Guten genau so wenig klar, wie mit den Bösen und verursacht immer übermäßige Kolateralschäden, wenn er irgendwo seine Superkräfte zum Einsatz bringt.

Dann trifft (bzw. rettet) er Ray Embrey, einen PR-Berater, der seinerseits den ganzen Tag selbstlos die Welt retten will (was genau so realistisch ist, wie jede Art von Superheld) und Hancock zum Dank soweit "zivilisieren" möchte, damit dieser von den Massen geliebt wird, wie es einem Superhelden ja wohl zusteht. Ab diesem Moment geht's der Film allerdings steil bergab, denn das Ganze wird zum langweiligen Brei aus Moral und Anstand, nur ab und an kurz unterbrochen für einen Lacher, den man schon aus dem Trailer kannte. Zugegeben, die Handlung nimmt eine unvorhergesehene Wendung, aber das ändert leider nichts an der Qualität des Film.

Fazit: Die Chance einen temporeichen, witzigen, alternativen Superheldenfilm zu schaffen wurde leider vertan, und selbst der moralschwangere Spiderman ist um einiges witziger.


Ihr Realist

DVD: Beste Zeit (von Realist)

Und das mir. Eigentlich wollte ich "Beste Gegend" sehen, habe mir aber aus Versehen "Beste Zeit" geholt - und das nur, um festzustellen, dass er mir a) nicht besonders gefällt und b) das Prequel zu "Beste Gegend" ist (den ich mir jetzt doch nicht mehr ansehe). Aber ich greife vor.

Ich bin zwar wahrscheinlich nicht die Zielgruppe - denn der Film handelt im Grossen und Ganzen von den Problemen 17 jähriger Mädels in der ländlichen Einöde Bayerns - aber um ehrlich zu sein glaube ich nicht, dass Marcus H. Rosenmüller pubertierende Teenager mit seinem möchtegern-dramatischen-retro-Heimatfilm ins Kino bzw. vor die Glotze locken kann.

Dem Film fehlt schlicht das Format fürs Kino. Das trifft zwar auch auf Rosenmüllers Erfolgstitel "Wer früher stirbt, ist länger tot" zu, aber der hatte immerhin noch einen gewissen Charme bzw. schlicht das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Beides fehlt hier - und was man so von dem kommenden "Räuber Kneißl" hört, muss man sich den wohl gar nicht erst ansehen.

Fazit: Ich will mich nicht über die platte Geschichte auslassen  (das Leben ist halt so) oder die flachen Charaktere kritisieren (Teenager sind halt so), aber unterm Strich gibt's einfach keinen Grund sich den Film anzusehen.

Ihr Realist