Mittwoch, 31. Dezember 2008

DVD: Blind Wedding (von Realist)

Und wieder so ein Fall von: Ich kann mich nicht mehr wirklich an diesen Film erinnern....  Nur dieses vage Gefühl von: Das hat sich nicht gelohnt.

Das interessanteste an ihm ist vielleicht, dass er drei englische Titel hat: "The Pleasure of Your Company", "Wedding Daze", "The Next Girl I See" - und im "Deutschen" dann "Blind Wedding" heisst... Sei's drum.

Es geht um den Kerl, der seiner (vermeintlich) grossen Liebe einen Antrag macht - woraufhin sie stirbt und sein Leben den Bach hinunter geht. Genervt von seinen Freunden, sich doch mal wieder mit Frauen zu treffen, macht er der erstbesten Bedienung, im Diner, einen Heiratsantrag - den diese annimmt, da sie, nur Stunden vorher, den Antrag ihres (vermeintlich perfekten) Freundes aus unerfindlichen Gründen abgelehnt hat.

Es folgt ein Hin und Her aus "War ja nur Spass" und "Ich meinte es ernst", ein Ein- und Ausziehen, die (selbstverständlich sehr schrägen) Eltern, ein unvermeidlicher Roadtrip, eine Nacht für alle im Knast und das grosse Happy End für alle.

Fazit: Nur ansehen, wenn sonst nichts zur Hand.

Ihr Realist

Dienstag, 30. Dezember 2008

DVD: Akte X - Jenseits der Wahrheit (von Realist)

Ich war zwar nie ein AkteX-Fan (auch wenn ich Gillian Anderson nie von der Bettkante geschubst hätte), dennoch habe ich diese DVD schon eher mit einem Gefühl der Nostalgie geliehen. Irgendwie ist die Zeit dafür doch mehr als vorbei.

Der Trailer zum Film hatte ja (bescheidenerweise?) praktisch nichts gezeigt oder verraten. Jetzt stellt sich leider heraus, dass die Vorschau durchaus den kompletten Film, dessen komplette Handlung man problemlos in 90 Sekunden zeigen kann, widerspiegelt.

Das erfreulichste an "Jenseits der Wahrheit" war vielleicht noch (zumindest für mich als nicht-Fan), dass dieses mal das einzige übersinnliche Element eine Art Hellseher war, der aber im Grunde für die Handlung keine große Rolle spielte. Ansonsten: Keine Wunder und vor allem keine Ausserirdischen. Es gibt lediglich einen leidlich interessanten Kriminalfall zu lösen.

Immerhin: Nach dem Abspann gibt's so eine Art Mini-HappyEnd, das einen hoffen lässt, dass keine weiteren Teile folgen.

Fazit: Lohnt wohl nur für Die-Hard-AkteX-Fans. Gelegenheits-Gillian-Anderson-auf-den-Hintern-Gucker werden eher enttäuscht sein, die Gute wurde nämlich auch nicht jünger (und diese Erkenntnis schmerzt. Alleine schon deswegen, weil sie ja gerade mal 2 Jahre älter ist, als ich).

Ihr Realist

PS: Ich kann zudem nicht gut heissen, wie in diesem Film mit Amanda Peet umgegangen wird. Aber wahrscheinlich hat das die Anderson so ins Drehbuch schreiben lassen. Verträgt wohl keine echte Konkurrenz, die Gute.

Montag, 29. Dezember 2008

Leben: Zuglufttiere (von Optimist)

Was auch immer jetzt kommt: Es ist vom Aussterben bedroht. Ganz bestimmt. Rote Liste und so, Sie wissen schon. Wovon ich rede? Von Zuglufttieren. Keine Panik, ich kenne die auch erst seit heute; genau genommen kenne ich nur ihren Namen, "Zuglufttiere" eben. Wohl eher eine Gattung als ein konkretes Tier, aber immerhin. 

Eigentlich müssten wir mit Ihnen aber längst begegnet sein, denn wohl jedem sind doch die alten, muffeligen Erste-Klasse-D-Zug-Anhänger der Bahn bekannt, die man immer so generös reingerollt bekommt, wenn die ICE-Achse mal wieder ein Ultraschall machen lässt. Und wie riechts da, in den alten Tuffi-Schnuffi-Polster-Abteilen? "Muffig" trifft's wohl am ehesten - und wem gefällt das schon!? Wer hätte es gedacht: Die Natur ist wieder vornedran. Pflanzen, die CO2 mögen, Käfer, die am Kuhmist herumnesteln und eben die kleinen, fast unsichtbaren Tierchen, die von der schlechten Luft im Zug leben. Angesichts der schrumpfenden Flotte der Plüsch-Polster-Züge ist aber das Schicksal dieser Tiere so gut wie besiegelt. Aus die Maus mit Zuglufttieren.

Ein Irrtum, sagen Sie? Eine Missinterpretation? Die Tiere leben in Wirklichkeit von Zugluft? Also z.B. Wintertiere, die gierig wie die Junkies am Türschlitz schnüffeln, weil sie so gerne Zugluft mögen? Und im Sommer beim Grillabend hinten im Haaransatz nur darauf warten, dass es für Fünf-Tage-Steifer-Nacken so ordentlich vorbeizieht? Sie leben demzufolge auch gerne in alten 2-CV und R4-Modellen, weil's da drin zieht wie Zucker am Zahn? Naja, ich weiss nicht so recht. Mit der Mobilität und Verbreitung ist es dann aber auch vorbei, oder wann haben Sie den letzten R4 gesehen?

Ich persönlich verfechte da doch eher die Theorie, dass Zuglufttiere nur ein aufgeblasenes Wort irgend einer schimmeligen Amtsstube ist, die sich nur wieder wichtig machen will. Zugvögel klingt zu gewöhnlich, verbraucht im Formular und Gesetzestext zu wenig Platz. Zuglufttiere klingt da schon amtsanmutiger, finden Sie nicht? Ein Wort, das nicht so einengt. Keine Pflanze, das will man schon sagen, aber wer weiß, wer noch alles zieht, außer Gefieder. Da kann man sich das mit der Formulierung doch mal für die Zukunft offen halten.

Was mich aber bei allen Erklärungsversuchen wirklich verzweifeln lässt, ist der Umstand, dass auch Frösche und sogar Kühe zu den Zuglufttieren zählen. KÜHE!! Also wie sollen die denn bitte ins Zugabteil passen (das würde allerdings den Mief erklären!)? Und unauffällig im Haaransatz verstecken steht auch nicht auf der Stärken-Seite einer handelsüblichen Kuh. Das mit dem Zug in den Süden mag ich mir besser gar nicht erst vorstellen - da geht das mit dem Aussterben bestimmt zügig voran.

Wird sich mal so eine Zugluftkuh zur Ansicht bestellen

Optimist

DVD: Meet Bill (von Realist)

Respekt! Das habe ich nicht kommen sehen. Ein "Midlifecrisis-Komödiendrama", das war klar. Aber trotz aller Konformität in manchen Dingen, hat mich doch vieles, recht untypisches, für einen solchen - amerikanischen - Film positiv überrascht.

Die Identifikationsfigur (der "Gute") nimmt auch gerne mal Drogen, männliche Teenager graben, bekleidet mit Dessous, Twens an. Alkohol, Körperrasur (und zwar zu Abwechslung mal nicht als billiger Gag mit heissem Wachs), falsche Brüste, schwule Lebensgemeinschaften, Home-Pornos im Internet - also alles was das Herz begehrt.

Wenig erstaunlich, dass er in den USA kaum ausserhalb von Festivals im Kino war. Traurig, dass er es Deutschland gar nicht war.

Achja, die Geschichte. Bill hat die Krise. Er hat einen Job, den er hasst, in der Bank seines Schwiegervaters. Die komplette (angeheiratete) Familie betrachtet ihn als Looser, seine Frau geht fremd. Und gerade, als er versucht all dem zu "entkommen", indem er plant ein Donut-Franchise zu eröffnen, muss er auch noch an einem Mentorenprogramm teilnehmen, bei dem ihm ein aufmüpfiger Teenager als Schützling zugeteilt wird.

Fazit: Sympathisch und empfehlenswert für alle Kriselnden und Ziellosen, mit durch Frustschokolade angefuttertem Bauch.

Ihr Realist

Sonntag, 28. Dezember 2008

Hörbuch: Sebastian Fitzek: Die Therapie (von Optimist)

Wie man einen unaufgeräumten Dachboden haben kann, ohne das man einen Dachboden hat? Wie da trotzdem interessante Dinge liegen können, von denen man längst vergessen hatte, dass man sie hat? Kein Problem, Computer machen es möglich; mein Computer ist mein Dachboden.  Als willenloser Audible-Abonnent trudelt ja jeden Monat ein Hörbuch ins virtuelle Regal und verstaubt in meinem digitalen Dachboden vor sich hin. Bis Freund R. meinte: "Hey, schon gehört, Die Therapie, super Hörbuch!" und ich - abermals willenlos - bei Audible versuche, das Hörbuch zu kaufen, mich über das Misslingen wundere und erst beim dritten Versuch die beharrliche Fehlermeldung lese: "Sie haben diesen Titel bereits erworben". Na wenigstens einer denkt mit.


Fitzeks Erstwerk handelt vom Starpsychiater Viktor Larenz, dessen Tochter  vor vier Jahren unter ungeklärten Umständen aus einem Wartezimmer eines Allergologen verschwindet. Heute ist Viktor Larenz ein gebrochener Mann. Er suchte seine Tochter verzweifelt, gab seine Praxis auf, um noch mehr Zeit für die Suche zu haben und blieb dennoch erfolglos. Um nun endlich Abstand zu gewinnen, zieht er sich in ein Haus auf einer kleinen Nordseeinsel zurück, aber der Abstand gelingt ihm nicht. Denn plötzlich taucht eine hübsche junge Dame auf, die ihn bittet, sie zu therapieren. Nach anfänglicher Ablehnung - er hatte seit fast vier Jahren nicht mehr praktiziert - willigt er ein und eine unfassbare Geschichte spannt sich um die Parallelen  zwischen den Erlebnissen dieser jungen Dame und dem Verschwinden seiner Tochter. Larenz verstrickt sich selbst immer mehr in die Erwartungshaltung, die Geschichte seiner Patientin Anna Spiegel hätte etwas mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun, biegt sich Ungereimtheiten hin, lechzt nach weiteren Details der Geschichte, beauftragt seinen Privatdetektiv mit Nachforschungen zu den neuen Erkenntnissen und verliert so nach und nach die Kontrolle über die Sitzungen, bis sich eine ganz bittere Wahrheit zu erkennen gibt.

Ein packendes Hörbuch, dessen Geschichte bis zum Ende so spannend und Wendungsreich bleibt, dass man wirklich davon abraten muss, sich beim Hören etwas wie Autofahren vorzunehmen. Fitzek versteht es, den Leser und Hörer ein ums andere mal um seine sicher geglaubte Erkenntnis zu bringen und von Kapitel zu Kapitel mehr in den Bann der Geschichte zu ziehen. Ähnlich wie Larenz nach der Aufklärung der Zusammenhänge zwischen Anna Spiegel und seiner Tochter fiebert, fühlt man sich als Hörer bei der rätselhaft mehrschichtigen Erzählung. Simon Jäger, der Leser des Hörbuchs, trägt die Spannung gut mit und sorgt so für echten Mehrwert in der Hörbuchfassung.

Ein gelungenes Hörbuch, das auch vom Preis her mit dem Buch mithalten kann und sein Geld allemal Wert ist.

Schaut jetzt doch mal, was noch alles auf dem Dachboden rumliegt

Optimist

Samstag, 27. Dezember 2008

Kino: James Bond - Ein Quantum Trost (von Realist)

Jawohl, sie lesen richtig. Dieses Posting hat kein "DVD"-Label. Ich habe es tatsächlich noch geschafft, mir den "neuen" Bond im Kino anzusehen. Dafür gibt's die Kritik sofort - und der Stapel, der noch nicht besprochenen Filme, muss noch ein weniger länger seiner Abarbeitung harren.

Zum Film muss ich ja wohl nichts mehr sagen. Zum einen, weil sicher niemand auf Basis meiner Kritik entscheidet, ob er einen Bondfilm ansieht oder nicht, und, weil ihn ja inzwischen jeder, der ihn sehen wollte, schon gesehen hat.

Hier also nur meine 2 Cents zu den gängigen Kritikpunkten. War es ein "echter" Bond oder ein beliebiger Actionfilm? Ein Bond, keine Frage! Klar, es ist kein "Goldfinger" oder "Spion, der mich Liebte" - aber auch diese waren nicht gleich. Die Bondfilme waren immer ein Spiegel ihrer Zeit was das Feindbild, das Frauenbild, den Stil ihrer Helden und vor allem auch ihre Machart angeht. Und so gerne auch ich mir die alten heute noch ansehe, so wenig kann man doch erwarten, dass solche Filme heute nochmal gedreht werden. Zudem waren ja auch im aktuellen alle Schlüsselelemente vorhanden - bis hin zu der "Schurkenorganisation" und dem Showdown in der untergehenden/explodierenden Schurkenbastion. Und wer sich immer noch über angeblich fehlendes, wie den "Vodka-Martini, geschüttelt, nicht gerührt"-Spruch beklagt, der hat das Prequel-Konzept der "Craig"-Bonds - welches ich für einen genialen Schachzug halte - nicht kapiert.

Fand ich ihn also toll? Nein, eigentlich nicht. Aber das soll nichts bedeuten, denn der letzte Bond, der mir wirklich gefallen hat, war noch mit Roger Moore (Von "Goldeneye" vielleicht mal abgesehen, der war ok).

Fazit: Auch wenn ich das Handlungs- und Stil-Ruder mit Daniel Craig noch weiter herumgerissen hätte (in Richtung: düsterer, ernster, kälter), finde ich doch, dass die Richtung stimmt. Allerdings gab's auch hier mal wieder den Hang zu ZU schnell geschnittenen, ZU verwackelten Szenen. Man könnte meinen, die Filmemacher produzieren schon nur noch für Laptop- und Handydisplays, denn nur auf solchen kann man derartigen Szenen folgen! Wo bleiben die Filmbefreier?

Ihr Realist

Hörbuch: Precht: Wer bin ich und wenn ja, wie viele? (von Optimist)

Eigentlich wollte ich mich ja mit Sachbuch-Hörbuch-Bewertungen eher zurückhalten, weil sie doch in der großen Mehrheit an einer Sache leiden: Sie eignen sich schlicht nicht als Hörbuch, weil man z.B. an bestimmten Stellen länger nachdenken, etwas verinnerlichen, wiederholen oder auch kritisieren möchte und das geht einfach beim Hörbuch viel schlechter als beim klassischen Buch.


Jetzt könnte man natürlich einwenden, warum ich denn nun schon wieder ein solches Sachbuch als Hörbuch gekauft habe, ich müsste es doch besser wissen. Schreiben Sie mir, wenn Sie die Antwort wissen, ich weiss sie jedenfalls nicht. Ich kann nur mutmaßen, dass es so eine Art darwinistischer Lernriegel sein muss.

Aber zur Sache: Richard David Precht macht einen ordentlichen Rundumflug um das Thema Philosophie und behandelt logisch aufgebaut diverse Seiten- und Hauptstränge des aktuellen Standes philosophischen Betrachtungen und der gedanklichen Entwicklung dorthin. Von Grundlagen Descartes' über Nietzsche, Mach und Freud bis hin zu Betrachtungen der aktuellen Themen wie Abtreibung, Moral des Vegatarismus, Genmanipulation und genetische Auswahl und Optimierung ist alles vertreten, was man sich als Laie für das Thema vorstellt. Wissenschaftliche Fragestellungen, speziell die der Neurobiologie (Gibt es ein Hirnareal für das "Ich" und: was ist das überhaupt, dieses "Ich") sind dabei unverzichtbar geworden und konkurrieren heute mit rein logischen Betrachtungen der Erkenntnisse (Muss denn das "Ich" unbedingt materiell sein, um zu existieren?).

Das Buch ist spannend, gut aufgebaut und hinterlässt natürlich mehr Fragen als es Antworten geben kann. Aber die eigenen Fragen sind danach deutlich profunder als vorher. Zudem sei gesagt, dass die Hörbuch-Aufbereitung dieses Werks sehr aufwändig und abwechslungsreich gestaltet ist, die Passagen sind von abwechselnden Stimmen eingesprochen worden und man ermüdet auch nach Stunden nicht beim Zuhören.

Aber: Wie oben schon beschrieben, das Thema ist ein Lese- und kein Hörthema, jedenfalls für mich nicht und deshalb kann ich nur jedem raten, das Buch zu kaufen und in diesem Fall auf die Hörbuchausgabe zu verzichten. Es bleibt sonst nichts hängen - außer beim Verlag.

Hadert noch ordentlich mit der Antwort auf die in so einem Buch unvermeidliche "Gibt es Gott?"-Frage 

Optimist

PS: Fachkreise haben erwartungsgemäß am Inhalt zu meckern, sind aber leider - wie so oft - zu beschäftigt, selbst etwas Lesbares zu produzieren.

Freitag, 26. Dezember 2008

Hörbuch: Sven Regener: Der kleine Bruder (von Optimist)

Sven Regener hat ja schon mit "Herr Lehmann" und "Neue Vahr Süd" seinen Protagonisten Frank Lehmann zwischen Berlin und Bremen, Bundeswehr und Barbedienung hin- und herpendeln lassen und füllt mit dem neuen Buch "Der kleine Bruder" zeitlich gesehen ein Mittelstück zwischen den zwei ersten Büchern. 

Frank Lehmann hat Ende der 80er die Bundeswehr gerade hinter sich gebracht und fährt mit seinem Punker-Freund Wolli über die Transitautobahn nach Berlin, um dort irgendwie weiter zu machen und vor allem erstmal seinen Bruder Manni zu besuchen. Manni ist aber nicht da, in Mannis WG weiß keiner, wo Manni steckt und Frank findet das irgendwie komisch. Also macht er sich auf die Suche nach seinem Bruder und das füllt denn auch das Buch aus. Ob er ihn findet, lass ich mal offen, weil das Buch sonst überhaupt keinen Spannungsbogen mehr hat. 

Und das schickt ja schon fast die Bewertung vorweg. Das Buch kann man sich sparen, soviel mal als Resumee. Der Text bedient sich der gleichen inneren Monologe von Herrn Lehmann, dem gleichen verlotterten Gestalten und Szenerien und ist mit dieser Konsequenz auch das größte Problem des Buches: Es gibt absolut nichts Neues. Die besagte Lücke zwischen Bundeswehrzeit und Berliner Zeit wird sachlich anständig gefüllt, aber ich frage mich wirklich, ob es das noch gebraucht hätte. Die Erzählweise und -perspektive ist die gleiche (Perspektivenwechsel wäre mal gut gewesen), die Witze und Sprüche sind nicht annähernd so unterhaltsam und zahlreich und bzgl. des Hörbuchs klingt Regener am Anfang wirklich unfassbar gehetzt und lässt alle Satzzeichen beiseite.

Ich bin ein großer Fan von beiden Vorgängerhörbüchern und habe mich bei beiden ordentlich amüsiert, aber das hier hätte ich mir und Herr Regener sich sparen können. Leider.

Wartet, dass Herrn Regener was Besseres einfällt

Optimist

Montag, 22. Dezember 2008

DVD: Dan - Mitten im Leben! (von Realist)

Eieiei. Schwierig. Das ist schon so lange her, dass ich nur noch weiss, das er genervt hat. Aber das ist ja auch schon mal eine Aussage.

Dan ist der "Kummerkastenmann" einer Zeitung, allein erziehender Vater von 3 Töchtern und auf dem Weg zum jährlichen Familientreffen. Vor Ort trifft er, in einem Buchladen, auf die sprichwörtliche, schöne Fremde, verbringt einige Zeit mit ihr, verliebt sich - zum ersten Mal seit Jahren. 

Dumm nur, dass ihm die Holde, noch am gleichen Tag, als die neue Freundin seines Bruders vorgestellt wird. Und so wird schön Wetter gemacht und sich, mit allerlei Komplikationen und Gefühlsirrungen, durch's Wochenende geheuchelt - während um ihn herum das normale Familientreffen-Chaos tobt. So weit, so spassig die Situation.

Wenn ich mich aber recht erinnere (was für eine Filmkritik natürlich schon toller Anfang ist), war das Problem an dem Film, dass immer dieses, ach so perfekte, moralisch einwandfreie, Familienidyll dominiert hat. Die Einstellungen aller Beteiligten, die Familienregeln, die Spiele, die Rituale. Nicht auszuhalten.

Fazit: Ohne es noch genauer begründen zu können: Der Film hat nicht gehalten, was die Grundidee versprochen hat. Statt flotter Beziehungskomödie gab's Moralin satt.

Leben: Von Aussenwirkung (von Realist)

Da wollte ich also mal wieder Keller und Abstellraum ausmisten, um Platz für die ganzen Geschenke zu schaffen, die wohl hoffentlich bald angeliefert werden. Und ich dachte noch bei mir, dass ich der einzige bin, der sich heute am Wertstoffhof und Gebrauchtwarenmarkt herumtreibt, aber weit gefehlt. Da ist fast soviel los, wie in der Fussgängerzone. Spricht ja irgendwie auch Bände.

Wie auch immer. Ich staple jedenfalls - meinen teilweise sogar noch originalverpackten - Wohlstandsmüll auf die Theke des Gebrauchtwarenmarkts, der Diakonie, und bekomme, zu meiner größten Überraschung, keinen Dank für meine noble Spende, sondern die Rechnung präsentiert!

Ich hätte mich wohl - um es mit Kurt Beck zu sagen - heute doch "waschen und rasieren" sollen.

Egal. Da sag ich's lieber mit Eric Idle: "Tell the elves to fuck themselfes" 

Ihr Realist

Sonntag, 21. Dezember 2008

DVD: 2:37 (von Realist)

Zur Abwechslung mal keine romantische Komödie. Ganz eindeutig nicht. "2:37" startet um eben diese Uhrzeit, in einer australischen High School, und zwar mit einem, oder einer, Toten, in einer Blutlache. Wer es ist, bleibt verborgen.

Ab hier erzählt der Film den aktuellen Tag, und wie ihn eine Hand voll Schüler erlebt hat, in Rückblenden. Da gibt es Drogen, Coming-Outs, sexuellen Missbrauch, Bulimie, Inkontinenz, zerstörte Träume, unerwiderte Liebe und andere größere und kleinere Probleme zu Hauf, bis man sich praktisch jeden, nachmittags, in der Blutlache vorstellen kann. Das Ganze geschieht langsam und in einer eher distanzierten, durch eingestreute Interviews mit den handelnden Personen (für ein Schulprojekt), fast schon dokumentarischen, Art und Weise. Dennoch wird der Film immer beklemmender und gegen Ende wird das Zusehen durchaus schmerzhaft.

Nein, wahrscheinlich war das kein normaler Tag an einer normalen Schule. Wahrscheinlich führen nicht alle der Charaktere ein durchschnittliches Leben mit durchschnittlichen Problemen. Dennoch ist kein Element der Handlung, für sich genommen, unrealistisch. Auch - und besonders - die Geschichte des "Opfers".

Und? Können wir, die wir den Film gesehen haben, jetzt, mit geschärftem Blick, derartiges in Zukunft verhindern? Sicher nicht. Es wird aber bewusst gemacht, dass jeden Tag viele Leben an der Katastrophe vorbei schrammen, ohne das es jemand bemerkt. Auch Teenager haben Probleme.

Fazit: Kleiner, langsamer, trauriger, beklemmender Film, ohne grosse Aussage, der dem Regisseur/Drehbuchautor/Produzenten (Murali K. Thalluri in Personalunion) ganz offensichtlich (soviel verrät der Abspann) ein persönliches Anliegen war. Und das merkt man dem Film an.

Ihr Realist

Samstag, 20. Dezember 2008

DVD: Weil es dich gibt (von Realist)

Jaja, ich habe "Romantische-(Komödie)"-Wochen. Und wie sich herausstellt auch noch wahllos. So war ich mir - warum auch immer ("Haus am See"?) - sicher, dass dieses Machwerk mit Keanu Reeves und Sandra Bullock wäre und wurde von John Cusack und Kate Beckingsale überrascht. Wie sich zeigte, war das allerdings vollkommen egal.

Beide stecken in einer Beziehung, treffen sich zufällig beim Einkaufen, haben einen dieser Momente, trinken einen Kaffee und gehen wieder ihrer Wege - ohne (nur für den Fall der Fälle) Namen oder Nummern zu tauschen, denn - so die "Logik" des weiblichen Parts - wenn es ihnen bestimmt wäre zusammen zu kommen, dann würde das Schicksal das schon richten.

So gehen die Jahre ins Land, beide stecken in den Hochzeitsvorbereitungen, werden aber doch vom "was wäre gewesen, wenn" zerfressen und fangen kurz vor knapp an, sich gegenseitig zu suchen. Natürlich wird das Ganze eine Hatz, bei der die beiden sich immer um 2 Sekunden oder Meter verpassen. Klar, sonst wäre der Film ja keine 90 Minuten lang. Ebenso klar, dass sie sich am Ende kriegen. Allerdings - es lebe die Moral - ist das durchaus so geregelt, dass natürlich beide ihre Beziehungen beenden, BEVOR sie sich finden. Es soll ja schon von grosser Liebe und nicht von Willkür handeln.

Was soll man noch sagen? Beckinsale gefiel mir dann doch in Lack und Leder noch am besten und Cusack hätte nach "High Fidelity" keinen Film mehr drehen sollen. Die ganze Geschichte ist so derartig konstruiert und aus dem Lehrbuch, das es wehtut, das permanente "Fate"-Geseier nervt und sogar Eugene Levy (der "American Pie"-Dad) hat seinen typischen Auftritt.

Fazit: Ich habe ja nichts gegen Vorhersehbarkeit, aber das war dann doch zu viel Lagerware für einen Film.

Ihr Realist

Freitag, 19. Dezember 2008

Kino: Willkommen bei den Sch'tis (von Realist)

Soso, das war also der bislang erfolgreichste Film Frankreichs. Naja, ich will's ihnen mal nicht nachtragen, den Franzmännern, solche Phänomene gab's hierzulande auch schon. Das ist dann immer ein einheimischer Film, der zur (irgendwie) richtigen Zeit anläuft, in den die ganze Familie gehen kann, und in den - aufgrund von viel Berichterstattung - auch die Kinomuffel gehen. Was sie zur Abwechslung auch mal schaffen, weil er ja tatsächlich nach 6 Wochen noch läuft - und so beginnt der Schneeballeffekt.

Aber ich schweife ab. Es geht um den Familienvater und Postbeamten, der in den französischen Norden strafversetzt wird, was - so wie ich das verstanden habe - hierzulande einer Versetzung in ein Provinzkaff auf dem Längengrad von Frankfurt/Oder, gleich kommen würde. Um seiner Familie das Elend zu ersparen (die Leute dort sind - so weiss man im Süden zu berichten - alle dumm, man versteht sie nicht, es herrschen raue Sitten (falls überhaupt welche herrschen) und es ist saukalt), fährt er alleine gen Norden.

Aber Überraschung: Natürlich ist alles super dort. Nur seiner Frau kann er das nicht sagen, denn noch nie lief seine Ehe besser, als seit sie sich so um ihn sorgt. Natürlich kommt's wie's kommen muss, und die Gattin beschliesst in den Norden zu kommen - mögen die Spiele beginnen.

Alles in allem eine Allerweltskomödie von der Stange, um Vorurteile, die Heimat, die Kleinstadt, die Mutti und die Liebe. Die permanenten Wort- und Dialektwitze zünden in der deutschen Fassung nicht, sie nerven eher.

Fazit:  Dennoch durchaus sympathisch und unterhaltsam, aber eigentlich nicht die Sorte Film, der man den "Hit des Jahres" gönnen würde.

Ihr Realist

Presseschau: Steuern senken! (von Neoliberalist)

Dieser Tage wird heftig um Konjukturpakete und/oder Steuersenkungen debattiert. Als ob es Alternativen wären. Mit Nichten!
Ein Konjunkturpaket kostet Geld, verpufft nach wenigen Wochen (da der Staat einen miserablen - den schlechtesten - "Verteilungsmechanismus" besitzt) und treibt die Staatsschulden in die Höhe, was wiederum zukünftige Generationen mit höheren Steuern ausbaden können.
Steuersenkungen kommen jedem Bürger sofort zugute, steigern den Konsum, die Motivation und zwingen den Staat zu sparen (und effizient zu arbeiten!), da er weniger Geld zur Verfügung hat.
Also Frau Merkel: Bitte noch einmal einen Kurs in Volkwirtschaftslehre besuchen und flux die Steuern senken!

Hoffend
Neoliberalist

Donnerstag, 18. Dezember 2008

DVD: Stellungswechsel (von Realist)

So schnell vergessen die Menschen. Ich hatte irgendwann mal den Trailer zu dieser deutschen Komödie im Kino gesehen und für lustig befunden. Die DVD war dann doch eher eine Enttäuschung. Nachdem zwischen dem Gucken und dem heutigen Tag aber schon so einige Zeit verstrichen ist, habe ich mir eben nochmal den Trailer angesehen - und fand ihn wieder witzig. Gott, ich bin so manipulierbar!

Zur Geschichte: Der sensible Journalist, der Macho-Polizist, der knackige Jungspund, der rundliche Krämer und der gealterte, leitende Angestellte sind alle irgendwie schon, oder so gut wie, arbeitslos und vor allem knapp bei Kasse. Aus dieser Situation heraus entsteht die Idee, einen "Begleitservice" auf die Beine zu stellen - getreu dem Motto: "Besser Sex für Geld, als kein Sex und kein Geld" (und der Spruch ist nicht von mir, sondern vom Plakat).

So weit, so lustig. Ab wie das halt so ist, wenn Deutsche versuchen gängige Genres zu kopieren: Es zündet nicht wirklich (im besten Fall).

Fazit: Wenn ich nochmal (und somit zum hundertsten Mal) in einem Film sehen muss, wie sich ein Mann, unter Schmerzen, enthaaren lässt, oder wenn ich ein weiteres Mal erleben muss, wie in der Öffentlichkeit lautstark ein Orgasmus vorgetäuscht wird, oder, oder, dann laufe ich Amok. Ansonsten, unterm Strich ganz nett, aber wenig originell - im Sinne des Wortes.

Ihr Realist

Mittwoch, 17. Dezember 2008

DVD: School for Scoundrels (von Realist)

Verdammtes Marketing. Da wollte wohl ein ganz schlauer 20% der Besucher von "Date Doktor" ins Kino locken und nannte dafür "School for Scoundrels" im Deutschen mal eben "Der Date Profi". Es geht da zwar im Grunde nicht ums Daten, aber ist ja egal.

Nein, es geht um den Looser Roger (und seinesgleichen), der sich für 3000,-- Dollar in das Seminar von Dr. P (der göttliche Billy Bob Thornton) einkauft, wo er, was Erniedrigung und Aufgabenstellungen angeht, schon fast auf "Fight Club"-Niveau zum Mann - oder genauer: Zum Löwen - gemacht werden soll. Da werden dann Blackberries zerschmettert, es gibt Paintballs zwischen die Augen und auf Pager-Nachricht hin müssen spontan Streitigkeiten vom Zaun gebrochen werden (die üblicherweise noch damit enden, das sich der Löwe in Ausbildung mit dem Kopf in einer Toilettenschüssel wiederfindet). Ja, natürlich will Roger auch das Herz seiner Nachbarin erobern, und tatsächlich macht er damit auch Fortschritte - zumindest bis Dr. P, seinem Ego und seiner Boshaftigkeit entsprechend, gefallen daran findet, die Gute selber anzugraben und damit den (anfangs) ungleichen Kampf zwischen Schaf und Schäferhund vom Zaun bricht.

Aber wie sagt Roger noch: "Those who can, do. Those you don't, teach" (sorry M :-) )

Lange Rede, kurzer Sinn, eine Paraderolle für Thornton, der wie kein anderer den Menschenhasser spielen kann, der dich breit anlächelt und dir gleichzeitig in die Nüsse tritt. Bei ähnlicher Ausrichtung, klar besser als "Mr. Woodcock", auch wenn er ein paar mal auf unterdurchschnittliches Teenie-Komödienniveau abzurutschen droht. Nett besetzt auch in den Nebenrollen mit z.B. Sarah Silverman, Todd Louiso (aus "High Fidelity") und Ben Stiller (macht aber nichts).

Fazit: Komödie der anderen Art. Ein must-see für Thornton-Fans, eine Empfehlung für solche, die es werden wollen.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Intern: Aufholjagd (von Realist)

Hilfe! Schreibblockade, verdammte! Bin jetzt tatsächlich 10 Kritiken im Rückstand - und das, obwohl ich zur Zeit eigentlich kaum Filme sehe. Es wird also Zeit für eine - hiermit gestartete - Aufholjagd, bevor mir der NeoLiberalist auch noch den letzten Leser vergrault, oder Optimist mich brandschatzenden, rechten Horden aussetzt.

Muse suchend,
Realist

Sonntag, 14. Dezember 2008

Presseschau: Jägermeister im Führerhaus (von Optimist)

Dem Führer (na Sie wissen schon, wen ich meine), dem wird ja so einiges nachgesagt. Es rankt sich z.B. das Gerücht in der gelbe Presse, er hätte von jenen äußerst empfindsamen, soziologisch fürs Mann- und Führersein ganz und gar unverzichtbaren Lebensspendern namens Hoden nur deren einen gehabt. Etwas derber hat sich vor Jahren denn auch schon Harald Schmidt damit beschäftigt und neues Filmmaterial in seiner Belustigungssendung gezeigt


Nicht so neu ist hingegen die Vermutung, dass Hitler sich bezüglich seiner sexuellen Orientierung durchaus offen zeigte, gar kühn aber dann doch, dass er zahlreiche seiner direkten Untergebenen als Sexualpartner gehabt hätte. Pikantes Detail ist, Hitler habe einen "Leibpianisten" gehabt. Naja, ich denke, Sie wissen, worauf ich hinaus will. 
Da mutet die kürzlich in der Presse aufgeschnappte Überschrift "Jägermeister im Führerhaus" dann auch nicht mehr enthüllend an und war im Lokalteil unter Vermischtes gut aufgehoben. Der besagte Jägermeister wird schon auch nicht nur dort gewesen sein, um den Waldschadensbericht zu verlesen. Und wenn man nun noch 1 und 1 zusammenzählt, weil man weiss, dass Hermann Göring zu jenen Zeiten der "Reichsjägermeister" war, was bleiben da noch für Fragen offen? Walter Moers hat von diesen Vorlieben jedenfalls schon länger gewusst. 

Es könnte aber auch sein, und das wäre nun wirklich noch nicht so abgeschmackt, dass jener feine Herr Führer ein recht liederlicher Trunkenbold war und das sich der Artikel "Jägermeister im Führerhaus", den ich zur näheren Überprüfung bedauerlicherweise nicht mehr vorliegen habe, mit dem Lotterleben und schmutzigen Details der Trunksucht des Herrn H. befasst. Historisch ist das zumindest alles andere als unmöglich, Jägermeister kam in den Dreißigern auf den Markt.  Vielleicht kann sich ja unser Fernsehuniversalreinfühlhistoriker Guido Knopp mal damit beschäftigen. Ich bin sicher, er gräbt da fürs ZDF noch ne ganz große Story aus!

Wer nun schließlich noch anmerken möchte, es könnte sich beim Artikel "Jägermeister im Führerhaus" um Trunkenheit am Steuer handeln, dem sei gesagt: Wie denn? Der Führer hatte keinen Führerschein. Das ist zwar falsch, aber wer wird denn ausgerechnet bei der Verhöhnung des Führers kleinlich sein. 

Drückt Guido Knopp alle Daumen

Optimist

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Presseschau: Vom Saulus zum Paulus! (von Neoliberalist)

Es ist immer wieder beeindruckend welch merkwürdige Blüten die Politik treibt. Jahrelang lebt unsere Regierung auf großem Fuß, auf Pump, verteilt an alle Bedürftigen dieser Welt Geld und gibt Steuergelder der über-über-über-über-über-übernächsten Generation aus, um jetzt tatsächlich mit dem Finger auf andere Regierungen zu zeigen, die in schwierigen Zeiten ein weiteres "über" angehängt haben.
Glückwunsch Peer alias "Loose Cannon", du hast Deine Fans mal wieder zufriedengestellt!
An dieser Stelle noch ein Tipp an Frau Merkel: Weiter so! Nichts tun, eine Niederlage vor dem Bundesverfassungsgericht als Konjunkturprogramm verkaufen und zusehen wie die Wirtschaft vor die Wand fährt ist genau die richtige Strategie.
Die Fahne in den Wind hängend
Euer Neoliberalist

Dienstag, 9. Dezember 2008

Leben: Und wieder versagt! (von Neoliberalist)

Ja, in gewisser weise ist doch Verlass auf unsere Politiker in Berlin: Wenn sie etwas anpacken, kann man sicher sein, dass sie es versauen! Wie bei der geliebten Pendlerpauschale heute geschehen: Das Bundesverfassungsgericht hat die neue Regelung zur Pendlerpauschale erwartungsgemäß gekippt.
Aber so eine Regelung kann ohnehin nur deutschen Politikern einfallen: anstatt den Steuer- und Subventionsdschungel zu lichten, werden gefahrene Kilometer erst ab dem 21. Kilometer anerkannt. Peer, mein alter Freund, warum habt ihr nicht gleich 23,4587 Kilometer genommen? Dann hätten die Steuerberater und Finanzbeamten mehr Spaß beim Rechnen gehabt.
Früher haben sich Politiker darauf konzentriert Gesetze mit einer Halbwertszeit größer 10 Jahre zu gestalten, heute geht es nur noch um Wegelagerei!
Der nächste spannende Krimi vor dem Bundesverfassungsgericht kommt bestimmt!
Ihr Neoliberalist

Montag, 8. Dezember 2008

DVD (irgendwie): Forget Paris (von Realist)

So, dann unterbreche ich heute mal meine vorweihnachtliche Schreibblockade - und zwar für die Kritik an einem Film, den ich 1995 im Kino verpasst habe, den es bis heute nicht auf DVD (oder anderen Scheiben) gibt, den ich aber dank iTunes-Leihe jetzt endlich - und sogar in HD (oder zumindest was iTunes darunter versteht) - geniessen konnte: "Forget Paris".

Billy Crystal spielt - nun... irgendwie das gleiche wie immer. Und das ist auch gut so.

Debra Winger spielt im Grunde Meg Ryan, die vermutlich nur deswegen nicht besetzt wurde, damit man die Zuschauer nicht verwirrt. Selbige würden sonst wahrscheinlich glauben in "Harry & Sally - Reloaded" zu sitzen und 100 Minuten lang, sinnloserweise, versuchen, die Verbindung zwischen Teil 1 und 2 zu finden.

Zugegeben: Irgendwie ist diese "romantische Komödie" von Stil her altbacken, irgendwie hat sie ein Paar Hänger, irgendwie ist sie ein "Harry & Sally"-Aufguss, irgendwie erreicht sie das grosse Vorbild nicht, und irgendwie liegt das vielleicht daran, dass Billy Crystal gedacht hat: "Das kann ich auch" und dieses mal für Buch und Regie verantwortlich war.

Aber dennoch: Wer dem Genre nicht abgeneigt ist, "H&S" liebt und Spass an sarkastischen Dialogen hat, der wird auch diesen Film mögen. Mindestens. Ich für meinen Teil habe mich, bei einem Film, schon lange nicht mehr so gut unterhalten.

Fazit: Dem gibt's nichts mehr hinzuzufügen. Disclaimer: Was die Güte der Dialoge angeht, kann ich mich nur für die OV verbürgen, aber was soll's: In einer anderen Fassung kommt man an den Film eh nicht heran. Obwohl: Bei Amazon gibt's die VHS-Kassette :-)

Ihr Realist

Freitag, 5. Dezember 2008

Leben: Mein Schuster, der frühe Vogel und ich (von Optimist)

Das der Schuster meines Vertrauens nicht so mit geleckter Höflichkeit auftritt, ist mir ja im Grunde sehr sympathisch. Das andernorts zur Umhergeschwänzel ausgearteten Geschäftstüchtigkeit ist mir offen gesagt sogar ausgesprochen lästig. Wenn ich seinen, des Schusters, Laden betrete und - zugegeben nicht sehr originell - mit der Floskel eröffne "Ich hätte da ein paar Schuhe zur Reparatur" kommt zur Antwort "Na das ist mal 'ne Abwechslung!"  oder "Sie schon wieder?" aus des Schusters Mund geperlt.  


Seine Öffnungszeiten sind, ganz wie des gemeinen Handwerkers Terminzusagen,  eher zur groben Orientierung gedacht. Mit leichter bis deutlicher Tendenz zur Verschiebung, vor allem morgens. Möglich, das der eine oder andere Kunde da schonmal eine Morgenstund-hat-Gold-im-Mund- oder Der-frühe-Vogel-fängt-den-Wurm-Andeutung gemacht hat. Und vermutlich hat er sie verstanden. Denn die Antwort hängt nun seit Kurzem an der Eingangstür:





Kommt jetzt lieber abends vorbei

Optimist