Sonntag, 13. Januar 2008

Kino: I am Legend (von Realist)

Wenn ich noch mal hier schreibe, dass man am Wochenende abends nicht ins Kino gehen darf - und es somit mal wieder gemacht habe - dann möge bitte jemand vorbeikommen und mir eine reinhau'n!

Rechts von mir, die vielgereisten Bildungsbürger: Beim ersten Schwenk über New York: "Da war ich schon! Oh, und da auch! Ha! Da war ich überall schon!" (toll!) Beim dritten Ford, der durch Bild fährt: "Hach! schon der zweite Ford! Da bekommen die bestimmt Geld dafür!" (Nicht doch!)

Links neben mir, das Assi-Pärchen: 100 Minuten Geblubber, und er noch von der Sorte Mann, die nicht flüstern kann. Dankenswerterweise zu 90% in einer mir unbekannten Fremdsprache, der Rest in Richtung: "Siehst du, die können nicht kommen, weil da noch die Sonne scheint!" (ach?) "Oh, jetzt ist der verletzt!" (Sag bloss?) "Ich glaube der ist infiziert!" (Nein, der hatte schon vorher rote Augen und gesabbert!)

Aber zur Sache.

Die Vorgeschichte: Ein Virus. 90% der Menschheit ist gleich tot, 5% verwandeln sich in Zombies, die restlichen (immunen) 4,99999% werden gefressen. Will Smith lebt alleine in New York und forscht an einem Heilmittel. Hier setzt der Film ein.

Es gibt ein paar tolle Aufnahmen von der leeren Stadt, in der sich die Wildnis nach 3 oder 4 Jahren wieder ihren Platz gesucht hat. Und Überraschung! Diese tollen Aufnahmen sind genau die, die man schon aus dem Trailer kannte.

Hier geht der Städter von heute mit einem (pieksauberen) Shelby Mustang GT 500 auf Rotwildjagd. Klar, ist ja auch das praktischste Auto für sowas. Überhaupt: Für jemanden, der in seinem Kellerlabor die Welt rettet, und nebenbei noch aufpassen muss, dass ihm kein Zombie ein Ohr abkaut, hat unser Held ganz schön viel Zeit dafür, sich DVDs einzeln aus dem Laden zu holen, in möglichst cooler Kulisse Golf zu spielen und dergleichen Unsinn.

Zur Handlung möchte ich dann nicht mehr allzuviel verraten (es gibt nämlich nicht allzuviel davon), es sei aber erwähnt, dass es natürlich zu dramatischen Situationen mit den Zombies kommt, unser wackerer Forscher doch nicht alleine ist und - ganz wichtig - GOTT einen Plan hat!

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Film nur von der Szenerie (des Trailers) und dem cleveren Soundtrack, der an den besten Stellen aus totalem Schweigen besteht, lebt. Das reicht leider nicht aus, um den dünnen und weitestgehend spannungsfreien Plot auszugleichen.

Fazit: Es gibt genug bessere Zombie/Monster-Filme, aber vor allem gibt's bessere Was-wäre-wenn-plötzlich-alle-Menschen-weg-wären-Filme. Allen voran "The Quiet Earth", den ich trotz seines 80er-Looks und seiner offensichtlich geringeren Produktionskosten mal wieder empfehle.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Man, man, man... Da hat aber einer wieder den Emotionsfilter eingeschaltet gehabt!!! :)

Ich fand ihn toll - so! Die Effekte waren schon ausreichend!

Demnächst bitte auch eine Bewertung für Leute, die sich emotional anhauchen (einwickeln?)lassen!

*grins*

lgm

Realist hat gesagt…

Emotionen? Mach mal langsam! Das einzige, dass dich an dem Film "berührt" hat waren doch Smith' Bauchmuskeln! :-)

Was gab's denn sonst?

- die "huh, ich bin alleine"-Emotion, gab's schon besser

- das auftauchende Balg hatte keine grossen, traurigen Augen und war auch sonst nicht putzig

- der Hund war auch nicht gerade Lassie

- mit der Frau ist nichts gelaufen. Schlimmer noch: Es nicht noch nicht mal absichtlich nichts gelaufen. Kein was wäre wenn, kein trauriger Abschied (ok, der kam ja auch etwas "schlagartig")

Anonym hat gesagt…

Der Film lebt in der tat nur von den Aufnahmen des leeren NYs.

Das Buch ist um Längen besser, schlüssiger und das Ende viel geiler als dieses dämlich hollywoodisch pseudo-amerikanisch und pseudo-christliche Scheissende!

Realist hat gesagt…

Ich liebe es, wenn ich Recht habe - und das auch noch anerkannt wird :-)