Freitag, 30. November 2007

DVD: Clerks 2 (von Realist)

Zunächst mal muss ich mich outen: Zwar sind mir die Filme von Kevin Smith (Clerks, Chasing Amy, Mallrats,..) und der ein oder andere seiner Charaktere (Jay und Silent Bob) dem Namen nach bekannt gewesen, jedoch habe ich noch keinen einzigen Film von ihm gesehen (ok, fast nicht, aber Dogma zählt wohl nicht). Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich altersbedingt eher die Teenyfilme der 80er kenne - John Huges-Generation halt.

Da Clerks 2 zudem noch 12 Jahre nach dem ersten Teil in die Kinos kam, hatte ich denke ich, mangels "Grundwissen", einen holprigen Start. Aber ich muss sagen: Ich habe mich amüsiert.

Grundsätzlich geht es um die beiden Hauptdarsteller, die nachdem sie die letzten 10 Jahre als Angestellte in einem Gemischtwarenladen ihr Unwesen getrieben haben, nun in einem drittklassigen Fastfood-Laden hinter dem Tresen stehen, und sich (zumindest teilweise) fragen, ob das mit 33 noch ok ist.

Dabei gibt es skurrile Gestalten und schräge Dialoge zu Hauf. Es werden praktisch ständig Fragen über die politische Korrektheit herrlich politisch unkorrekt geführt, so geht es um "Porch Monkeys", die Frage, ob "Mouth to Ass" als sexuelle Praktik ok ist, oder nicht, und es wird darauf bestanden, dass Sodomie eigentlich "Inter-Species Erotica" ist.

Bei allem Klamauk hat der Film aber einen eher "nachdenklichen" Stil, der sich am ehesten - um wieder auf die Huges-Filme der 80er zurückzukommen - mit "Ferris macht Blau" vergleichen lässt. Das war auch ein guter Film, der allerdings jeden, der eine reinrassige Blödelei wie "L.I.S.A" erwartet hatte, enttäuscht hat. Ich für meinen Teil werde Smith' gesammelte Werke mal auf meine Ausleihliste packen.

Fazit: Ansehen, wenn man schräge Filme mit Schmuddeldialogen mag, und man Lust auf "Breakfast Club" für Mitt-Dreissiger und kein Problem damit hat, dass alles und jeder politisch unkorrekt sein Fett abkriegt.

Donnerstag, 29. November 2007

Leben: früh übt sich ... (von Optimist)

Eines muss man den ambitionierten Läufern unter der Leserschaft eindeutig vermitteln:
Es ist alles zu spät.

Viel zu spät, um genau zu sein. Um noch an die Spitze zu kommen, meine ich. Denn die Konkurrenz wird gnadenlos herangezüchtet. Mit einer offen gestalteten Version eines Hamsterrades


Zieht euch warm an, die rennen euch alle davon.

Sonntag, 25. November 2007

DVD: Sterben für Anfänger (von Realist)

Was schief gehen kann geht schief. Und das gilt offensichtlich auch für Beerdigungen. Man muss nur die ganze Verwandtschaft einladen, und schon gibt's Probleme mit falschen Leichen, Drogen, renitenten Onkeln, Zwergen, Fäkalien und dem lieben Geld.

Herrliche, kleine, ziemlich (technisch gesehen zu 33%) englische Komödie (erstaunlicherweise von Frank Oz), die ohne grosse Stars auskommt. Allerdings sind bei mir wohl gerade Firefly-Wochen, denn Dank Alan Tudyk habe ich an einem Wochenende den zweiten Film mit einem Serenity-Crewmitglied gesehen.

Fazit: Ansehen, wenn man kleine, schräge Filme mag.

Samstag, 24. November 2007

DVD: Next (von Realist)

Nein, nicht nur Al Pacino macht nur noch unterdurchschnittliche Filme (um das mal noch halbwegs respektvoll auszudrücken). Auch die letzten 4 Filme mit Nicolas Cage sind nicht gerade Überflieger: "Ghost Rider", "Wicker Man" (der hat's, glaube ich, im Allgemeinen nicht ins Kino und im Speziellen noch nicht mal in meinen DVD-Player geschafft), "World Trade Center" - und eben "Next".

Dabei ist die Story für Popcornverhältnisse recht vielversprechend. Cages Charakter ist von Geburt an mit der Gabe "gesegnet" knapp 2 Minuten in seine persönliche Zukunft sehen zu können. Und im Rahmen der Suche nach einer in die USA eingeschmuggelten Atombombe will sich die super toughe FBI-Agentin (Julianne Moore - zur Abwechslung mal zu ertragen) diese Fähigkeit zu Diensten machen um deren Explosion zu verhindern. Also genau genommen ist das jetzt nicht der vielversprechende Teil, denn schon diese beiden Sätze lassen auf Logiklöcher im grossen Stil schliessen, aber aus der 2-Minuten-Sache lässt sich doch einiges machen. Dachte ich. Leider wurde (zumindest mir) nie so recht klar, wie das funktionieren soll: Sieht der arme Kerl, wie ein Festplattenvideorekorder nach der Pinkelpause, permanent 2 Minuten in die Zukunft? Dann hätte er ja ständig Doppelbilder vor den Augen, denn er ist ja auch im Hier und Jetzt. Oder hat er nur "Visionen", die hier und da mal auftauchen? Vielleicht nur wenn's wichtig ist? Was ist denn wichtig? Sieht er seine Vorschau in Echtzeit (dann hätte er einige Szenen nicht überlebt) oder in quasi Nullzeit (dann hätte er einige andere Szenen nicht überlebt)?? Und was hat das alles mit seiner Perle zu tun? Fragen über Fragen.

Die restliche Rahmenhandlung, inkl. der unvermeidlichen Romanze, schleppt sich ansonsten auch nur so dahin - bis zum überraschend schlechten Ende.

Fazit: Lieber Deja Vu gucken. Der ist zwar auch unlogisch, macht aber mehr Spass.

DVD: Slither (von Realist)

Zugegeben: Nicht der neueste Film, aber ich arbeite meine Amango-Liste gnadenlos ab. Slither ist der tausendste Film nach dem Schema: Mit einem Meteor gerät (mieses) ausserirdischen Leben in eine Kleinstadt, infiziert die Bewohner und verwandelt sie in meuchelnde Zombies, die alles und jeden fressen, während eine wackere Schar Überlebender ums, nun, überleben kämpft.

Wenn man sich allerdings den deutschen Titel: "Slither - Voll auf den Schleim gegangen" ansieht, erkennt man schon, dass das kein knallharter Horrorstreifen ist, sondern das Ganze eher augenzwinkernd erzählt. Leider braucht Slither satte 45 Minuten um an Fahrt zu gewinnen, wird dann zwar stellenweise ziemlich eklig (also, auf die angenehme, erwartete Art und Weise), kann aber insgesamt nicht so recht fesseln. Daran kann auch Nathan Fillion (der mir durch Firefly ans Herz gewachsen ist) als Sheriff nichts ändern.

Fazit: Lieber "Planet Terror" gucken.

PS: Einen Bonus-Stern bekommt Slither aber noch für das Ende: Nachdem das Obermonster getötet wurde, stellen zwar planmässig alle "Zombies" keine Gefahr mehr dar, wachen aber nicht (wie von mir erwartet) aus ihrer "Trance" auf, sondern fallen samt und sonders tot um. Herrlich. Ist aber wohl die sauberste Lösung. Andernfalls hätten sich die Helden ja für jeden enthaupteten Zombie die Frage gefallen lassen müssen, ob das wirklich nötig war, oder ob er heute noch leben könnte.

Mittwoch, 21. November 2007

Leben/Presseschau: Abnabelungsprozess (von Optimist)

Viele Firmen suchen noch nach authentischen Leitmotiven, die Bahn hat längst eines gefunden: Der Kunde ist ein Ärgernis, das es zu bekämpfen gilt.
Problem dabei: Der Kunde zeigt sich hartnäckig.

Kapitel eins. Ein schwacher Versuch, sich vom Kunden zu lösen war, das Personal im Reisezentrum abzubauen, dessen Öffnungszeiten zu kürzen. Aber: Der Kunde kam trotzdem, stellte sich fortan in lange Schlangen und besorge sein Ticket im Notfall im voraus. Versuch weitgehend fruchtlos.

Die Bahn, des Umstands gewahr, mit Kapitel eins zu kurz gesprungen zu sein, stellte fortan, wie allseits bekannt, allenthalben fleissig Friss-oder-Stirb-Fahrkartenautomaten auf, um sich vom unseeligen Zwiegespräch mit dem Schienen-Plebs zu befreien. Service ja, aber bitte am Automaten. Soweit Kapitel zwei im Abnabelungsprozess vom Kunden.

Kapitel drei hingegen war und ist durch das sporadische Auftauchen von "Automaten-Guides" (Text an der Stelle der Uniform, wo sonst "Bahnpolizei" oder "FBI" steht) geprägt. Wer darin kein implizites Eingeständnis sieht, dass die Automaten nicht Gehirnkompatibel sind, möge mir widersprechen. Soll der Pöbel doch lernen, wie wir uns das gedacht haben. Umerziehung am Kunden, sozusagen.

Nun jedoch scheint Kapitel vier aufgeschlagen worden zu sein. Die Volkshochschule Schweinfurt bietet ab sofort Kurse mit dem Titel "Automatenschulung DB-Regio" an. Wer das nicht glauben kann, der Beweis ist hier. Die fränkische "Main-Post" stürmt sogar am 16.11. mit einem halbseitigen Artikel auf das Thema zu. - Titel: "Geheimnis Fahrkartenkauf" und in der Bildunterschrift "Furchtlos zum Fahrkartenkauf". Der Automat als Bedrohung, als Übernmacht fast, die es zu bezwingen gilt. Drachenähnlich.

Ich bin auf Kapitel vier gespannt. Die Nabelschnur scheint zäher als erwartet zu sein.

Montag, 19. November 2007

DVD: 88 Minutes (von Realist)

Ein forensischer Psychater (Al Pacino) bekommt, von seinem Killer in Spe, per Telefon mitgeteilt, dass er noch 88 Minuten zu leben hat - und los geht die muntere Hatz!

Al macht, was er am besten kann: Zerknittert aussehen (und mit viel zu jungen Frauen um die Häuser ziehen). Ansonsten geht irgendwie alle nach Schema-F, aber auf dem (niedrigen) Niveau von "Scream" oder "Eiskalte Engel". Also ein recht gekünstelter Plot und ein ständiges Produzieren von neuen Verdächtigen ("der war's! Nein, ich bin's! Achtung hinter dir!").

Das konnte mich (zumindest heute) nicht überzeugen. Aber was weiss ich schon, ich fand (und finde) ja auch "Sieben" nicht gut. So ganz alleine stehe ich mit dieser Meinung allerdings nicht, denn, wie mir scheint, lief "88 Minutes" ja nicht mal in deutschen Kinos - leider im Gegensatz zu "Sieben" :o)

Fazit: Ganz nett, aber ohne Al würde sich niemand diesen Film ansehen.

Witzige Sache am Rande: Die Assistentin von Al Pacinos Charakter wird gespielt von Amy Brenneman, die zum einen irgendwie wie Alanis Morissette aussieht, und mir zum anderen bekannt vorkam. IMDB bringt dann an den Tag, dass sie 1995 in "Heat" die Freundin von Al Pacinos Gegenspieler (Robert Deniro) spielte, mit dem sie aber nicht in den Sonnenuntergang reiten durfte, weil Al ihn erschossen hat! Und 2007 endet sie als Pacinos (lesbische) Assistentin! Schade, dass sie nicht der Killer war - das wäre eine klasse Pointe :o)

Witzig auch, dass ein Film, der im Original "88" heisst, auf DEUTSCH "88 Minutes" betitelt wird.

Presseschau: Von Demokratie (von Realist)

Na, das ist doch mal ein Traumjob für den Edmund: Siehe Bericht bei der Tagesschau

(Danke an mimu aus dem Ehrensenf-Forum)

Samstag, 17. November 2007

DVD: Fast Food Nation (von Realist)

Erwartet habe ich eher so eine Art nicht-dokumentarische Version von "Supersize Me", aber da lag ich wohl daneben. Fast Food Nation ist zwar keine Doku, prangert aber im Grunde eher weniger Fast Food, als den amerikanischen Lebensstil im Ganzen an. Die Geschichte(n) kreisen um eine Fleischverarbeitungsfabrik (=Industrialisierung-bei-Lebensmitteln-Problem), die die Umwelt verschmutzt (=Umweltverschmutzungsproblem), und in der hauptsächlich illegale, mexikanische ArbeiterInnen malochen (=Ausbeutungsproblem), die, wenn sie attraktiv und weiblich sind, auch noch sexuell belästigt werden (=sexuelle-Belästigung-Problem). Dann haben wir da noch die allein erziehende Mutter mit der strebsamen Tochter, die bei einer Burgerkette jobt (=Arbeiterklasse-in-der-Provinz-Problem), aber ihr soziales Gewissen entdeckt (=jugendliche-Revolution-Problem), den Onkel mit den Motivationssprüchen und den Marketingheini der Burgerkette, der herausfinden soll, wie die Rinderscheisse in die Burger kommt (=Rinderscheisse-im-Burger-Problem).

Alles in allem also reichlich Probleme. Nur weiss scheinbar der Film genau so wenig wie der Zuschauer, wo die Reise denn jetzt eigentlich hingehen soll. Es bleibt schlussendlich bei der Bestandsaufnahme der Verhältnisse mit offenem Ende - was ja ok wäre, wenn es aufrütteln, packen und/oder unterhalten würde (Betonung auf "würde").

Das Erstaunlichste an dem Film ist ohne Frage die Besetzung, so sind (in hauptsächlich kleinen Rollen) mit dabei: Greg Kinnear, Patricia Arquette, Kris Kristofferson, Bruce Willis, Ethan Hawke und Avril Lavigne. Denen hat ihr Agent wohl auch erzählt, der Film wäre Pro Gut und Kontra Böse, und das ist ja immerhin gut für's Image.

Fazit: Kann man sich ansehen - muss man aber nicht.

Leben: Von Eiern (von Realist)


Was geht hier vor? Ich kaufe schon immer Bio-Eier, Güteklasse A, Größe L, und diese passen gewohnheitsmäßig ganz hervorragend in meine Eierbecher. In letzter Zeit kommt es aber immer öfter vor, dass die Eier durch den Eierbecher fallen - weil sie zu klein sind! Sind meine Eierbecher ausgeleiert? Oder bin ich das Opfer ein groß angelegten Verschwörung?

Freitag, 16. November 2007

Hörbuch: Hundskrüppel (von Optimist)

"Lehrjahre eines Übeltäters" - so lautet der Untertitel der CD mit einer Lesung von Gerhard Polt. Und ich verspreche Euch: Ihr schmeisst Euch weg.

Im Wesentlichen geht es um einige Jugendstreiche von Polt und seinen strafunmündigen Mittätern, deren Opfer nach vollzogener Tat und zur ersehnten Genugtuung der Jugend wütende Flüche ausstoßen - Hundskrüppel als häufigstes Beispiel.

Das perfektionierte Spiel mit der Vorahnung des Zuhörers, wie ein Streich wohl verlaufen wird, die Formulierungen von Polt aber immer noch eins oben drauf setzen, macht schon herrlich Spaß. Da werden schreiende Säuglinge mit Regenwürmen gefüttert und unliebsame Bankangestellte, welche die "pekuniären Transaktionen" der Halbwüchsigen nicht genügend Beachtung schenkt, hart und teilweise mit aufwendiger und langwieriger Vorbereitung bestraft. Die Tränen fließen da eher vor Lachen, Mitleid will keines aufkommen.

Eine Geschmacksfrage bleibt sicher das G'stanzl zwischen einigen der Episoden. Mir mangelt es schlicht am Sprachtalent, selbiges witzig oder gar künstlerisch wertvoll zu finden.

Was natürlich bie Polt wie bei vielen Anderen nochmal ordentlich Pluspunkte bringt, ist der Lesestil des Autors. Ähnlich wie bei "Fleisch ist mein Gemüse" von Heinz Strunk kommen die Texte derart authentisch rüber, dass man wirklich mitten im Streichgeschehen der Übeltäter ist.

Viel Spaß, es lohnt sich.

Donnerstag, 15. November 2007

DVD: The Devil's Rejects (von Realist)

Ich weiss ja nicht, wer "Haus der 1000 Leichen" gesehen hat (ich schon mal nicht), aber das ist das Sequel. Dieses Mal ist der größte Teil der massenmordenden Familie auf der Flucht, von daher wird jetzt unterwegs gemetzelt (ich mutmasse mal, dass das der Unterschied zum ersten Teil ist). Soviel zur Handlung.

Für einen FSK 18 Slasher passiert erstaunlich wenig (es gibt 3 oder 4 Szenen mit physischer oder psychischer Gewalt), der Füll-Teil dazwischen ist so derartig sterbenslangweilig und mit peinlich schlechten Dialogen angefüllt, dass man sich wirklich arg anstrengen muss, um die 109 Minuten durchzuhalten. Somit ist Aktrice Sheri Moon Zombie wohl das Highlight des Films - die ist zumindest nett anzusehen.

Fazit: Bloss nicht.

Mittwoch, 14. November 2007

DVD: Shoppen (von Realist)

18 Singles nehmen an einem Speed-Dating teil. Punkt. Mehr Handlung braucht kein Film. Keine Szene länger als 60 Sekunden, eine herrliche Dialogzeile jagt die nächste.

Ich bin ohne Ende motiviert - ich weiss nur nicht genau wozu. Entweder fange ich sofort wieder mit "organisiertem Dating" an oder ich verlasse nie wieder meine Wohnung.

Fazit: Ansehen! Sofort!

DVD: Prestige (von Realist)

Hier kann ich's mal wieder kürzer machen. Handlung: Zwei Anfangs unbekannte, aber aufstrebende Zauberer steigern sich in ihrer Beziehung von Rivalität zu erbitterter Feindschaft. Immer mit dem Ziel die Tricks des anderen zu durchschauen, zu stehlen und zu übertrumpfen und ihm dabei idealerweise noch das Leben zu zerstören.

Das ganze ist anständig gemacht und gut Besetzt. (Christian Bale hat so was aalglattes, das hat gepasst, dass man von der lieblichen Scarlett Johansson so wenig gesehen hat, war schade)

Ansonsten gibt's da eigentlich wenig zu sagen, denn der Film ist einfach nur durchschnittliches Popcornkino. Evtl. gibt's ein bisschen Punktabzug für die Auflösung, denn - wer jetzt weiterliest hat selber Schuld - eigentlich hatte ich doch erwartet, dass man das Rätsel ohne Magie und/oder Science Fiction lösen kann. Im übrigen muss mir mal jemand erklären, wo der zweite Alfred Borden herkam! Der war je eindeutig keine "Kopie", sonst hätte man ihm ja nicht die Finger abschneiden müssen, andererseits kann's auch kein "normaler" Doppelgänger gewesen sein, sonst wäre doch das intime Doppelleben aufgeflogen.

Fazit: Kann man sich ansehen - muss man aber nicht.

Dienstag, 13. November 2007

Kino: Von Löwen und Lämmern (von Realist)

Donnerwetter. Das hätte ich dann - trotz der vielzitierten Kritik, die der Film ja äussern sollte - nicht erwartet. Da kriegen alle ihr Fett weg: Die Politik, die Presse, ein bisschen die Öffentlichkeit - ok, die Army eigentlich nicht und der stramme Professor - verkörpert vom Regisseur Robert Redford - schon gar nicht. Trotzdem. Immerhin. Aber ich greife vor.

Von Löwen und Lämmern erzählt drei verbundene Geschichten. Die, von dem aufstrebenden Senator, der die (ex) seriöse Reporterin einwickeln will, damit sie ein wohlwollendes Medienecho für eine neue Kriegsstrategie in Afghanistan erzeugt. Die Geschichte zweier Soldaten, die Teil der Speerspitze dieser Strategie sind, und die Geschichte eines Professors, der zum einen eben diese Soldaten vor kurzem noch unterrichtet hat, und zum anderen versucht, einen seiner aktuellen Studenten zu einem politischen Engagement zu ermutigen, und gleichsam den Zuschauer zu motivieren, sich sein bequemes Leben zu verdienen - und nicht zu hoffen, dass es schon noch 50 Jahre so weitergehen wird.

Das ganze wird - bei aller naturgemäß gegebenen Dialoglastigkeit - interessant und packend erzählt. Wobei in meinem Fall die größte Spannung darin bestand, darauf zu warten, dass der Film kippt. Dass er sinnlos patriotisch wird, dass sich am Ende doch wieder alle zusammenraufen, dass irgendjemand die perfekte Antwort auf die Fragen des "Kriegs gegen den Terror" liefert - doch alles das ist nicht passiert. Es wird nur gezeigt, dass etwas falsch läuft und dass Fehler gemacht wurden und werden. Und dass - frei nach JFK - sich jeder fragen sollte, was er bereit ist persönlich beizutragen. Und damit ist zur Abwechslung mal nicht der Wehrdienst gemeint.

Sorgen um die Zukunft der Besetzung wird man sich aber dennoch nicht machen müssen. So revolutionär war's dann doch nicht. Robert Redford und Maryl Streep müssen sich, so kurz vor der Rente, eh keine Gedanken mehr machen. Tom Cruise kann auch von den Zinsen leben (und liefert dank Scientology schon genug Grund zum Anstoss) und die Riege der jungen Darsteller kann immer noch sagen: "Wir waren jung und brauchten das Geld".

Sonntag, 11. November 2007

DVD: Kings of Rock - Tenacious D (von Realist)

Das ist so ein Film, der nur so richtig Spass macht, wenn man den Hintergrund kennt. Die Schauspieler Jack Black (den meisten wohl aus "High Fidelity" bekannt) und Kyle Gass (den meisten wohl, nun, nicht bekannt. Ich habe aber mal nachgesehen und hier also ein paar seiner Rollen: "Rocker Dude" in "Living with Fran", "Naked Man" in "Cracking Up", "Bar Dude" in "Saving Silverman", "uncredited" in "Almost Famous" und "Couch Potato" in "The Cable Guy" um ein paar zu nennen. Das muss man erst mal schaffen, überall mitzuspielen, aber nie eine Rolle mit Namen zu bekommen!) haben, da beide Hobbymusiker, aus Spass an der Freude eine Band gegründet: Tenacious D. Als solche spielen sie handgemachten Rock mit witzigen/schrägen/anstössigen Texten. Soviel zur Realität.

"Kings of Rock" ist nun ein Film über die Entstehung eben dieser Band - wenn er sich auch nicht wirklich an Tatsachen orientiert. Es sein denn, man glaubt, dass sich der Erfolg der Band auf den "Bong of Destiny" gründet, den sie dem Teufel höchstpersönlich beim Musikalischen Wettstreit "abgenommen" haben. Ich denke der Film lässt sich am einfachsten beschreiben, in dem man ihn a) von der Machart her mit Waynes World vergleicht und b) die MPAA Alterseinstufung zitiert: "Rated R for pervasive language, sexual content and drug use".

Es gibt also reichlich Gags (vom THC-Trailer "The Audience is baking" bis zum "Cock-Pushup"), erstaunliche Gastauftritte, einen Cameo von Ronny James Dio und einen fetzigen Soundtrack, während man die Helden auf ihrer Suche nach dem POD (Pick of Destiny) begleitet. (Die englische Fassung wird übrigens dringend empfohlen)

Alles in allem ist das sicher nicht die Komödie des Jahres, macht aber Spass - insbesondere wenn man sich (wie ich) einfach daran erfreuen kann, Jack Black in Aktion zu sehen.

Samstag, 10. November 2007

Leben: Fünf vor zwölf (von Optimist)

Ich dachte schon, der Tag würde nichts nennenswertes mehr bringen, aber auf die Bahn ist Verlass. Ich erfreue mich der unausgesprochenen Einladung, am Freitag zu vorgerückter Stunde einen kostenlosen Aufenthalt in Fulda einzulegen. Ein Stündchen nur. Der Sturm im Norden. Bei Hannover Bäume auf den Gleisen. Man möge verstehen. Man versteht.

Endlich kann ich mal Fuldas Nachtleben erkunden, wie lange hatte ich davon schon feuchte Träume. Selbiges erweist sich zumindest in Bahnhofsnähe als satte Enttäuschung, weshalb ich mein Schicksal kurzerhand vertrauensvoll in die Hände der Bahnhofskneipe mit dem verheißungsvollen Namen "Terminal" lege.

Die Karte steigt gut ein, man bietet "Schlitzer Korn" für schmales Geld und weiteres hochgeistiges zu Quasi-Einstandspreisen feil. Weiter unten wird die Karte dann aber doch versöhnlich: Jubiläums Aquavit für 2€. Ein Lichtblick guten Geschmacks.

Ich entscheide mich anders und bekomme wortlos die gesammelte Anteilnahme des Thekers im russischen Anteil meiner heissen Schokolade ausgedrückt. Der Mann weiss halt einfach, worauf es ankommt. Freitag abend. Fünf vor zwölf. Im "Terminal" Fulda.

Mittwoch, 7. November 2007

Leben: Von neumodischen Souvenirs (von Realist)


Also, da kann man mal nicht meckern: Heidelberg ist immerhin HD-Ready.

Dienstag, 6. November 2007

Leben: Von ästhetischem Rauchverbot (von Realist)


Es ist ja schon fast ein Hobby von mir geworden, nach komisch aufgeklebten Rauchverbotsschildern zu "suchen". Gut, man könnte auch sagen: Sie springen mich an, egal wo ich hingehe. Hier mal wieder eine besonders akkurate waagerecht-Version:

Leben: Von Desorientierung (von Realist)

Was haben eigentlich immer alle mit Heidelberg! Furchtbare Stadt. Das nächste brauchbare Kino ist in Mannheim - wie soll man denn da sein Herz verlieren? Blöd aber vor allem, wenn einem mitten auf dem Weg der Akku des Navi im Stich lässt. Noch blöder aber, wenn man feststellt, dass man das Ding nicht ohne die Halterung mit Strom versorgen kann und man diese Halterung - weil zerbrochen - an der letzten Tankstelle in den Müll geworfen hat. Unnötig zu erwähnen, dass ich erst nach ein paar Extratouren am Kino angekommen bin. Denkwürdig allerdings die Erkenntnis, dass sowohl im Cinemax als auch im Cineplex nicht ein einziger Film gelaufen ist, den ich noch nicht kenne und bereit gewesen wäre ihn anzusehen. Aber macht ja nichts, ich wollte ja ohnehin zurückfahren, solange noch Leute auf den Strassen unterwegs sind - damit man nach dem Weg fragen kann.

PS: Nein, war nur ein Witz. Ich bin ein Mann, ich frage nie nach dem Weg.

Montag, 5. November 2007

Leben: Versprochen ist versprochen (von Optimist)

Auf die lockere Einleitungsfrage des Moderators, was man denn in fünf Jahren von SAP erwarten könne, antwortet dessen Vorstandsvorsitzender Henning Kagermann heute vor seiner versammelten Anwenderschaft, dass man das einlösen werde, was man heute verspreche.

Na das ist doch mal ein Anfang ...

Presseschau: Hoch, höher am höchsten (von Realist)

Heute in der FAZ: "In der abgelaufenen Woche überwand der Euro erstmals in seiner Geschichte die Marke von 1,45 Dollar und erreichte damit beinahe sein Allzeithoch".

Also, ich habe zwar nicht VWL studiert, aber da kommt man schon in Grübeln :o)

Sonntag, 4. November 2007

DVD: Babel (von Realist)

Jaja, ich bin etwas spät dran, aber heute habe ich endlich Babel gesehen - obwohl ich mir nicht sicher war, ob das der passende Sonntagabend-Wohlfühlfilm sein würde. Ob er es war? Naja, für den Wohlfühlfilm reicht's wohl nicht ganz, aber sicherlich ist Babel kein "Runterzieher" ala Leaving Las Vegas.

Vergleichen lässt er sich am ehesten mit L.A. Crash, da er eine ähnliche Stimmung vermittelt und ebenfalls in mehreren verwobenen Handlungssträngen die Geschichten von Menschen, die gerade keinen guten (oder zumindest normalen) Tag haben, erzählt.

Subjektiv hat mir L.A. Crash besser gefallen, aber dennoch kann ich jedem, dem der auch gefallen hat, Babel ans Herz legen.

Nur bei der Message bin ich mir noch nicht so sicher. Vielleicht liegt das ja an meiner verzerrten Wahrnehmung, aber: Die einzige Aussage, die sich in allen Handlungssträngen wiederfindet ist:

Kinder machen Ärger und zerstören im dümmsten Fall dein Leben (und dazu müssen es noch nicht mal zwangsweise deine eigenen sein)

und sonst gilt:

Mexiko ist gefährlich (und voller Mexikaner), Gruppenreisen sind scheiße, Touristen Arschlöcher, Drogen nicht für jeden eine Lösung and for relaxing Times make it Suntory Time.

Samstag, 3. November 2007

Leben: Analysis-Wochen (von Optimist)

So. Wer jetzt keine Assoziation zu seiner letzten Mathe-Fünf hat, ist zu beneiden. Ich jedenfalls hatte eine solche, als heute beim arglosen Bummel auf einem Werbeschild "Induktions-Wochen" prangte. Toll. Ich geh da erst wieder hin, wenn Stochastik-Wochen sind. Ist aber wohl eher unwahrscheinlich ...

Presseschau: Von Drehbüchern (von Realist)

SPON schreibt, dass in Hollywood ab Montag die Drehbuchautoren streiken. Komisch, ich dachte das machen die schon seit Jahren.... Ob das jetzt wohl jemandem auffällt? :o)


Donnerstag, 1. November 2007

Leben: gutes Geld für guten Service (von Optimist)

Es ist wie so oft: Feiertag, DB-Reisezentrum, Schlange stehen wegen Sonderwünschen.

Die Kundin, die heute am Tresen - besser Abfertigungsschalter - vor mir stand, erfährt vom rhetorisch kantig geschultem DB-Fallmanager:
Die Fahrkarte, die sie gekauft hatte und nicht zum Einsatz bringen konnte, weil der betreffende Zug bestreikt wurde, wird nicht am Abfertigungsschalter erstattet. Stattdessen händigt er ihr ein Formular aus, das möge sie mal ausfüllen und dann der Bahn per Post zusenden, wegen der Streiks mache man das derzeit nur zentral.

Das sei ja ein ganz schönes Ding wehrt sich die Dame verzweifelt, immerhin sei das Anliegen wohl kaum ihr Verschulden und jetzt habe sie auch noch den Aufwand mit Brief und Briefmarke und obendrein alles für einen Zug, für den sie gezahlt hat, der sie aber nicht befördern wollte.

Der Fallmanager wiegelt ab und wirft tatsächlich in die Waagschale, sie hier im Reisezentrum hätten es ja auch nicht leicht mit den Streiks.


Er vergisst: Er bekommt Gehalt, Sie zahlt für diesen Mist.

Intern: Verstärkung (von Realist)

Na, ist es jemanden aufgefallen? Wahrscheinlich nicht, liest ja keiner mit.

Aber egal. Ab jetzt wird hier zu zweit gebloggt!

Wilkommen "Optimist"!

PS: Unsere Beiträge sind ganz einfach zu unterscheiden: Die guten sind von mir! :o)

Hörbuch: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort (von Optimist)

Worte, die unsterblich machen. Das gilt zumindest für Uwe Barschel, der seinerzeit mit dem Hang zur Unwahrheit zu kämpfen hatte und damit politisch und persönlich gehörig daneben griff. Er wird nicht der Einzige sein, dem soetwas widerfahren ist, sollte man denken.

Und in der Tat: Das Hörbuch unter gleichem Titel dieses unseligen Ehrenversprechens strotzt nur so vor Beispielen von historischen Flunkereien, Hochstapeleien und Unwahrheiten aller Größenordnungen, die der Nachwelt irgendwie erhalten geblieben sind.

Pontemkinsche Dörfer haben doch existiert, Theorien über 300 Jahre Mittelalter, die es nicht gegeben haben soll, oder Kaiser Norten I. der USA: Alles ist wahr - und auch irgendwie nicht.

Roger Willemsen und Dieter Hildebrandt lesen diese Geschichten in Dialogform vor Publikum vor und diese Doppel-CD ist der Mitschnitt davon. Allein bei dieser Mischung war der Kauf dann schon beschlossene Sache - und ich bin nicht enttäuscht worden.

Wer leichte, wirklich witzige Unterhaltung sucht, ist hier richtig - wer auf fundierten Inhalt steht erst recht.

Fazit: Kaufen.

DVD: The Reaping (von Realist)

Um es kurz zu machen: Muss man wirklich nicht gesehen haben.

Professorin (für was eigentlich?) verbringt ihre Zeit damit angebliche Wunder als wissenschaftlich erklärbar zur entlarven. Natürlich sind ihre "Gotteszweifel" auf ein traumatisches Ereignis zurückzuführen, natürlich ist ihr Assistent flammender Christ, natürlich wird sie in ein Kaff im "Bible-Belt" gerufen, wo natürlich keine Handys funktionieren und sie sich in den religiösen Lehrer verguckt. Natürlich ist die dort herrschende Plage wirklich gottgesandt, natürlich fällt der Strom aus, tauchen böse dreinblickende, kleine Mädchen auf, stirbt der Sidekick, entpuppen sich die Guten als böse, siegt die Gerechtigkeit, gibt es einen, ach so tollen, das-Grauen-geht-weiter-Schluss, und wir langweilen uns zu Tode.

In welchem Rausch hat sich Hilary Swank überreden lassen, da mit zu spielen?