Das war mal was anderes, soviel ist sicher. Diesmal gabs Polt - und das im Doppelpack. Lesung und Solo, an zwei Abenden hintereinander.
Die Lesung lief ganz klassisch und schnörkellos. Polt kommt auf die Bühne, quittiert den Applaus kurz lässig beim Hinsetzen mit der Hand und - es ist der Begrüßung genüge getan - legt sofort los. Es folgt eine Aneinanderreihung von meist bekannten Geschichten aus seinem Sammelwerk "Circus Maximus". Neben ein paar Hundskrüppel-Geschichten fehlt natürlich auch "Longline" nicht. Beim Schwärmen über das englische Tennis lästert er da über Deutschland: "Arrrh, Deutschland und Tennis - nur weil hier jeder Arsch weiße Schuhe kaufen kann ...".
Genial vorgetragen wie immer, gewinnt jede Geschichte unheimlich, wenn Polt sich mit seiner Stimmenvielfalt massiv in das Spektrum zwischen gestelztem Hochdeutsch und dem rüde fluchenden Urbayern reinsteigert. Eine schöne Mischung von Texten aus reiner Unterhaltung und ätzender Gesellschaftskritik (Rollstuhlfahrer) hat die Sache wirklich zu einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Abend gemacht.
Eine Überraschung war hingegen das Solo. Im Nachhinein habe ich mich gefragt, was ich wirklich anderes erwartet habe. Polt kommt auf die Bühne, quittiert den Applaus kurz lässig mit der Hand und legt gleich mit der ersten Geschichte los. Nur eben im Stehen. Und mit anderen Geschichten. Die genauso genial vorgetragen wurden wie am Vorabend. Etwas schade fand ich aber schon, das es keinen Rahmen um die einzelnen Geschichten herum gab.
Fazit: Trotz fehlendem Rahmen beim Solo gabs viel zu lachen, aber Polt-Geschichten kann man hier nicht wirklich gut nacherzählen. Das muss man selber anhören. Also hingehen. Oder zumindest Hörbuch kaufen.
Mittwoch, 23. Januar 2008
Kabarett: Gerhard Polt (von Optimist)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
und/oder Kommentare
1 Kommentar:
Polt - live, cool. Etwas Neid kommt auf.
Kommentar veröffentlichen