Dienstag, 29. April 2008

Kino: Abgedreht - be kind rewind (von Realist)

Witzige Geschichte - komischer Film. Die Zwei "Überflieger" Jerry (Jack Black) und Mike (Mos Def) arbeiten (mehr oder weniger) in des alten Elroys (Danny Glover) Videothek, die kurz vor der Schliessung steht. Aufgrund eines kleinen "elektromagnetischen Vorfalls" in Elroys Abwesenheit, werden alle VHS-Filme gelöscht, und das ladenhütende Duo steht vor einem Problem. Kurzentschlossen drehen sie einfach jeden Film, den jemand Leihen möchte - und in Anbetracht der Situation der Videothek, sind das zum Glück nicht viele - kurzerhand mit einfachsten Mitteln nach. Diese Filme sind zwar bestenfalls 20 Minuten lang und technisch unter aller Kanone, avancieren aber in kürzester Zeit zum Geheimtipp und die Leute stehen dafür Schlange.

Aber halt! Nein! Die beiden werden nicht zu Millionären, retten die Videothek und das ganze Stadtviertel. Und das ist der Teil, des Films, der sich mir nicht ganz erschliesst. So witzig die Idee mit dem Nachdrehen der Blockbuster ist und so lustig die Dreharbeiten, so sehr irritiert, dass der Film sich bemüht selbst möglichst hausgemacht daherzukommen und sich dabei als Loblied auf Freundschaft und Gemeinschaftssinn ausgibt - und zwar in einer gesellschaftskritischen Art und Weisse, die vollkommen jenseits der bierseligen Stimmung liegt, die ich eigentlich von diesem Film erwartet hatte.

Fazit: Kann sein, dass nur die Erwartung nicht zum Film gepasst hat. Kann sein, dass der Film als lupenreine Komödie besser gewesen wäre.

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Die 1 Million Euro Frage (von Neoliberalist)

Die Kreativität der Lehrer, Pseudo-Ökonomen und Freizeitpolitiker in der SPD trägt immer buntere Früchte: ein Gesetz für Managergehälter soll her. Ganz abgesehen davon, dass ich es für eine Posse sondergleichen halte, ein Gesetz für etwa 1000 Menschen in Deutschland zu verabschieden, die auch noch allesamt die Möglichkeit haben diesem Gesetz auszuweichen, frage ich mich welche Drogen in der SPD die Runde machen. Wie lege ich bei einem solchen Gesetz die Grenze fest? 1 Million Euro? 2? 3? Was ist "angemessen"? Ich denke es ist ganz einfach willkürlich. Wie meistens startet die Diskussion am falschen Ende: ein Gesetz muss her. Nein! Wir sollten eine Änderung der Mentalität, neue Diskussionsgrundlagen und eine Entflechtung der "Deutschland AG" anstreben. Mentalität: Wir brauchen in Deutschland ein gesundes Elite-Verständnis und weniger Sozialneid. Diskussionsgrundlage: Ich habe noch in keinem Presseartikel gelesen, dass Vorstände und Manager Angestellte sind. Nicht mehr und nicht weniger! Vorstände sind keine Unternehmer! Wenn Manager mit ihrem eigenen Vermögen für ihre Fehler geradestehen würden, dann könnten sie von mir aus das 10fache verdienen! Was uns zum nächsten Thema führt: die Deutschland AG. Die Vorstände und Aufsichtsräte decken sich gegenseitig. Wenn der Vorstand, der gerade mehr Geld verlangt, in meinem Aufsichtsrat sitzt, und somit über mein Gehalt bestimmt, werde ich einen Teufel tun, sein Ersuchen abzulehnen. (An dieser Stelle macht sogar ein Gesetz Sinn, dass die Aufsichtsratsmandate einschränkt.)
Fazit: Würde sich die SPD ernsthafte Gedanken darüber machen, wo sie Geld sparen kann anstatt über Doppelbesteuerung noch mehr Geld aus den Unternehmen und den Leistungsträgern unserer Gesellschaft zu pressen, ginge es uns allen besser. Die Basis unserer Gesellschaft ist die soziale Marktwirtschaft und nicht der real existierende Sozialismus!
Euer Neoliberalist

Sonntag, 27. April 2008

Leben: Von Männlichkeit (von Optimist)

Was Männer sich so über den Begriff "männlich" vorstellen, kann durchaus bizarre Züge annehmen. Insbesondere die Auffassungen darüber, was männliches Verhalten oder gar ein männlicher Tod ist. Hier ein Beispiel:



Direkt, blutig, schnörkellos, geradezu heroisch - alles in allem: sehr männlich!
Ausserdem: Keine Weicheier-Blumen auf der Intensivstation. Unfall, Abtritt, fertig.

Allerdings gibts dann für die Draufgänger doch einige Punktabzüge in der B-Note:



Sieht noch Ansätze für einen härteren Abgang

Optimist

Samstag, 26. April 2008

Leben: Verstehen Sie Spaß? (von Optimist)



Also ich für meinen Teil ja durchaus, aber Bastian Sick hat sicher schon Schaum vor dem Mund!


Optimist

Freitag, 25. April 2008

DVD: Mr. Woodcock (von Realist)

Grosse Erwartungen! Bei einem Film mit diesem Namen und Billy Bob Thornton in der Titelrolle. Insbesondere wenn dann noch "AmericanPie"-Seann William Scott und sogar Susan Sarandon mitspielen.

Mr. Woodcock ist Sportlehrer. Und zwar von der Sorte, bei denen grundsätzlich kein Schüler ein leichtes Leben hat, insbesondere aber die Streber, die Dürren, die Asthmatiker, die Sportsachenvergesser und die Dicken, um ihre Gesundheit und ihr letztes bisschen Würde fürchten müssen. Der kleine John war eines seiner Opfer und hat diese Erfahrungen in seine Karriere als Autor von Lebensratgebern kanalisiert.

Jetzt, Jahre später, kehrt er in seine Heimatstadt zurück, um mit dem "Maiskolbenschlüssel" geehrt zu werden, und muss zu seinem größten Entsetzen erfahren, dass Mr. Woodcock sich gerade anschickt seine Mutter zu heiraten, was natürlich aufgrund der gegenseitigen Abneigung zu einem Kleinkrieg führt.

Klang das jetzt irgendwie nach einem Drama? Ist es natürlich nicht. Im Gegenteil handelt es sich um eine Komödie, deren Scherze wahrscheinlich machmal den "guten Geschmack" des ein oder anderen verletzen. Alles in allem also gute Voraussetzungen für einen klasse Film. Aber leider will der Funke nicht recht überspringen. Thornton könnte die Rolle zwar nicht besser spielen, aber die Story ist zu flach und hat zu wenig Tempo um Spannung aufzubauen oder mit Verwicklungen zu unterhalten.

Fazit: Ganz nett aber deutlich flacher als z.B. "Bad Santa". Thornton-Fans können ihn aber getrost ansehen.

Ihr Realist

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Leben: Wie sind die Deutschen denn so? (von Optimist)

Eine Frage, die Wladimir Kaminer offensichtlich auf seinen Lesereisen begleitet hat, ist die beständige Frage danach, "wie Deutschland denn so sei". Ich weiss nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber seine Antwort war sinngemäß: überall anders. Es folgte erwartungsgemäß eine kurze Verwunderung Kaminers darüber, dass die Deutschen so sehr an ihrem Außenbild interessiert sind und woher das wohl rühren könnte.

Ebenso ging es 2006 beim allgemeinen Taumel während der WM zu, als die Presse die ausländischen Gäste in einer Mischung aus Interesse und Besorgnis befragte, was ihnen an Deutschland auffalle ("Die Deutschen schlafen unter Federsäcken!") und ob das auch in Ordnung gehe, wenn die Deutschen jetzt plötzlich mit ihren Fähnchen wedelten. Die Gäste waren vom zweiten Teil der Frage angesichts einer laufenden Länderschlacht um König Fussball sichtlich irritiert: "Äh, ja klar, komische Frage, entspannt euch mal .."

Eine Erklärung für dieses Interesse am eigenen Bild fällt mir auch schwer, wenngleich es mich mich ebenfalls umtreibt. Irgendwie muss das was mit einer unglückseligen Mischung aus Peinlichkeit, Schuldgefühl und Demut zu tun haben. Ich will mich auch nicht daran versuchen, die Frage hier erschöpfend zu klären, aber nach der Lektüre von Eric T. Hansens manchmal allzu versöhnlichen und etwas zuviel Puder auftragenden "Planet Germany" erfährt man: Deutschland ist zwar schräg, aber ganz doll liebenswert. Und Hand aufs Herz, das will der Leser doch hören (oder lesen).

Kürzlich nun, auf einer Lesung von Max Goldt, deren Besuch ich übrigens sehr empfehlen kann, schwärmte Goldt vom Blog "German Joys" von Andrew Hammel und insbesondere davon, dass es dort eine Rubrik "German Word of the Week" gibt, deren Wochenprimus einmal das Wort "Sargzwang" war. Goldt hat sich dann in den nächsten zehn Minuten verständlicherweise hingebungsvoll um dieses Wort gekümmert und ich muss sagen, wer über Deutsche und Deutschland gut lachen kann, wird in diesem Blog generell auf seine Kosten kommen. Wer über Amerikaner gut lachen kann, übrigens auch.

Mit wedelndem Fähnchen

Optimist

Dienstag, 22. April 2008

Leben: In Eingeweiden lesen (von Optimist)

Aus anderer Lebewesen Eingeweide die Gegenwart oder gar die Zukunft herauszulesen, das ist ja schon ein bischen schräg, wie ich finde. Wem aber zur tiefsinnigen Reflexion über sein Leben und seiner verdorbenen Seele der Blick in den herkömmlichen Spiegel trotzdem zu langweilig ist, der soll sich doch bitte bei Amazon was lange Gewünschtes in den Einkaufswagen legen.

Danach lese er aus den vor sich ausgebreiteten Eingeweiden der anderen Käufer seine eigenen Bedürfnisse und vielleicht auch was für die Zukunft aus den Titeln der Produkt-Vorschläge raus, bei mir kürzlich:

- "Pu der Bär"
- "Shaun das Schaf - Abspecken mit Shaun"
- "Harry Rowohlt liest die schweinischsten Stellen aus dem Alten Testament. Sonderausgabe."
- "Abscheuliche Angewohnheiten"
- "Schlimmes Ende"

Besonders der letzte Titel gefällt mir nicht :-)

Kommt nicht drauf, was "Pu der Bär" auf der Liste soll:

Optimist

Leben: Wie man Software überzeugend verkauft (von Optimist)

Konzentrieren Sie sich auf meine Stimme.

Sie fühlen sich ganz ruhig und entspannt. Die Atmosphäre ist locker, im Hintergrund ist leise Musik zu hören.

Sie werden leicht schläfrig, die Augen werden schwer, Sie vertrauen mir voll und ganz!

Sie tun jetzt was ich sage und bestellen diese Software und Sie wachen erst wieder auf, wenn es zu spät ist!



Danach Sie sprechen schlechte Grammatik wie nie aber hat sich gelohnt Software weil funktioniert!

Gute Abend,

Optimist.

Sonntag, 20. April 2008

Leben: Milben im Bett (von Realist)

Nein, nicht mal das! An wen darf ich mich da wenden? :-)

Ratlos,
ihr Realist

Freitag, 18. April 2008

Leben: "Knut war gestern" (von Realist)


Ehrlich, ich kann es nicht mehr ertragen! Wenn ich noch einmal beim Kunden im Büro genötigt werde, bayerische Radiosender zu erdulden, insbesondere, wenn diese tagelang von nichts anderem zu berichten wissen, als vom ersten "Auftritt" irgendwelcher Eisbären, oder wenn ich weiterhin von grenzdebilen Plakaten verfolgt werde, dann laufe ich Amok!

Insbesondere in einem Land, in dem sich ernsthaft zu Hauf Leute beim Zoo beschweren, wenn ein Bär einen "Mordsspass" dabei hat, Fische, aus einem benachbarten Becken, ein bisschen durch die Gegend zu werfen und schliesslich zu verputzen. Wie kann er nur? Ist doch sonst so ein putziger! Und überhaupt waren da Kinder anwesend! Was sollen die denn denken! Am Ende, dass ein Eisbär ein Raubtier ist? Geht ja gar nicht!

Ihr Realist

PS: Oha, per Blog angekündigter Amoklauf. Sehr bedenklich. Dankenswerterweise kann ich aber für Kaution und Rechtsbeistand auf die Amazon-Werbeeinnahmen zurückgreifen.

DVD: Zusammen ist man weniger allein (von Realist)

Um es vorneweg zu sagen: Da hatte ich mir mehr erhofft! Der Film (mit dem sperrigen Titel) ist eine romantisch-dramatische Komödie und liegt damit ja grundsätzlich auf meiner Wellenlänge. Zudem bringt er, als Unterscheidungsmerkmal zu seinen hunderten amerikanischen Konkurrenten, einen gewissen europäische Stil mit. Wer aber aufgrund von Audrey Tautou, in einer der Hauptrollen, das Flair von "Die wunderbare Welt der Amelie" erwartet, der wird enttäuscht.

Die Geschichte dreht sich um eine Wohngemeinschaft zweier Männer, die schon nicht verschiedener sein könnten - der stotternde Postkartenverkäufer, Frauenversteher und Möchtegernkünstler und der notorisch schlecht gelaunte Macho-Koch. Ersterer nimmt dann noch seine kranke Nachbarin (ihres Zeichens Putzfrau) und zweiter seine pflegebedürftige Oma in die WG auf, und schon kommt's wie's kommen muss: Es wird sich gestritten, inspiriert, verliebt, getrennt, usw., usw..

Das Ganze ist durchaus unterhaltsam und charmant gemacht, so dass man nach dem Film sofort in eine Mehrgenerations-WG mit Taugenichtsen ziehen möchte, aber im Grunde könnte der Film auch eine ARD-Eigenproduktion sein.

Fazit: Netter Film, wenn ohne Anspruchshaltung konsumiert.

Ihr Realist

Link zum Trailer

Dienstag, 15. April 2008

Der letzte Zufluchtsort ... (von Neoliberalist)

... schwindet! Wie herrlich entspannt ist doch ein Flug in der Holzklasse: wenn keine Babies brüllen, Kleinkinder nicht durch den Gang rennen, braungebrannte Mallorca-Rentner einem nicht das Ohr blutig quatschen, die Saftschubse nicht grobmotorisch ist, der Pilot nicht betrunken, die Beine vor Platzmangel nicht blutleer sind und der Nachbar mal ausnahmsweise geduscht hat, dann kann man in einem Flugzeug tatsächlich ein paar ruhige Minuten verleben. Zumindest bis die nächste Fuhre Tomatensaft angeliefert wird: "Wollen Sie noch etwas trinken?" (Ich konnte noch nie verstehen warum man ausgerechnet im Flugzeug Tomatensaft trinken muss?!). Damit es nun bald vorbei: Bald dürfen wichtige Menschen auch im Flugzeug telefonieren: Handy im Flugzeug. Die letzte handyfreie Oase wird zerstört. Hilfe! Wie es sich anhört, wenn 200 Möchtegern-Manager über den Wolken ihrer Oma mitteilen, wann sie am Flughafen ankommen, übersteigt (befürchte ich) meine Phantasie.
Bleibt nur zu sagen: Nur Boten müssen 24 Stunden erreichbar sein!
Euer Neoliberalist

Montag, 14. April 2008

DVD: 30 Days of Night (von Realist)

Also, der geht auch schnell: FSK18-Vampirgeschichte. Ein Rudel Vampire überfällt, bei Einbruch der Nacht, ein 150 Seelen-Kaff. Dumm für die Dörfler: Es wird die nächsten 30 Tage lang Nacht bleiben. Das hat man davon, wenn man in Alaska wohnt und Vampire mit Kalendern umgehen können.

Dumm für den Zuschauer: An der Handlung der Geschichte ändert das kein Stück. Wo sonst Einblendungen wie "23:59 Uhr" gezeigt werden, erscheint hier halt "Dreizehnter Tag". Das war's. Auch sonst bleibt der Film Sinn- (wäre ja ok) und Spannungsfrei. Wer "Ghosts of Mars" kennt: Genau das Gleiche, nur anstelle von rotem Marsstaub, weisser Alaskaschnee.

Fazit: Finger weg - in dem Genre gibt's deutlich besseres.

Ihr Realist

Sonntag, 13. April 2008

Presseschau: Knallhart recherchiert (von Optimist)

Also, ich muss schon sagen, bei so einer ADAC-Mitgliedschaft bekommt man was für's Geld geboten. In der Hauspostille "Motorwelt" wird selbst mit Einsatz von Leib und Leben nicht gegeizt:



Und das erschütternde Ergbnis:
"Acht von zehn getöteten Fußgängern starben hierzulande, als sie die Straße abseits von Überwegen passieren wollten."

Ich könnte fragen, warum die Tester beim Zebrastreifen-Testen nicht über den Zebrastreifen gegangen sind und sich stattdessen abseits der markierten Überwege in den fast sicheren Tod stürzen. Ich könnte überlegen, wieviele solcher geradzu lemminghaft fatalistischen Messreihen bei "Europas Zebrastreifen im Test" gemacht wurden. Ich könnte sagen, dass das Zitat zwar richtig - aber leider auch sinnentstellt ist. Ich könnte allerdings auch was besseres mit meiner Freizeit anfangen, als dieses Blatt zu lesen.

Noch unentschlossen

Optimist

Leben/Presseschau: Hell's Grannies (von Optimist)

Früher waren kriminelle Probleme zwischen Jung und Alt vor allem dadurch geprägt, dass sich junge Diebe an Handtaschen vorzugsweise älterer, wehrloser Damen zu schaffen gemacht haben. In den vergangenen Monaten hatten sich dann in der Presse die Berichte über blanke Gewaltüberfälle von hirnlosen Minderjährigen auf ältere Mitbürger gehäuft.

Aber damit ist jetzt Schluss. Wie bei jedem Trend, schlägt das Pendel irgendwann in die andere Richtung zurück und unser Ex-Ruck-Präsident Herzog sieht es schon kommen: In der sich anbahnenden "Rentner-Demokratie" wird der Spieß umgedreht und - Zitat - "die Alten plündern die Jungen aus"!

Der Rest ist quasi unabwendbar: Der VdK stellt den Bundestag, im Supermarkt müssen ab 7 Uhr früh alle Kassen geöffnet sein und die verzweifelte Trinksucht junger Erwerbstätiger kann mangels Alternative nur noch mit Klosterfrau gestillt werden. Sodann an der Tagesordung: Massendemos der Jugend gegen die allgemeine Treppenliftpflicht, gegen Gartenzwerge und Schrebergartenmieten auf Krankenschein sowie gegen die anstehende Hüftgelenk-OP von Philipp Mißfelder.

Und was danach kommt, haben Visionäre eines ganz anderen Kalibers schon vor fast 40 Jahren voraus gesehen: Hell's Grannies.

Das nenne ich mal Generationenkonflikt zum Anfassen.

Euer Optimist

Samstag, 12. April 2008

DVD: Nach 7 Tagen - Ausgeflittert (von Realist)

Naja, mal ehrlich: Was soll man schon erwarten, wenn man sich einen Ben Stiller-Film ansieht? Leichte Unterhaltung mit deutlich weniger erhobenem Zeigefinger als bei Adam Sandler - und genau das bekommt man hier auch geliefert.

Eddie Cantrow (Ben Stiller) lässt sich als frustrierter Dauersingle, nach nur 6 Wochen Bekanntschaft mit seiner aktuellen Eroberung, in eine Blitzehe manövrieren. Bereits auf dem Weg in die Flitterwochen entpuppt sich seine Frau allerdings als Alptraum. Und wie das so ist, trifft er, noch im Urlaub, die grosse Liebe (Verständlich, weil dargestellt von "Kiss Kiss Bang Bang"-Göttin Michelle Monaghan). Selbige ahnt allerdings nichts vom Familienstand das Werbers - was natürlich zu allerlei genretypischem Chaos führt.

Fazit: Banale, wenn auch nicht ganz familienkompatible, Komödie mit überraschenden letzten 45 Sekunden. Extrapunkte gibt's dafür dass das (zumindest soweit mir aufgefallen ist) der erste Film ist, bei dem die Lebenskrise des Helden nicht dadurch ausgelöst wird, dass er bald 30, sondern 40 wird! Hurra! Die Medien erkennen endlich ihre Zielgruppe!

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DVD: Mr. Brooks (von Realist)

Ein Kevin Costner Film mit FSK 18? Der - ich glaube - nur 2 Wochen im Kino lief und auch dann nur um 23 Uhr? Was habe ich mich "seinerzeit" geärgert, ihn verpasst zu haben. Jetzt nicht mehr.

Die Geschichte ist nicht dümmer als andere: Mr Brook ist ein angesehener Geschäftsmann mit einem dunklen Geheimnis: Er ist krank, er ist süchtig, er muss töten. Er kann sich zwar recht gut beherrschen und ist somit schon seit zwei Jahren "trocken", allerdings überredet sein imaginärer Freund Marshall (William Hurt) ihn schlussendlich doch zu einem weiteren Doppelmord, bei dem er natürlich prompt beobachtet, fotografiert und schliesslich mit den Bildern erpresst wird. Die Forderung: Ein weiterer Mord, zusammen mit dem Zeugen, der - was das Töten angeht - sozusagen Blut geleckt hat. Das geht natürlich gar nicht. Erschwerend kommen noch die hartnäckige Polizistin (Demi Moore), die Witterung aufgenommen hat, und die eigene Tochter, die selbst in mysteriöse Dinge verstrickt zu sein scheint, dazu.

Aber irgendwie funktioniert das Ganze nicht so recht. Costner kauft man die Zerrissenheit nicht ab, die ewigen Mantras und Selbstgespräche nerven, wirken unecht. Die Geschichte kann - obwohl man eigentlich nie so genau weiss, wie es weitergeht bzw. enden wird - nicht fesseln und so ist man am Ende fast froh, wenn die zwei Stunden um sind.

Fazit: Wer einen neuen Film mit Demi Moore oder Kevin Costner sehen möchte und sich nicht an der eher unterdurchschnittlichen Güte des Film (der genausogut auch ein Videostart sein könnte) nicht stört, darf ihn gerne ausleihen.

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Freitag, 11. April 2008

Leben: Sicherheitsgebühr (von Optimist)

Die Comedy-Rentner unter den Lesern werden sich vielleicht noch dunkel an einen Sketch von Badesalz erinnern: Ein Flugzeug ist in der Luft, in der Kabine fangen zwei Entführer an, sich an's Entführen zu machen und ein hessischer Fluggast macht die beiden Missetäter sogleich auf den Umstand aufmerksam, dass er ja wohl am Flughafen Frankfurt Sicherheitsgebühr bezahlt hätte und deswegen ginge das hier jetzt nicht mit der Entführung. Enttäuscht brechen die Entführer daraufhin die Aktion ab; was will man machen: Die Sicherheitsgebühr war schließlich bezahlt.

Ein Deja-vu gab's deswegen, als Hagen Rether in einem seiner Kabarett-Programme darauf aufmerksam machte, dass Schäuble den Terroristen doch glatt verboten hat, mit einem Flugzeug über das berliner Regierungsgelände zu fliegen - per Gesetz. So ein Pech. Rether lies daraufhin die Al-Qaida-Zelle Schwäbisch Gemünd gehorsamst telefonisch bei Bin Laden in breitem schwäbisch melden, dass man dann ja da jetzt wohl nichts mehr machen könne.

Diesen Fällen steht das folgende Schild an der Schiebetür einer Uni allerdings auch in nichts nach:


Wahrscheinlich zahlen die Studenten da statt einer Studien- eine Sicherheitsgebühr. Und dann geht das halt nicht mit der Knarre.
Vorschrift ist Vorschrift.

Montag, 7. April 2008

DVD: Sex and Death 101 (von Realist)

"Haben sie schon mal nen Typen gesehen, der die Strasse entlang geht und so glücklich aussieht, dass sie ihm am liebsten in die Fresse hauen würden?"

Ein Film, der mit diesem Satz anfängt, hat mich schon zu 98% überzeugt. Offiziell rangiert er zudem unter "Komödie/Drama", was an sich ja schon so schräg ist, das er nur gut sein kann.

Roderick Blank (Simon Baker) ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, hat Geld, sieht gut aus - und heiratet in zwei Wochen. Und zwar eine Frau, von der er, aus allen guten, logischen Gründen heraus den Eindruck hat, dass es sie jetzt zu heiraten gilt. Oder wie ihm jeder sagt: "Es ist Zeit!" Doch dann geschieht etwas merkwürdiges: Er erhält per Email eine Liste mit allen Frauen, mit denen er jemals schlafen wird - in chronologischer Reihenfolge! 101 an der Zahl! Das verwirrende: Nach seiner Zählung ist er - seine Verlobte eingerechnet - erst bei "Nummer" 29. Kurzum: Er kann der Versuchung nicht widerstehen und "arbeitet" sich durch die vom Schicksal bestimmte Liste. Dabei wird genossen und gelitten, die Liste wird verflucht, vergraben und ausgegraben, nur Glück mag sich - aus verschiedenen, traurigen wie offensichtlichen, Gründen - nicht einstellen.

Parallel zu Roderick ist auch "Death Nell" (Winona Ryder) schwer bei der Arbeit. Sie ist die mysteriöse Femme Fatale aus den Schlagzeilen, die bereits mehr als 10 Männer in ein Koma befördert hat, dessen Ende nicht wahrscheinlich ist. Dieser Fall wird für Roderick schlagartig interessant, als er herausfindet, dass der letzte Name auf seiner Liste "Gillian De Raisx" ist - der echte Name von "Death Nell".

"Sex and Death 101" darf als schräger Film gelten und es ist sicher schwer ihm eine Genre zuzuordnen, aber zu "Drama" würde ich dennoch nicht greifen. Allerdings: Da ist die Komödie mit den Jungs (Alpha, Beta, und Freddy) von der Spezialeinheit, mit "der Maschine" (von der im übrigen die Liste stammt), die einem vorkommen wie die Engel aus "Lebe lieber ungewöhnlich", wenn sie auf der einen Seite jenseits von Emotionen agieren (wollen) und andererseits zum Blowjob raten (sicherheitshalber). Und da ist die (nicht-) Romanze, wenn sinnlose Affären einen ebenso wenig zum Glück verhelfen wie die unerwiderte Liebe, die Roderick für eine Frau empfindet, die nicht auf seiner Liste steht.

Fazit: Obwohl ich mir "den anderen" Schluss gewünscht hätte, obwohl die wunderbare Winona Ryder irritierend alt geworden ist (und ihr Dekoltee irritierend ÜPPIG) und obwohl ich nicht sagen kann, was mir an dem Film gefehlt hat um ihn jetzt zum Geheimtip zu krönen: Er hat mir sehr gut gefallen! Filmtipp!

Ihr Realist

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Sonntag, 6. April 2008

Leben/Intern: Realist bei Twitxr (von Realist)

Ich hab's schon mal gesagt, aber ich sag's wieder: Twitter war gestern, Microblogging braucht Fotos! Deswegen gibt's Realist ab sofort mit einem "Foto-Microblog" auf Twitxr!

Unter: http://twitxr.com/realist

Das ganze kann man natürlich als RSS abonnieren - oder noch besser: Selber einen Microblog erzeugen und mir "folgen".

Den jeweils aktuellsten Eintrag sieht man auch hier, in der rechten Spalte des Blogs. Achja, wem das "Prinzip Twitter" generell fremd, der aber des englischen mächtig ist, dem sei dieses Video empfohlen. Alle anderen vielleicht hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Twitter

PS: Das Ganze geht auch mobil, unter http://m.twitxr.com

PPS: Es gibt einen tollen iPhone-Client zum Fotografieren und Bloggen

PPPS: Das Ganze wird auch an meinen Tweet bei Twitter weitergeleitet - nur halt ohne Bilder: http://twitter.com/realist_nbg

Leben: Staatlich gefördertes Zocken ... (von Neoliberalist)

… oder wie die Beamten dieser Republik (mal wieder) willkürlich handeln

Was sind eigentlich die ureigensten Aufgaben unserer Landesbanken? Unter www.dsgv.de findet man folgende, äußerst aufschlussreiche Beschreibung:
„Die Landesbanken verfügen über ein breites Leistungsangebot und erfüllen öffentliche Aufgaben. Die Landesbanken fokussieren sich auf ihre Kundenbeziehungen, Aufgaben im Groß- und Firmenkundengeschäft zu übernehmen, sind Partner der im Retail-Geschäft tätigen Sparkassen. Schwerpunkt der Landesbanken ist das Geschäft mit mittelständischen Firmenkunden der Heimatregion.“

Gehen wir das großzügige Angebots-Spektrum der Reihe nach durch: Da wäre als erstes ein „breites Leistungsangebot“. Stimmt! Vom Sparbuch für meine geliebte Oma bis zu amerikanischen Anleihen auf zweitklassige Hypotheken finden wir eigentlich alles. Moment mal! „Amerikanischen Anleihen auf zweitklassige Hypotheken“?! Klingt fast als wären unsere kleinen Vorstadt-Banker über das selbstgesteckte Ziel hinausgeschossen. Muss eine Landesbank wirklich in Amerika mit hochriskanten Hypotheken zocken?
Aber wenden wir uns den „öffentlichen Aufgaben“ zu. Hier bieten sich 2 Erklärungsalternativen an: Entweder sollen die deutschen Staats-Banker der Öffentlichkeit in den USA helfen … oder, wenn dem nicht so ist, Posten und Pöstchen für höhere Beamte und Politiker zur Verfügung stellen. Die wollen ja schließlich auch mal Banker spielen. Apropos „spielen“, damit wären wir wieder in den USA. Ich lasse mich zu leicht von Peanuts ablenken. Zurück zu den „öffentliche Aufgaben“: Im Aufsichtsrat der IKB saß mal Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und sitzt momentan sein Ministerialdirektor Jörg Asmussen. Woher haben unsere ach so viel beschäftigten Politiker denn die ganze Zeit Kontrollfunktionen in einem Aufsichtsratsgremium wahrzunehmen? (Aber das ist ein neues Thema, dem ich mich später in aller Tiefe widmen will.)
Ein weiterer „Schwerpunkt der Landesbanken ist das Geschäft mit mittelständischen Firmenkunden“: ich kenne keinen Unternehmer, der sich nicht über die Vergabe-Politik von Krediten ärgert. Ich habe bewusst „Vergabe-Politik“ gewählt, denn mit fachmännischem Kreditgeschäft, hat das wenig zu tun. Zuerst bringt man alle Nachweise der Umsätze und Gewinne der letzten, na ja, sagen wir mal konservativ geschätzt 150 Jahre. Das reicht aber nicht. „Hätten Sie vielleicht noch 2 bis 3 kleine Sicherheiten für uns? - Schmuck? Auto? Nein, nein, wir dachten da eher an Immobilien.“ Dann schleppt man die Immobilien zur Bank. Geschäftsidee? Businessplan? Ausblick in die Zukunft? Fehlanzeige. Interessiert eine Bank nicht die Bohne. So, nachdem nun alles bei der Bank ist, kann man auch noch die Unterhosen ausziehen. Pardon, muss man noch die Unterhosen ausziehen! Die Banken wollen ja schließlich auf Nummer sicher gehen. Wir sind ja hier nicht in den USA ...
Apropos USA: Wäre da noch der letzte Teil des Nachsatzes: … der Heimatregion! Wusste gar nicht, das wir „Double-U“ und seine Range inzwischen eingemeindet haben – aber unter Bankern sagt man eher: Wir sind in „Double-U“ long.
In diesem Sinne wünsche ich allen Ex-Vorständen und -Aufsichtsräten unserer Landesbanken sonnige Tage mit den fetten Abfindungen und Renten (z. B. Abfindung_1 oder Abfindung_2). Wer so viel vom Geschäft versteht, hat sich das redlich verdient, oder?
Euer Neoliberalist

PS: Die IKB-Rettung hat den Steuerzahler bisher über 7 Milliarden Euro gekostet: IKB_Rettung. Wer übernimmt meine Miesen auf der Bank?

Intern: Zuwachs (von Realist)

Und wie das so ist, wenn man zu zweit ist und sich ganz toll lieb hat: Es dauert nicht lange und man ist zu dritt! In diesem Sinne begrüßen wir ab sofort unseren (selbsternannten) Volontär: Neoliberalist

DVD: Machtlos (von Realist)

Die Rahmenhandlung von "Machtlos" ist eigentlich schnell erzählt: Nach einem Bombenattentat lässt die CIA einen ägyptischstämmigen Amerikaner, aufgrund fadenscheiniger Verdachtsmomente, spurlos verschwinden und in einem marokkanischen Gefängnis foltern.

Das Ganze wird erzählt aus der Perspektive des "Häftlings" und seiner amerikanischen Frau (Reese Witherspoon), die versucht, über einen befreundeten Politiker, das Verschwinden aufzuklären. Aus der Sicht eines jungen CIA-Mitarbeiters (Jake Gyllenhaal), der - als Notbesetzung - die Verhöre vor Ort überwachen soll, und der des Verantwortlichen in Marokko, der auf der einen Seite zwar wegen seiner konservativen Wertvorstellungen Probleme mit seiner Familie hat, aber gleichzeitig ganz oben auf der Abschussliste der Fundamentalisten steht, und der Perspektive von jungen Mitgliedern eben dieser Islamistischen Gruppe.

Im ersten Moment kam mir der Film, von dem ich im Vorfeld so gar nichts wusste, und der ja eigentlich klar dem Lager "politischer Thriller/Drama" zugeordnet ist, als etwas zu starker Tobak nach meiner 3-wöchigen Filmpause vor. Nach dem Film muss man dann aber doch erkennen: Dem war nicht so.

Warum? Der Film schwimmt einfach zu undifferenziert auf der populären "Anti-Bush-Welle". Nicht, das wir uns falsch verstehen: Die aktuellen Verhältnisse ala Guantanamo sind meiner Meinung nach falsch, und gehören angeprangert. "Machtlos" bleibt aber leider meist auf dem Niveau eines Popcorn-Dramas. Das Leben und die Problematik ist eben (leider) beileibe nicht so einfach und schwarz/weiss, wie die Handlung des Films und die Geisteshaltung der meisten Protagonisten.

Nicht jeder Verdächtige, der einen arabischen Hintergrund hat, ist per Definition unschuldig, nur weil es so schön liberal ist. Nicht jeder Geheimdienstmann oder Politiker - egal ob in Marokko oder den USA - ist per Definition dumm und von Hass und Machterhalt getrieben (der Held natürlich ausgeschlossen). Nicht jede Massnahme des Westens - die über Ducken hinausgeht - ist dafür verantwortlich, dass in der arabischen Welt noch mehr Hass gesät wird. Nicht jeder "Islamist" wurde durch den Westen geschaffen - nicht jeder Täter ist ein Opfer.

Nein, der Film war nicht schlecht. Er war bis in die Nebenrollen gut besetzt (z.B. Meryl Streep), er hat einen interessanten "Zeit-Twist" kurz vor Schluss, und ich habe mich durchaus nicht gelangweilt - er ist mir nur einseitig bzw. oberflächlich um als ernsthafter "Problemfilm" durchzugehen. Aber hey: War das bei "Syriana" anders? War der wirklich tiefsinniger als, sagen wir "Operation: Kingdom"?

Fazit: Durchaus sehenswerter, wenn auch nicht sonderlich tiefsinniger, Politthriller.

Link zur offiziellen Seite und zum (schlechten) Trailer, der es tatsächlich in 2 Minuten schafft, den Film als Popcorndrama zu outen.

Kabarett: Philipp Weber: Honeymoon Massaker (von Optimist)

Philipp Weber ist selbsternannter Jungkabarettist, was mit 33 Jahren wohl so in Ordnung geht, und neben seinen Solo-Programmen auch im Trio "Erstes Deutsches Zwangsensemble" zusammen mit Matthias Tretter und Claus von Wagner auf der Bühne unterwegs.

In "Honeymoon Massaker" setzt Weber an der Stelle an, die man ihm durchaus auch im wahren Leben zutrauen würde: 33, unverheiratet, um ihn herum eine Hochzeit nach der anderen und die Gesellschaft fordert ihn in seiner Pflicht, sich als promovierter Reproduktionsbiologe doch gefälligst auch selbst zu vermehren. Ulla, seine Freundin, ist da ganz und gar gleicher Meinung, nur die Argumentationskette dagegen, die wird den Abend füllen!
Es folgen gängige und wahre Schreckensbilder über Hochzeiten ("Von allen Wegen, eine Liebesbeziehung zu beenden, der mit Abstand teuerste!"), Siedler-Abende in der Neubausiedlung, Kinder (tiefe Augenringe der bereits Eltern gewordenen Freunde) und dem unweigerlichen Dilemma einer jungen Frau: Gibt man das Kind in die Krippe, ist man die Rabenmutter, widmet man sich der Erziehung, wird man als Eva Hermann verschrien und bekommt im Anschluss keinen Job mehr und bekommt man keine Kinder, ist man die Superegoistin. Alles nicht leicht.
So schlägt sich Weber durch die Argumente und die bösen Umstände bis hin zu einem Ende, das man so nicht erwartet hätte. Es tut weh, hier nicht mehr verraten zu dürfen, denn es ist perfekt gemacht.

Wer Philipp noch nicht kennt, dem sei gesagt: Der Mann ist präsent! Mit einer unglaublichen Quirligkeit und festem Blick ins Publikum hat man jederzeit das Gefühl, der Mann ist mit 100% dabei. Das merkt man auch dann, wenn mal was schief geht (Mikrofon knackt mehrfach laut): Der Zuschauer wird aus der Story gerissen, ist plötzlich nüchtern und nach weniger als einer Minute ist der Rausch der Story wieder voll da. Das dauert bei etwas verkopfteren Kollegen mit weniger Kontakt zum Publikum dann doch deutlich länger.
Handwerklich bleiben ebenfalls keine Wünsche offen, jeder Gag ist gut vorbereitet, fügt sich in die Story und ist fast durchgehend unverbraucht und witzig. Das Programm hat keine schwachen Momente oder unnötige Längen und ist damit kabarettistische Unterhaltung erster Klasse.
Das im Publikum in der ersten Reihe "Melanie" hochschwanger mit ihren Freundinnen gerade auf Junggesellenabschied unterwegs war, hat der Vorstellung natürlich ganz und gar nicht geschadet.

Fazit: Ein großes Talent mit einem tollen Programm. Sehr zum Besuch empfohlen!

Samstag, 5. April 2008

Intern: Und schon wieder Werbung (von Realist)

Kaum haben wir die Google-Ads abgeschaltet, schon belästigen wir sie mit Amazon-Anzeigen. Für mich hat das zwei Vorteile:

  1. Ich kann bei Filmkritiken Cover anzeigen, ohne verklagt zu werden
  2. Ich werde stinkreich damit
So, und damit auch Punkt 2 klappt, bitte ich um folgendes: Sollten sie mal in Betracht ziehen, eine DVD, die wir besprochen haben, zu kaufen, dann machen sie das doch bitte über den Link im Beitrag:


ODER

Wenn sie lieber eine Waschmaschine, oder sonst einen beliebigen Artikel bei Amazon, kaufen wollen, dann verwenden sie bitte das Amazon-Suchfeld, in der rechten Spalte des Blogs (nicht vergessen oben einzustellen, ob sie Bücher, DVDs, Fernseher, etc. suchen wollen!).

ODER

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Noch einfacher: Besuchen sie Amazon über den Link, ganz oben, in der rechten Spalte, und kaufen sie den Laden leer! Am besten auch gleich bookmarken :-)

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Für jeden Artikel, den sie über einen direkten Link oder über das Suchfeld kaufen, bekommen wir unsere 3 Silberlinge! Und dafür schon mal besten Dank!

Kabarett: Alfred Mittermeier. Zuckerschlecken (von Optimist)

Um die Frage gleich vorweg zu beantworten: Ja, es ist sein Brunder. Und damit steht auch ein Grundproblem mit Erwartungshaltung und Vergleich, dem Alfred aber durch inhaltliche Abgrenzung gut aus dem Wege zu gehen weiss.

Zum Inhalt: Mittermeier spannt in seinem Programm den Bogen von Liebe, Zeugung (10% Kuckuckskinder) und Geburt (sowie fahrlässig unterlassenen Vaterschaftstests) über die Unwegsamkeiten der Jugend ("Weniger Kinder, aber das Nettogesamtgewicht ist geblieben") und Wirrungen des Alltags bis hin zum Tod. Darüber hinaus skizziert er auch noch das Aussterben der Deutschen insgesamt ("Wer soll denn dann noch Weltkriege anzetteln?"), beschwert sich über die 20 Jahre Qual als Sohn einer Sopransängerin ("Was erzählt man da seiner Freundin, wenn um acht Uhr morgens die Sirene losgeht") und schmiedet Verschörungstheorien ("Damals haben uns die Russen den Osten weggenommen, um uns zu schwächen. 1990 haben sie ihn uns zurückgegeben, um uns endgültig fertig zu machen.")

Zusammenfassend kann man sagen: "Lieber einen Zuschauer verprellt als eine Pointe ausgelassen". Das Programm ist vollgestopft mit Wortspielen, aber nur ein viertel davon sind wirklich gut oder zumindest gut eingefädelt. Das reine Aneinanderreihen von Wortspielen ansich lässt das Publikum - mich eingeschlossen - eher kalt.
Was aber ganz und gar unerträglich ist, sind alte Witze und olle Kamellen, die jeder schon vom Schulhof her kennt. Beispiel: "Es gibt einen Pfarrermangel, weil sich keine Ministranten mehr finden" - soweit ganz gut - aber dann kommt der Witz mit dem verräterischen Mittelscheitel ("gell, sagst nichts daheim" und streichelt ihm den Kopf mit den Händen vom Mittelscheitel zu den Ohren). Der Witz ist so alt, dass ich es kaum fassen kann.

Fazit: Viel gutes Rohmaterial, allerdings, wie es mit rohen Zutaten eben so ist, beim Verzehr leider nicht immer ein Genuss und vieles davon schwer verdaulich.

Mittwoch, 2. April 2008

Leben/Presseschau: Live and let ... kill (von Optimist)

Man kennt das Szenario ja: Terroristen stürzen mal wieder mit einem Passagierflugzeug in selbstmörderischer Absicht auf ein bewohntes Gebiet in Frankfurt, an Bord sind nicht nur 150 Passagiere sondern auch noch drei Koffer mit Stammzellen und Schäuble lässt die Abfangjäger aufsteigen. Darf Schäuble das Flugzeug abschießen lassen? Nein? Warum nicht?

Ein klassisches Dilemma und in der Sache alles andere als neu. Früher musste man noch umständlich Weichen stellen (oder selbiges unterlassen) und unaufhaltbar rasende Züge wahlweise mehr oder weniger Erdenbürger auslöschen lassen, heute kann sich das aufgrund der traurigen Entwicklung jeder gut mit Flugzeugen vorstellen.

Sind Menschenleben verrechenbar? Sind vorgebrachte moralischen Bedenken eine Flucht vor der Entscheidung? Sicherlich alles keine leichten Fragen, aber wen das Thema interessiert, der findet bei Cicero genau zu diesem Thema einen sehr aufschlußreichen Artikel: Leben und töten lassen

Etwaige thematische Überschneidungen mit dem Aufräum-Buch sind übrigens rein zufällig :-)

Dienstag, 1. April 2008

Presseschau: Pinkeln mit der Wii und Betamax auf HD-DVD sichern (von Realist)

Erstaunlich. Gerade wenn man glaubt alles gesehen zu haben, bekommt man Werbung von den "ThinkGeek Overloards". Konkret geht es um ein neues Spiel für die Nintento-Wii, mit dem "Mann" Zielpinkeln kann:


(RSS-Leser hier klicken)


Und als ob das nicht reichen würde, gibt's gleich noch einen Hinweis auf ein revolutionäres Produkt, mit dem man seine BetaMax-Videobänder auf HD-DVDs "sichern" kann:


Besonders beruhigend für mich: Nicht nur, dass ich damit meine (tatsächlich vorhandenen) BetaMax-Bänder sichern kann, nein, ich kann sogar meine HD-DVDs auf BetaMax-Bändern kopieren! Was kann jetzt noch passieren?

Leben: Wenn einer eine Reise tut (2) (von Optimist)

Während Andere sich im durchgestylten Familien-Hotel
die Freuden des Familienidylls näher gebracht haben, gabs neulich für mich einen Projektausflug mit Hotel in einem Idyll auf der Schwelle zwischen Genuss und Trinksucht (und der obligativen Auswahl zwischen eigenproduziertem Bier und ebensolchem Wein).

Nun, es war nicht von vornherein so gedacht, aber es ist schließlich doch, den Absagen der weiblichen Projektmitarbeiter sei es geschuldet, ein reines Männerwochenende geworden. Und das Hotel hat sich wirklich reingehängt.

Die Zeitschriftenauslage war zwar monothematisch, aber nicht auf Mangel ausgelegt:



Nach gutem, schweren 5-Gänge Menü mit 5 verschiedenen Weinen (beorgter Koch: "Wars auch genug Fleisch?") gab es die richtigen medizinischen Eingriffe (Am zweiten Tag und nach dezentem Hinweis eines Gastes sogar aus dem Eisfach):



Und schließlich kam die Freizeitgestaltung mit Fussballplatz (6 Tage Muskelkater), Weinwanderweg ("Nie wieder Alkohol") und gefühlte 50 gehobene Geocaches (noch mehr Muskelkater) auch auf einen guten Weg. Leider haben wir es jedoch versäumt, auch hier mal Zwecks Gedankenaustausch vorzusprechen:



Wie dem auch sei, ein rundum gelunger Ausflug und einer dieser Trips, von denen man sich erstmal ausgiebig erholen muss :-)