Sonntag, 28. Februar 2010

Leben: Von Mindesthaltbarkeit und grünen Daumen (von Realist)

Wenn ich in meiner Küche einmal mehr auf ein historisches Mindesthaltbarkeitsdatum stosse, so ist das ja schon lange keinen Blogeintrag mehr wert. Davon gab's genug im alten "Küchenblog" und hier. Aus diesem Grund blieb es auch unerwähnt, dass ich letztens den Verzehr einer Bechamel-Sauce überlebt habe, die ich aus dem Inhalt einer seit 1,5 Jahren abgelaufenen (und angebrochenen) Mehlpackung hergestellt hatte.

Eine neue Dimension hat sich allerdings heute aufgetan, als sich mein Flüssigwaschmittel nicht aus der Flasche bewegen wollte. Es lag in selbiger nur noch in Klumpenform vor und war seit über einem Jahr abgelaufen.

Verdammter Singlehaushalt! Wird wirklich Zeit, dass ich in's Heim komme. Sagt man nicht auch, dass man sich erst mal (erfolgreich) um eine Pflanze kümmern soll, bevor man z.B. den Erwerb eines Haustiers in Erwägung ziehen darf?

Verabschieden sie sich also mit mir von der letzten Pflanze in meiner Wohnung (und Haustieren, was das angeht):

Green Thumbs up,
Realist

Donnerstag, 4. Februar 2010

Leben: Schrecksekunde beim Friseur (von Optimist)

Nein, ich meine nicht jene Sekunde, in der hektisch der Handspiegel um den Hinterkopf schwirrt und die Dienstleisterin nach ein paar belobigenden Worten ausschau hält, auch wenn alles genauso schrecklich wie vorher ist.

Ich meine die Schrecksekunde, die man beobachten kann, wenn eine in Ihrer eigenen Bildung gefangene Akademikerin die mitten im Schaffensprozess befindliche Haarspezialistin mit der Frage konfrontiert: "Kennen Sie den Religionsphilosophen Hans Küng?"

- GONG -

Dem Zuschauer auf der in Lauschnähe befindlichen Wartecouch stockt der Atem! Was wird sie antworten? Es folgt eine sehr, seeehr lange Sekunde des Schweigens. Zeit genug, sich auf der Ratecouch über die erwartete Antwort ebenfalls Gedanken zu machen.

- "Sie kennen Hans Küng? Haben Sie auch die Diskussion zwischen Helmut Schmidt und Hans Küng anlässlich der 7. Weltethosrede an der Uni Tübingen als Videostream im Internet gesehen? Wie auch immer. Also ich finde, Herr Küng hat 1970 mit seiner Veröffentlichung völlig zu Recht die Kirche und vor allem den Papst in seiner Unfehlbarkeit ..." usw. usf.

ODER

- "Verzeihen Sie bitte, wenn ich nicht direkt auf Ihre Frage antworte, aber ich betrachte Religion als eine sehr private Sache und möchte vermeiden, dass wir bei solch privaten Fragen unversehens aneinander geraten ..."

ODER

- "Schön das Sie das ansprechen! Die Einbringung der Allgemeinen Erklärung der Menschenpflichten in die UN als Gegengewicht zur AEMR fand ich zum damaligen Zeitpunkt - nach meiner Erinnerung war es 1997 - eine revolutionäre und gleichzeitig überfällige Idee!"

- GONG -


Die Sekunde, die nach meiner persönlichen Wahrnehmung bequem Zeit für fünf Herrenhaarschnitte geboten hätte, verging zäh, aber sie verging.

Und als die Schrecksekunde nun endlich vorbei war, holte die Friseurin tief Luft, hob zur wohl überlegten Antwort an, startete aber zum Entsetzen des Ratepublikums auf der Wartecouch auch gleichzeitig den Fön auf infernale Lautstärke und plauderte mit der Kundin vergnügt - aber vertraulich - über die aufgekommenen Gesprächsinhalte.

Nun sitze ich da, knibble mir die Fingerkuppen wund und würde doch so gerne wissen, was die Friseurin geantwortet hat. Kennt Sie Hans Küng? Ist sie seine unereheliche Tochter? Kann sie die Welt retten?

Hat sich später nicht getraut, all das zu fragen,

Optimist

Mittwoch, 3. Februar 2010

Intern: Köln ist ein Arschloch (von Realist)

Köln ist also ein Arschloch?

Sei getröstet, liebes Ehrensenf-Team: Mit Euch spricht keiner - uns liest keiner. Und nicht nur in Köln. Das Problem ist globaler Natur: Die Welt ist ein Arschloch.

Aber wollen wir (zur Abwechslung) mal realistisch sein: Wir können das nicht ändern - wohl aber versuchen schöner damit zu leben (und wenn das jetzt alle brav kaufen, verdienen wir uns dumm und dusselig).

Zu kapitalistisch? Dann einfach als Zeichen zur Verbrüderung der Ignorierten unseren Blog abonnieren.

Brüderliche Grüße,
Realist + Optimist

Lieber Stammleser: Dieser Beitrag ist Dir ein Rätsel? Dann siehe hier


Leben: Wohnprobleme lösen (von Optimist)

Haben Sie eigentlich auch Wohnprobleme? Sie waren eine lange Zeit sehr glücklich miteinander - Sie uns Ihre Wohnung - und jetzt klappt irgendwie alles nicht mehr? Die Fenster sind undicht, Schimmel in den Ecken und beim kleinsten Hauch knallt Ihre Wohnung beleidigt mit den Türen? Sie haben rote Seidenvorhänge gekauft, um mal wieder Schwung in den Alltag zu bringen, aber nichts hat geholfen? Weil sie zu verschieden sind - Sie und Ihre Wohnung? Sie haben sich auseinandergelebt?

Verzagen Sie nicht, gehen Sie zum Wohnberater! Der Baur-Versand hat einen:


Wohnprobleme lösen - ganz einfach! - Wie? Auch das hilft nicht?

Nun, bevor es zum Äußersten kommt (Kündigung, Auszug, man sieht sich nie wieder): Reden Sie noch ein letztes mal mit Ihrer Wohnung. Seien Sie aufmerksam. Kaufen Sie ihr einen neuen Sessel, ein Bild, einen neuen Teppich. Malen Sei die Türstöcke mit Ölfarbe. Sie wissen schon. Streichen Sie ihr zärtlich über ihre Rauhfaser, vielleicht auch - und besonders - an den etwas unschön verlegten Stoßkanten der Tapete. Stellen Sie eine Vase voller roter Rosen in die Ecke, die schon seit jeher keinen rechten Winkel hat. Raunen Sie ihr zu: "In Dir wohne ich am liebsten!" und "Nur bei Dir fühle ich mich zuhause!". Gestehen Sie: "Die Männer-WG-Pläne waren nur dummes Zeug" und "Klar halten die Bilderrahmen auch mit Tesafilm!"

Drückt die Daumen, dass Sie nicht beim Wohnungsrichter landen,

Optimist