Freitag, 4. Januar 2008

Kino: Elizabeth - Das goldene Königreich (von Realist)

Ein neuer Tag und schon wieder Liesbet. "Das goldene Königreich" setzt (mehr oder weniger) da auf, wo der erste Teil endete, was - und deswegen verbitte ich mir höhnisches Gelächter ob dieses Satzes - im Zeitalter der Prequels ja nicht mehr selbstverständlich ist. Die jungfräuliche Königin hat sich eingerichtet, kann inzwischen mit ihrer Macht umgehen und hat auch weiterhin nicht ernsthaft vor, sich zu verheiraten. Innerlich leidet sie allerdings an ihrer Einsamkeit und daran, immer ihre Rolle als starke Königin aufrecht erhalten zu müssen. Was sie allerdings auch diesmal nicht an einem Techtelmechtel hindert. Oh, und natürlich muss sie sich wieder eines Komplotts erwehren. Der gefestigteren Elizabeth wird Cate Blanchett voll gerecht und kann hier noch besser aufspielen als im ersten Teil.

Teil 2 ist also besser? Nein. Ich muss doch sagen, dass der Film stark anfing und stark nachliess, mir sogar "zu lang" wurde - und das, obwohl er (zu meiner Überraschung) glatte 10 Minuten kürzer als sein Vorgänger ist, und damit sogar unter 2 Stunden liegt. In meiner historischen Ahnungslosigkeit (und Fehleinschätzung der Filmlänge) war ich sogar geneigt ihn als aufgeblasenen, aufgewärmten ersten Teil zu bezeichnen, musste ich dann aber nach einem Blick auf Wikipedia (lesenswert. Insbesondere hinsichtlich von Kleinigkeiten wie Tabak und Kartoffeln oder der Pfützengeschichte, und wie diese in den Film eingeflossen sind) dahingehend belehren lassen, dass das geschichtlich ja so falsch alles gar nicht ist. (Wenn man mal vom fehlenden Francis Drake, dem inzwischen fehlenden John Dudley und dem übergewichtetem Walter Raleigh absieht). Somit kann ich eigentlich nur festhalten, dass ein mit Sicherheit höheres Budget und eine Seeschlacht noch lange keiner guten bzw. besseren Film machen, auch wenn ich nicht zu sagen vermag, warum genau er mich nicht so gefesselt hat.

Fazit: Wenn man sich nur einen Teil ansehen will, dann den ersten (Was ja ganz im Allgemeinen ein klasse Ratschlag ist)

PS: Eine Sache am Rande soll nicht unerwähnt bleiben: Als Walter Raleigh gefragt wird, wann er genau auslaufen könne, um die Flotte zu verstärken, antwortet er sinngemäß: "Wir warten noch auf Proviant. Sobald wir seetüchtig sind, legen wir ab!" Hallo? Kann er nicht einfach sagen: "Keine Ahnung!" War das der erste BWLer? Wahrscheinlich, denn quittiert wird seine Null-Aussage mit einem geradezu erleichterten "Sehr gut!". Man muss sich nur verkaufen können...

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