Sonntag, 10. Februar 2008

Kino/Berlinale: Chiko (von Realist)

Glück gehabt. Immerhin für eine Premiere Karten bekommen und ein paar Promis gesehen. Zugegeben nicht meine erste Wahl: Moritz Bleibtreu legt wohl ohnehin keinen Wert darauf, mit meinen Unterhosen beworfen zu werden, und Reyhan Sahin hat deren wahrscheinlich schon genug (Also jetzt im Allgemeinen und nicht meine im Speziellen). Wie auch immer, hier das "Beweisfoto" aus dem Zoo Palast (Notiz an mich: Nächstes mal doch eine richtigen Kamera mitnehmen):


Aber zur Sache. Chiko und Tibet, zwei junge Türken, sind wie Brüder und fest entschlossen eine kriminelle Laufbahn einzuschlagen. Doch bereits als sie, praktisch noch in der Probezeit, ihren ersten Job für den Drogendealer Brownie abwickeln, macht Tibet den Fehler Brownie zu hintergehen, wird dabei erwischt, bestraft und zur Persona non grata. Damit befindet sich Chiko in der Zwickmühle. Er hat sich das Vertrauen Brownies erarbeitet und das große Geld beginnt zu fließen. Auf der anderen Seite steht sein Freund im Aus und will sich nur noch für die erlittene Demütigung und Verletzung Rächen. Je länger Chiko erfolglos versucht beiden Seiten treu zu bleiben (oder zumindest diesen Einruck zu erwecken), desto mehr eskaliert die Gewalt und der Film kippt von "unbekümmert und manchmal witzig" nach "aussichtslos und düster". Dass das nicht gut geht versteht sich von selbst, immerhin ist das ja ein deutscher Film - Happy End verboten.

Die Hauptdarsteller Denis Moschitto und Volkan Özcan liefern eine überzeugende Vorstellung (oder sind einfach auch im wirklichen Leben testosterongesteuerte Idioten. Nein, nein. Der Onkel macht nur Spaß). Aber trotz Moritz Bleibtreu und Produzent Fatih Akin ist der erste abendfüllende Film von Özgür Yildirim nur ein weiteres Werk rund um die Stichworte "Ausländer, Drogen, Respekt und Gewalt" und könnte damit (und mit ein paar 2-Sekunden-Schnitten) auch als Eigenproduktion auf ARD laufen. Was er vermutlich, als reichlich geförderter Film, auch irgendwann mal tut - sehr zum Unmut der Perle, die hinter mir saß, und deren "UNGLAUBLICH! UND SOWAS WIRD GEFÖRDERT! DAS SIND STEUERGELDER! STEUERGELDER!" mir heute noch in den Ohren klingelt.

Fazit: Recht guter Film, wenn auch nicht wirklich großes Kino (aber war das ein deutscher Problemfilm jemals?).

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