Sonntag, 22. Juni 2008

DVD: A Scanner Darkly (von Realist)

Darf man einen Film, der schon vor einem Jahr auf DVD veröffentlicht wurde, eigentlich noch hier kritisieren? Egal.

"A Scanner Darkly" ist ein bemerkenswerter Film. Er basiert auf einem Buch von Philip K. Dick, der auch die Bladerunner-Vorlage "Do Robots dream of electric Sheep?" geschrieben hat, er ist beachtlich besetzt (Robert Downey Jr., Keanu Reeves, Winona Ryder und Woody Harrelson) und er wurde optisch so verfremdet, dass er aussieht, wie ein Comic. Und ich meine wirklich Comic und nicht Zeichentrickfilm.

Die Erzählweise ist der Handlung - Überwachung und Drogen - entsprechend paranoid, wirr und psychedelisch (wenn man das so sagen kann). Bob ist Undercovercop bei der Drogenfahndung und lebt deswegen im entsprechenden Milieu, in einer WG, in seinem eigenen Haus, das er ursprünglich mit Frau und Kindern bewohnt hatte, bevor er sich im Drogenumfeld verloren hat und selbst süchtig geworden ist. Die Geschichte spielt dabei in der nicht fernen Zukunft, wo die totale audiovisuelle Überwachung möglich ist, und man durch "Camouflageanzüge" seine Erscheinung verändern kann.

Richtig verwirrend wird es für Bob, der inzwischen ohnehin nicht mehr so genau weiss, was richtig und falsch, real und irreal ist, als man ihm einen Gehirnschaden aufgrund seines Drogenkonsums diagnostiziert.

Richtig verwirrend wird es für den Zuschauer, als er erfährt, wer hier eigentlich wer ist und warum welche Fäden zieht.

Das zweite Mal in zwei Tagen muss ich zugeben, dass ich mehr von einem Film gehabt hätte, hätte ich ihn zumindest in einer Fassung mit englischen Untertiteln gesehen. Denn auch hier wird viel geredet und vor allem viel wirres unter Drogeneinfluss und mit vollem Mund :-)

Fazit: Eher kein Popcornkino, aber für Freunde des paranoiden Drogenfilms ("Fear and Loathing in L.V." vielleicht?) und aus rein technischen Gründen sehenswert.

Ihr Realist


Keine Kommentare: