Dienstag, 30. Oktober 2007

Leben/Presseschau: Vom schnellen Ende - oder auch nicht (von Realist)

"Who wants to live forever?" So haben es Queen formuliert, und ohne Zweifel zieht sich die Frage nach dem ewigen Leben durch die Menschheitsgeschichte - allerdings im Regelfall in den Abteilungen "Esoterik", "Märchen", "Religion" und dergleichen.

Da muss erst wieder ein Informatiker kommen (war ja klar), um die Sache mal rational anzugehen: Aubrey de Grey. Der sagt, wenn wir das jetzt ernsthaft angehen, erreichen wir eine Lebensspanne von 1000 Jahren (was zugegebenermassen auch nicht "forever" ist) - und das sagt er, auf sehr unterhaltsame Weise ("Altern ist auf jeden Fall ungesund"), im Interview (Sueddeutsche online) und auf der Bühne (TED).

Für mich ist es aber immer wieder erstaunlich, dass die Menschheit offensichtlich so ein gesteigertes Interesse am ewigen (oder zumindest auf einen Zeitpunkt hinter dem Tellerrand verlängerten) Leben hat. Ich persönlich würde ja die Lösung aus "Flucht ins 23. Jahrhundert" (um mal wieder beim Thema Kino zu landen) bevorzugen. Da wurde man an seinem dreissigstem Geburtstag, unter dem Jubel aller, und höchst zeremoniell zu Staub zerblasen. Ok, zugegeben: Der Mob hat auch da "Erneuerung" gerufen - und es auch geglaubt. Here we go again.

Danke an A. aus W. für den Tipp!

Leben/Presseschau: Von der Heimat (von Realist)

Ist ja mal wieder sehr erbaulich, was SPON zu meiner alten Heimat zu berichten hat. Ich zitiere:

"Viele lügen sich die Stadt Hof schön, wenn sie ein paar Tage bei den Hofer Filmtagen herumgelungert sind und Kinofilme, Bratwurst und Bier in sich hineingeschaufelt haben, als ob es kein Morgen gäbe - wir nicht. Also ganz klar: Hof versammelt fast sämtliche Schrecken der deutschen Provinz. Zum Beispiel Enge (geduckte, windschiefe alte Häuser und eine Fußgängerzone samt H&M-Laden mittendurch), Dialekt (das Oberfränkische), schlimm fettes Essen (die Bratwürste), gemütbeschwerende Natur (herbstbunte Bäume im Nieselregen) und betuliche Spektakel, auf die alle wahnsinnig stolz sind: Als wichtige Attraktion der Hofer Filmtage, die bis zum gestrigen Sonntag zum 41. Mal abgehalten wurden, gilt seit vielen Jahren ein Fußballspiel zwischen Filmleuten und Alterherrenkickern des Traditionsvereins Bayern Hof auf einem ziemlich hässlichen Fußballplatz. Das muss man mögen."

Ja, ist das ein Wunder wenn ich da Schäden davon getragen habe?

(Zum Artikel)

Montag, 29. Oktober 2007

Intern: Kommentarfeed (von Realist)

Nachdem der Server unter der Last der Request zusammenzubrechen droht, kann man jetzt auch die Kommentare (zu allen Beiträgen) separat abonieren - und zwar hier:

http://unrealistisch-filmeundleben.blogspot.com/feeds/comments/full

Ich hoffe, das hilft die Last zu kanalisieren :o)

Leben: Von Sonderangeboten (von Realist)


Das hatten wir aber schon billiger....

Sonntag, 21. Oktober 2007

Intern: Jubiläum :o) (von Realist)

Hurra! 4 Wochen "Unrealistisch!! Filme und Leben"!

Und noch nicht ein mal verklagt, bedroht, gehyped, gelobt, zitiert oder kritisiert worden!

Wahrscheinlich, weil keiner mitliest.... Das will ich jetzt genau wissen.

Hier geht's zur Umfrage: http://unrealistisch-filmeundleben.blogspot.com

DVD: Sie sind ein schöner Mann (von Realist)

Mal wieder eine ebenso absehbare, wie schnell erzählte Geschichte: Französischer Bauer (schon leicht über die besten Jahre hinaus) "besorgt" sich (10 Tage) nach dem Tod seiner Frau "Ersatz" in Rumänien. Zu seiner Ehrenrettung sei angemerkt, dass er keinerlei "romantische" Interessen hat, sondern lediglich eine "Frau auf dem Hof" braucht (Hilfe! Mir gehen die Hochkommata aus!).

Aber wie das immer so ist, funkt es dann doch. Und natürlich müssen sie sich auch erst wieder verlieren bis sie sich am Ende doch kriegen. Da das Ganze aber zur Abwechslung mal nicht aus der hollywoodschen sondern der französischen Traumfabrik kommt, wunderar funktioniert und zudem mit ebenso sympathischen wie kauzigen Charakteren aufwartet, kann man den Film ohne schlechtes Gewissen als "Sonntagabendwohlfühlfilm" empfehlen.

Aber das Beste ist natürlich die Aussage: Auch für uns alte Säcke gibt's noch Hoffnung. Zumindest in Rumänien - aber da haben wir ja Connections, gelle! ;o)

Samstag, 20. Oktober 2007

DVD: Die Queen (von Realist)

Der Film schildert die Zeit zwischen dem Tod der "Prinzessin der Herzen" und ihrer Trauerfeier, mit dem Augenmerk auf das Verhalten der Royals (im Allgemeinen), der Queen (im Speziellen) und Tony Blair (irgendwo dazwischen), während dieser Zeit.

Es hat mich doch sehr überrascht, dass das Ganze schlussendlich auf einen "Freispruch" für die Königin hinauslief, und noch nicht einmal die aufgeworfene Frage nach der Sinnhaftigkeit der Monarchie abschlägig beantwortet wurde. Andererseits ist "Die Queen" auch kein "Pro Monarchie"-Propagandastreifen (Dazu gibt es dann doch zu viele absurde Aussagen aus königlichem Mund). Sollte der Film am Ende versöhnen? So nach dem Motto: "Ok, die Royals sind schräg, aber ist doch nett, das wir sie haben"?

Hier kommt dann aber wohl das Hauptproblem ins Spiel: Der Film ist fiktiv. Kein Mensch weiss, was wirklich die Motive für die öffentlichen Handlungen aller Beteiligten waren und wess' Geistes sie sind!

Und im Grunde kann man da nur froh sein, denn so "nett" z.B. Tony Blair auch rüberkam, mit seiner schulbübischen Art, in seiner Wohnung, die irgendwie so gar nicht staatsmännisch wirkte, so sehr kann man doch nur hoffen (und davon ausgehen), dass das nicht der Realität entspricht.

Es bleibt ein Lehrstück über den Spagat zwischen konservativen Werten und Traditionen auf der einen und dem Zeitgeist, der in seiner Sensationslust eifrig von den Medien bedient wird, auf der anderen Seite. Dessen Kurzlebigkeit wurde ja im übrigen noch vor Dianas zehntem Todestag deutlich, denn der Hype ist lange vorbei. Ich darf mal zitieren: "Die Orgie der großen Gefühle in den heißen September-Tagen 1997 (...) scheint den Briten heute vor allem peinlich zu sein." (siehe SPON )

Also? Kein übler Film, wenn man ihn nicht als Enthüllungsdokumentation betrachtet und einem die Frage nach Pro oder Contra Monarchie nicht wirklich schlaflose Nächte bereitet.


Donnerstag, 18. Oktober 2007

Kino: Der Sternenwanderer (von Realist)

Na, das war doch mal eine Überraschung! Vom Plakat her hätte ich ja eher auf so etwas "Narnja"/"Potter"-artiges getippt - und falls sie sich jetzt fragen, warum ich denn dann rein bin: Erstens gebe ich mich so leicht nicht geschlagen und zweitens: Michelle Pfeiffer! *schnurr*

Aber gekommen ist es dann ja ganz anders. Zunächst mal, war das der mit Sicherheit konfuseste, wenn nicht dämlichste Anfang, den ich seit langem gesehen habe (das war die Stelle, an der ich gedacht habe: "Und dann noch mit Überlänge! Ich hätte in 'Invasion' gehen sollen!" Nicole Kidman! *schnurr*). Doch plötzlich tauchte aus dem Nichts der erste fiese Gag auf, und als ich noch dachte, das war ein Versehen, kam der nächste.

Also nicht, dass wir uns falsch verstehen: Ich meine nicht "fies" im Sinne einer rabenschwarzen Komödie, und, nein, es war auch kein Gagfeuerwerk (im Gegenteil hätten dem Film ein paar Minuten weniger, zugunsten einer höheren Unterhaltungsdichte, gut getan), und, nein, ich weiss wirklich nicht, welches Publikum der Film ansprechen soll, aber: Wer auch immer die Idee hatte, diese Geschichte (achja: Märchenland, gefallener Stern, Hexen, Prinzen, heldenhafte Tölpel, Thronfolge, und wenn sie nicht gestorben sind....) auf diese subtil schräge Weise zu erzählen, der hatte eine Gute! Ich hatte jedenfalls wirklich Spass! Alleine schon Claire Danes! *schnurr* Und Robert de Niro als schwuler Pirat (nein, kein *schnurr*)!

Aber eines verspreche ich: Wenn ich jemals wieder einen Film ansehen muss, bei dem Reiter (oder Wanderer) über die Ebenen von Rohan (oder andere Ebenen oder grüne Hügellandschaften im Allgemeinen) reiten (oder wandern), während sie aus der Luft gefilmt werden, dann laufe ich Amok!!

Leben: Von Gastfreundschaft (von Realist)

Beim Einchecken ins Hotel flötet mir die Perle am Empfang im Üblichen Singsang (und ich habe keine Ahnung, wie man Singsang genau flötet!) zu: "Frühstück gibt's ab sieben, und wenn sie heute Abend noch hier im Restaurant essen wollen: Das geht nicht!"

Mahlzeit.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Leben: Von Dönern und Duden (von Realist)

Ist es eigentlich bedenklich, wenn man in einer "fremden" Stadt beim Betreten der Dönerbude mit "Wie immer?" begrüßt wird?

Und überhaupt: Wann wird endlich der schönste aller Sätze vom Duden geadelt und erhält Einzug in die (offizielle) deutsche Sprache? Immerhin hört man ja heutzutage schon mal den Studienrat vor sich in der Schlange bestellen:

"Ein Döner mit alles und mit Scharf"

Mahlzeit.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Intern: Werbefrei! (von Realist)

Ich weiss ja nicht, ob's jemand gemerkt, hat, aber es gab hier bis eben noch googleAds - sprich Werbung - auf der Seite.

Nachdem ich nicht auf einem Niveau mit dem Privatfernsehen stehen, sondern Premiumcontent anbieten möchte, ist der Blog ab jetzt (wieder) werbefrei. Dafür wird mitlesen ab sofort kostenpflichtig! Nein, der Onkel macht nur Spass.

Der eigentliche Grund für die Werbung war ohnehin nicht reich zu werden, sondern mal zu sehen, zu welcher Reklame der Inhalt des Blogs wohl führen wird. Durch den momentanen Überhang der filmbezogenen Post, gestalten sich die Anzeigen allerdings erwartungsgemäß langweilig.

Und überhaupt hat von meinen geschätzt (und geschätzten) 2 Lesern ohnehin noch keiner auf die Anzeigen geklickt! Konsumverweigerer, verdammte! :o)

Montag, 15. Oktober 2007

Kino: Operation: Kingdom (von Realist)

Das war also "Syriana Light". Nein, das ist nicht von mir. Das habe ich irgendwo gelesen, und es gefällt mir sehr gut.

Aber fangen wir mal vorne an: Ich denke, der Film hatte den besten Vorspann in diesem Jahr. Klasse gemacht und "informativ" - Also insoweit, dass man sich auf die Geschichte einstellen kann, und das ist ungefähr diese: Unschuldige Amerikaner fallen in Saudi Arabien einem Anschlag zum Opfer - und zwar beim Softball spielen (Das muss so sein, denn am Softball spielen erkennt man unschuldige Amerikaner). Heldenhafter Held beim FBI darf aus politischen Gründen nicht vor Ort ermitteln (jaja, genau: immer diese Sesselpupser), schnappt sich aber natürlich trotzdem seine Truppe und fliegt los. (Zu besagter Truppe gehören selbstverständlich a) eine starke Frau, mit der man in Saudi-Arabien prima anecken und kulturelle Unterschiede anprangern kann und b) der kernige Südstaatler, der permanent fluchend und amerikanische Weisen singend, den arabischen Cops zeigt, wie man "das" richtig macht).

Vor Ort wird dann fleissig weiter mit Klischees um sich geworfen, und überhaupt kommen die Ermittlungen natürlich erst in Fahrt, als der arabische Verbindungsmann gegen alle Regeln auch auf den "american way of investigation" umschwenkt. Guter Mann, das. Blöd nur, das er als einziger der "Guten" am Ende ins Gras beisst. (Ups, hätte ich das nicht verraten dürfen?) Abgesehen davon fand ich aber die "Schlussmoral" nicht schlecht.

Jamie Foxx war wie immer "cool", allerdings sollte er so langsam mal mit dem Training aufhören, sonst muss er noch den "Terminator 4" spielen. (Die 4 Szenen, die er mit kleinen Kindern hatte, hätte man auch auf eine zusammenstreichen können. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon verstanden, dass er der aufrechte, kinderliebe Superdaddy und Tröster der Waisen ist.)

So. War das jetzt ein schlechter Film? Nein, eigentlich nicht. Wenn man ihn nicht politisch oder gar ernst nimmt ist er recht unterhaltsam und bietet auch ein paar mal gute Action (So richtig, schön mit "Wackelkamera", also nichts für Steffen).

Sonntag, 14. Oktober 2007

DVD: The Last King Of Scotland (von Realist)

Der frischgebackene, egozentrische, schottische Arzt Dr. McAvoy landet, auf der Suche nach ein wenig Abenteuer zum Berufsstart 1970, in Unganda. Dort wird er durch Zufall zum Leibarzt von Idi Amin, der zeitgleich an die Macht im Land gekommen ist.

Benebelt vom Luxus und der gesellschaftlichen Stellung, die die persönliche Nähe zum Despoten mit sich bringt, und fasziniert vom Charisma Amins bleibt Dr. McAvoy allerdings blind für grausame Seite des Präsidenten und die draus resultierenden Folgen für das Land. Zu spät erkennt er Amins ware Natur und stellt fest, dass er in einem goldenen Käfig sitzt.

Der Film setzt wirklich gut die Perspektive des ahnungslosen Arztes um. Man könnte beim Zusehen wirklich zum Amin-Fan werden, sieht man doch (anfangs) nur seine mitreisende, überzeugende, sympathische, ja eben - ich muss mich wiederholen - charismatische, Art. So besehen ist der Film ein Lehrstück dafür, wie es enden kann, wenn man nicht über den Tellerrand seiner kleinen Wohlfühlinsel hinausblickt/blicken will.

Insgesamt kann ich nur den gängigen Kritiken anschliessen, die da - in Kurzfassung - lauten: "Forest Whitaker...Darstellung...Oscar...zig andere Nominierungen und Preise...super...hurra".

Oh, eines hat dann doch gefehlt: Eine ordentliche Nackszene mit Gillian Anderson! Was für eine Verschwendung!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Kino: Planet Terror (von Realist)

Sehr spassig!

Genauer? Ok, dann muss ich ausholen. Quentin Tarantinos "Death Proof" und Robert Rodriguez' "Planet Terror" liefen in den USA ursprünglich - zusammen mit diversen (Pseudo-) Trailern und in leicht veränderter Form - als Teile eines Doublefeatures namens "Grindhouse". Das ganze ist als Hommage an die, nun, Grindhouses zu verstehen. Das waren heruntergekommene Kinos in den 40er und 50er Jahren, die üblicherweise Doublefeatures von B-Filmen gezeigt haben.

"Grindhouse" hat sich als kein grosser Erfolg erwiesen, und so (bzw. auch deswegen) starteten die beiden (Haupt-)Filme hierzulande eigenständig.

Hat mich "Death Proof" aber unterm Strich (trotz Dodge Charger und einige "Momente") enttäuscht (und eine umfassende Kritik soll ihnen an dieser Stelle erspart bleiben), so habe ich mich bei "Planet Terror" köstlich amüsiert.

Der Inhalt lässt sich - genrebedingt - kurz in "Killervirus, Killermutanten und 'schiesst ihnen in den Kopf'" zusammenfassen.

Dieser Film kann wahrlich als Denkmal für das Genre des Billig-Splatter-Action-Films gelten. Alle Klischees (inkl. der Macken in Bild und Ton) wurden bedient, es gab ein paar köstliche Dialoge, abgedrehte Charaktere, skurrile Situationen und langweilig wurde es auch nie. Man kann sich lebhaft vorstellen, was die Leute beim Dreh für einen Spass hatten.

Die Besetzung war gut - insbesondere natürlich durch die Wahl von Rose McGowan, die ja schon in "Death Proof" als "Pam" gefallen hat (vor allem beim Lapdance), als "Cherry Darling". Aber auch andere "alte Bekannte" wie der Sheriff, der übliche Gastauftritt von Quentin Tarantino, Bruce Willis und der aus der Mottenkiste gezerrte Michael Biehn waren eine gute Wahl.

Also: Bier und Chips holen, Gehirn ausschalten, Spass haben.

Samstag, 6. Oktober 2007

DVD: Othello (von Realist)

Nur knapp 11 Jahre nach der Kinoauswertung erscheint Othello jetzt auch schon auf DVD! Im Ernst: Ich habe schon nicht mehr daran geglaubt, dass es noch passiert (Wenn jetzt noch "Winterschläfer" kommt, kann wegen mir die DVD-Produktion eingestellt werden).

Zur Geschichte muss ich meinen bildungsbürgerlichen Lesern ja wohl nicht viel erzählen (nicht, dass ich das bei anderen Kritiken je getan hätte). Andererseits... Also: Shakespeare-typisch wird Gift in Ohren befördert - diesmal allerdings in akustischer Form, sprich: Es wird Misstrauen und Eifersucht gesät. Und wie das immer so ist, tun alle Akteure ihr bestes, nur nichts aufzuklären oder zu hinterfragen. Nein gnadenlos nimmt das Drama seinen Lauf bis zum bitt'ren Ende. Immer nach dem alten Rezept "Die Annahme ist der Erste Schritt zum Untergang" (ok, stimmt jetzt nicht ganz, aber ich sag's einfach so gern). Ehrlich: Die Hälfte von Shakespeares Charakteren würde noch leben, wenn sie nur halb so schlimme "drüber-Reder" wären wie ich !

Shakespeare-Film-typisch taucht Kenneth Branagh auf, diesmal allerdings ausschließlich vor der Kamera (dafür aber doppelt so fies). Das Highlight in der Besetzung ist aber ohne Frage Laurence Fishburne, der einen fabulösen "Mohr von Venedig" abgibt. Gott, wie ich diese Zahnlücke liebe! Keiner Grinst schöner!

Alles in allem muss ich zwar gestehen, dass ich den Film noch einen Tick besser in Erinnerung hatte (da sieht man mal, was man in 11 Jahren so aller verklären kann), von daher bleibt Othello im Mittelfeld meiner persönlichen Shakespeare-Verfilmungs-Top-Ten, aber ein klasse Film ist es allemal.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Kino: Ratatouille (von Realist)

Ich weiss nicht, wann ich mich zuletzt im Kino vor lachen so weggeschmissen habe. In weniger als einer Minute war das erste Taschentuch vollgeheult und -geschnäuzt. Wovon ich rede? Na, vom Vorfilm, "Lifted - Failure is an Option". Der war ganz klar schon mal das Eintrittsgeld wert, eigentlich hätte man danach gehen können. Oder eben auch nicht, denn sonst hätte man ja Ratatouille verpasst.

Der war nämlich auch nicht schlecht. In meiner persönlichen Pixar-Skala würde ich ihn zwar klar unterhalb von "Die Unglaublichen" (Mehr Gags für die Großen) und "Monster AG" (Mehr Gags für alle), aber alleine schon wegen der tragfähigeren Geschichte deutlich oberhalb von "Cars" ansiedeln, also irgendwo in der Gegend von "Nemo".

Und obwohl ich das als Kriterium für Animationsfilme ja gar nicht mag (weil es im Grunde nicht wichtig ist), sei erwähnt, dass Ratatouille grafisch sehr detailreich und überhaupt klasse war, auch und gerade bei den "Aussenaufnahmen" und anderen rasanten Szenen. Auch die Hauptfigur Remy hat mir gut gefallen.

In Punkto Geschichte gibt es natürlich wieder die Disney-übliche moralische Aussage, die diesmal lautet: "Du musst nur an dich glauben, dann kannst du ein renomiertes 5-Sterne-Restaurant ruinieren!", oder war's "Benutzte deine Freunde, dann kommst du weiter"? Oder nein: "Frauen muss man einfach packen und küssen, da stehen die drauf!". Ach, ich weiss nicht mehr. Ganz sicher war's aber nicht "Jeder kann kochen", denn wer das glaubt, kann sich gerne mal bei mir zum Essen einladen und wird eines Besseren belehrt.

Wer nach Ratatouille mit Rattenfilmen warm geworden ist, sollte sich unbedingt noch "Flushed away" (oder brilliant auf deutsch: "Flutsch und weg"!) auf DVD ansehen. Nicht ganz so hochglanzpoliert, aber flott gemacht, mit reichlich Seitenhieben/Anspielungen und zu unrecht im Kino nicht sehr beachtet (Sollte das am Titel gelegen haben?).

PS: Auf 2008 freue ich mich, dank des Trailers zu "Wall.E - der letzte räumt die Erde auf", auch schon. Den muss man sich allein schon wegen des Titels ansehen!

PPS: Zur Abwechslung übrigens mal ein dickes Lob für den Trailer, denn in diesem Fall kommt nicht eine einzige Schlüsselszene aus der Vorschau im Film überhaupt vor! So muss das sein!

Montag, 1. Oktober 2007

Leben: Von Geschmacklosigkeiten (von Realist)

Gut aufgehoben fand ich ich mich heute mittag beim Schnell-Chinesen meines Vertrauens. Stand doch auf der Speisekarte zu lesen: "Auf Wunsch mit oder ohne Geschmacksverstärker zubereitet". Frohen Mutes bestelle ich also eine siebenundzwanzig ohne Geschmacksverstärker, was von der lächelnden Bedienung mit "Ahh.. nein, Essen nix schmeckt gut" quittiert wurde. Schlechtes Marketing irgendwie.

PS: Mit einigem Wiederwillen wurde die Bestellung doch noch angenommen, und ich darf sagen, dass das nicht schlecht geschmeckt hat. Alleine schon wegen dem guten Gefühl.