Montag, 15. September 2008

DVD: Commander in Chief (von Realist)

Noch eine TV-Serie auf DVD. Und auch diese wurde nach der ersten Staffel beerdigt, was ja nach meiner bisherigen Erfahrung bedeuten würde, dass ich ein Fan bin. Bin ich? Lesen sie nächste Woche weiter, wenn sie Ming sagen hören... (Ach, das kapieren die jungen Leute hier wieder nicht :-) )

Im Grunde handelt es sich hier um die übliche US-Serie rund um reiche Machtmenschen, ihre Verschwörungen, Intrigen, Familienprobleme und Liebeleien. Nur dass es hier mal nicht ums Ölgeschäft in Dallas geht, sondern um die erste weibliche Präsidentin im weissen Haus. Also: Den ersten weiblichen Präsidentin, also, die erste Präsidentin. Whatever.

Eine gewisse Aktualität erhält das ganze durch die Grundidee der Handlung. Im Pilotfilm ist Mackenzie Allen nämlich noch die parteilose Vizepräsidentin, die man eigentlich nur als Publicity-Stunt nominiert hat, und die man mit unwichtigen Aufgaben abspeist. Dummerweisse erleidet der Präsident einen Schlaganfall. Er schafft es zwar noch, vor seinem Tod, Allen zum Rücktritt aufzufordern, um die Bahn für einen "richtigen" Politiker frei zu machen, das lässt diese sich allerdings nicht gefallen, legt den Eid ab und hat von diesem Moment an natürlich alle gegen sich. Beide Partien, den Stab und den Senat.

Das Ganze ist recht unterhaltsam und - zumindest in Teilen - toll besetzt. So gibt sich Gina Davis als Madam President die Ehre, und ihr ewiger Gegenspieler, der Sprecher des Senats, wird von Donald Sutherland dargestellt.

Wenn sich aber nach den ersten zwei, drei Episoden die Rollen erst einmal gefestigt haben, dann läuft das immer nach Schema-F ab. Es kommt die grosse Krise (die Naturkatastrophe, der Terroralarm, das gesunkene Atom-U-Boot, etc.), es gibt zwei Lösungsalternativen: Die knallharte, männliche und die komplett untragbare. Dann kommt die Präsidentin mit der dritten, weiblichen, korrekten, Gutmenschenlösung, wird von allen ausgelacht und hintergangen, hat am Ende aber natürlich Recht und die Situation gemeistert. Daraufhin stehen wieder ein paar Hardliner stramm, sagen mit brüchiger Stimme "It's been an honor to serve you" und wechseln das Lager.

Fazit: Nette Unterhaltung auf "Dallas"-Niveau, aber mit besseren Darstellern. Schade, dass es keine zweite Staffel mehr geben wird, denn viele Handlungsstränge bleiben so auf ewig offen.

Ihr Realist

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