Donnerstag, 10. Januar 2008

Kino: Der Goldene Kompass (von Realist)

Na gut, dann sehe ich mir den halt doch an. Und wenn es nur dazu ist, um zu Beweisen, dass man auf anderer Leute Kritiken nichts geben sollte. Ich meine: Klar war er schlecht! Aber aus vollkommen anderen Gründen! Aber eins nach dem anderen.

Hier erst mal die knallharten Fakten, die in keiner hochkarätigen Kritik fehlen dürfen: Der Film ist die Adaption des Buchs von Philip Pullman, der es als säkularen Gegenentwurf zu den erlöserlastigen "Chroniken von Narnia" geschrieben hat. Oder zumindest kann man das wohl so sehen. Mal abgesehen vom fehlenden Erlöser inhaltlich nichts neues: Gute, Böse, Phantasiegestalten (auch gute und böse), Magie und: Natürlich ist ein kleines Mädchen der Held. Ein Märchen halt.

Die allgemeine Kritikermeinung ist ja wohl, dass der Film durch zu viele Handlungsstränge und Charaktere, die erst in den nächsten beiden Teilen eine Rolle spielen werden, nervt. Das kann ich nicht nachvollziehen. Wenn überhaupt nervt in diesem Zusammenhang nur die Tatsache, dass es eben eine Trilogie ist, d.h. dass man sich für die anderen 66% der Geschichte noch ein paar Jährchen gedulden muss, was zum einen ja (trotz der Häufigkeit solcher Filme) gar nicht zum Zeitgeist passt und zum anderen bei älteren Semestern, wie mir, die bange Frage aufkommen lässt, ob man denn den dritten Teil noch erlebt. Obwohl da noch zu klären ist, ob das Strafe oder Belohnung wäre.

Ganz grundsätzlich nervt der Film aber deswegen, weil er sowohl vom Look her als auch bei der Darstellung weniger an einen Kinofilm, als an einen weihnachtlichen Kinder-Mehrteiler auf ARD erinnert. Nicht mehr und nicht weniger.

Aber um noch ein bisschen kleinlich zu sein: Was heisst hier "ohne seinen Panzer kann der Panzerbär nicht in die Schlacht ziehen"? Wenn ausgerechnet der des Oberbären eher an einen Stringtanga, als einen Körperpanzer erinnert? Was ist das? Todesverachtung? Und nachher wollen die lieben Kleinen wieder ohne Helm radfahren, oder was? Und was soll das mit dem Alethiometer (aka goldener Kompass)? Wozu muss man da erst 3 Zeiger auf sinnbefreite Symbole einstellen, wenn sowohl, die Frage, die man ihm dann Stellen kann, als auch seine Antwort telepathisch übertragen werden? Und wozu die ganze Staub-Sucherei? Kommt einfach zu mir, da gibt's genug davon! Schickt die Kidman! (Weia, ich will gar nicht wissen, der wievielte ich bin, der dieses Zote reisst)

Und damit bin ich auch schon bei den guten Nachrichten: Nicole Kidman. Das hat gepasst. Naja, und Sam Elliott sieht man ja immer gern. Der macht zwar den Film auch kein Stück besser, erinnert einen aber immer wohltuend an "The Big Lebowski", und das ist ja auch was wert.

Fazit: Klar, werde ich mir den nächsten Teil auch ansehen, denn vielleicht gibt's dann endlich eine Nacktszene mit Eva Green (am Ende noch zusammen mit der Kidman *schnurr*). Bis dahin würde ich aber eher zum Sternenwanderer raten, wenn's denn ein Märchen sein soll.

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