Samstag, 17. November 2007

DVD: Fast Food Nation (von Realist)

Erwartet habe ich eher so eine Art nicht-dokumentarische Version von "Supersize Me", aber da lag ich wohl daneben. Fast Food Nation ist zwar keine Doku, prangert aber im Grunde eher weniger Fast Food, als den amerikanischen Lebensstil im Ganzen an. Die Geschichte(n) kreisen um eine Fleischverarbeitungsfabrik (=Industrialisierung-bei-Lebensmitteln-Problem), die die Umwelt verschmutzt (=Umweltverschmutzungsproblem), und in der hauptsächlich illegale, mexikanische ArbeiterInnen malochen (=Ausbeutungsproblem), die, wenn sie attraktiv und weiblich sind, auch noch sexuell belästigt werden (=sexuelle-Belästigung-Problem). Dann haben wir da noch die allein erziehende Mutter mit der strebsamen Tochter, die bei einer Burgerkette jobt (=Arbeiterklasse-in-der-Provinz-Problem), aber ihr soziales Gewissen entdeckt (=jugendliche-Revolution-Problem), den Onkel mit den Motivationssprüchen und den Marketingheini der Burgerkette, der herausfinden soll, wie die Rinderscheisse in die Burger kommt (=Rinderscheisse-im-Burger-Problem).

Alles in allem also reichlich Probleme. Nur weiss scheinbar der Film genau so wenig wie der Zuschauer, wo die Reise denn jetzt eigentlich hingehen soll. Es bleibt schlussendlich bei der Bestandsaufnahme der Verhältnisse mit offenem Ende - was ja ok wäre, wenn es aufrütteln, packen und/oder unterhalten würde (Betonung auf "würde").

Das Erstaunlichste an dem Film ist ohne Frage die Besetzung, so sind (in hauptsächlich kleinen Rollen) mit dabei: Greg Kinnear, Patricia Arquette, Kris Kristofferson, Bruce Willis, Ethan Hawke und Avril Lavigne. Denen hat ihr Agent wohl auch erzählt, der Film wäre Pro Gut und Kontra Böse, und das ist ja immerhin gut für's Image.

Fazit: Kann man sich ansehen - muss man aber nicht.

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