Man fragt sich wirklich manchmal, wo man eigentlich lebt. Das erste, was ich heute hörte, nachdem ich im Autoradio Bayern-5-Aktuell gewählt habe, war eine mehrminütige Liveberichterstattung vom Anzapfen des ersten Fasses auf dem Oktoberfest. Ein schwachsinniger Moderator, ein Ministerpräsident und ein Oberbürgermeistern stammeln um die Wette, loben sich gegenseitig für ihre Mehrjährige Erfahrung im Anzapfen und werden dabei vom Publikum, das offensichtlich nichts anderes zu tun hat, als sich an einem Samstag vormittag tüchtig zu besaufen, angefeuert. Geballte Kompetenz in volksnahen Dingen, keine Frage. Wir haben ja sonst keine Probleme.
Aber was soll man auch erwarten, von einem Bundesland, dessen Landesvater die - mit Sicherheit weit verbreitete - Meinung laut ausspricht, dass man nach dem Trinken von 2 Litern Bier ja noch problemlos Auto fahren kann. Jaja, klar, das war ja SO gar nicht gemeint, und überhaupt ist er ja komplett gegen "Flatrate-Partys" und dergleichen. Das muss natürlich aufhören! Wirklich schlimm, das, mit den jungen Leuten. Können die nicht so verantwortungsvoll trinken, wie anständige Bayern im gesetzteren Alter, die sich einfach jeden Abend beim "Schützenwirt" zwei, drei Liter Bier geben? DAS läuft ja immerhin unter Kultur und bayerische Lebensart - und Traditionen sind wichtig. Ach, was reg' ich mich auf. Bin heute nur etwas dünnhäutig. Mein Kater macht mir zu schaffen.
Ihr Realist
1 Kommentar:
Na ja, das kommt halt raus, wenn Franken über das Oktoberfest reden wollen :-)
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