Mittwoch, 6. Februar 2008

Kino: My Blueberry Nights (von Realist)

"My Blueberry Nights" ist das neueste Machwerk von Kar Wai Wong, und ich gebe zu, dass mir der Name auch nichts (mehr) gesagt hat. Sein Film "2046" ist mir allerdings noch gut in Erinnerung - selten musste ich mich so anstrengen um eine DVD nicht vorzeitig aus dem Player zu holen. Über Zwei Stunden Konfusion und Langeweile (und wenn er noch so mit Preisen überhäuft wurde). Sei's drum. Zum Glück war mir diese filmische Verwandtschaft noch unbekannt, als ich mir "My Blueberry Nights" angesehen habe.

Es geht - mal wieder - um eine Elizabeth (Norah Jones) mit Problemen. Diesmal muss sie allerdings nicht England regieren, sonder wird schlicht von ihrem Freund verlassen und lernt - während sie dem "verfließenden" in seiner Stammkneipe nachstellt - den Barkeeper Jeremy (Jude Law) kennen. Bevor sich, aus dieser immer tiefer gehenden Freundschaft, mehr entwickeln kann, zieht sie die Notbremse und verschwindet von jetzt auf gleich auf einen 300 Tage währenden Roadtrip.

Auf ihrer Reise lernt sie - erzählt in zwei Episoden - Menschen (darunter so sehenswerte Exemplare wie Natalie Portman und Rachel Weisz) kennen, die nicht loslassen können, nicht gehen können, bevor sie losgelassen werden (wo da auch immer der Unterschied ist), oder ums Verrecken nicht festgehalten werden wollen. Danach kehrt sie zurück, steckt dem Barkeeper die Zunge in den Hals und alle leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Sieht man ihre Reise als Mittel um etwas Abstand zu bekommen, dann ist das grundsätzlich eine gute Entscheidung - nur wenig ist so dumm, wie sich von einer Beziehung in die nächste zu stürzen. Was man auf so einem Trip erlebt, ist dann allerdings komplett egal - und tatsächlich haben die beiden Nebenhandlungen mit der Hauptgeschichte nichts zu tun – außer natürlich, dass das Grundthema immer „verlassen und verlassen werden“ ist.

Unterm Strich gibt's also drei schön fotografierte Geschichten ohne große Aussagen oder Höhepunkte.

Fazit: Wenn bei einem Film die Handlung keinen tieferen Sinn hat, dann sollte er mal besser ein Actioner oder eine romantische Komödie sein. "My Blueberry Nights" ist keines von beiden, und in sofern ist das Beste was man sagen kann, dass er genau so sinnlos und zuweilen schön anzusehen ist, wie das Leben.

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