Donnerstag, 19. März 2009

Kabarett: Mathias Tretter: Staatsfeind Nr. 11 (von Optimist)

Matthias Tretter ist ja in der Kabarett-Szene längst kein Unbekannter mehr und hat mich all die Jahre mit seinen Auftritten nie enttäuscht. Das sollte heute mit seinem Programm "Staatsfeind Nr. 11" anders werden.

An diese Stelle des Textes gehört wie üblich eine Zusammenfassung der Handlung, die Rahmengeschichte des Stückes, der rote Faden, die Kernaussage oder was auch immer der Klebstoff des Abends ist oder sein soll. Aber so bitter das ist: Da war nichts von alledem.
Tretter treibt inhaltlich von Thema zu Thema, fängt mit der Krise an, reichert die Gags mit Wissen um lokale Dauerbrenner an, lässt sich öfter über Merkel aus, greift mislungene Politikerzitate auf und gibt in der Zugabe den Kinski. Allenfalls, könnte man sagen, ist es ein Streifzug durch die aktuellen Themen der letzten Wochen und Monate - von Klebstoff keine Spur.

Dabei fehlt es Tretter überhaupt nicht an Scharfsinn oder sprachlicher Wendigkeit! Im Gegenteil, fast alle Texte haben Tiefsinn, sind oft mehrschichtig sowohl sprachlich als auch inhatlich anspruchsvoll, er war über das ganze Programm hin völlig textsicher, aber die Präsentation stimmte leider ganz und gar nicht. Der Auftritt hatte keinen Esprit, keine Dramaturgie und ich wurde das Gefühl nicht los, dass Tretter über lange Passage keinen Kontakt, keine gemeinsame Welle mit dem Publikum hatte. Ein sehr verkopftes und auf den Text reduziertes Stück.

Fazit: Mag sein, dass Tretter einen schlechten Tag hatte, mag sein dass für mich gleiches gilt. In Summe war das aber heute Nichts.

Hofft auf ein besseres Nachfolgeprogramm

Optimist

Keine Kommentare: