Und als mir W. aus S. den Film als iTunes-Leihe empfohlen hat, habe ich noch gesagt: "Aber ich mag doch keine Western"...
Zugegeben: Er hatte Recht, als er erwiderte, dass es eigentlich keiner ist. D.E.D.J.J.D.D.F.R.F. könnte genau so gut ein Mafia-Epos sein, nur das es hier anstelle von Strassenschluchten Prärie zu sehen gibt.
Es geht um die letzten Monate im Leben des berühmten Gangsters (und komischerweise Volkshelden) Jesse James (Brad Pitt), der wie alle, die die 35er Hürde genommen haben, depressiv, aggressiv, lustlos, genervt und gefährlich ist. Und es geht natürlich um Robert Ford, der sich, mit gerade mal 19 Jahren, vom James-Fanboy zum James-Killer wandelt - und das mehr aus Angst und Geltungssucht, als aus Hass.
Der 2:39-Stunden Film spielt (sehr stimmungssvoll fotografiert) größtenteils zwischen zwei Coups der James Gang, in der sich die Truppe aus "Freunden", mehr-oder-weniger-Verwanden und freischaffenden Gangstern mal trennt, mal trifft, mal hier und mal da haust und teilweise verhaftet wird, während der Wettkampf, um das Ansehen bei den James-Brüdern, der mehr oder weniger versteckte Hass aufeinander und die Paranoia, immer stärker werden.
Dabei bleibt der ein oder andere auf der Strecke - und am Ende eben auch Jesse James selbst, was unterm Strich Ford aber weder glücklicher macht, noch ihm ein besonders langes Leben beschert - soviel kann sicher verraten werden.
Zu Abwechslung muss ich mal empfehlen den Film in Deutsch zu sehen (bzw. hören), da ich fürchte, dass mir durch das sehr breite und schwer zu verstehende Cowboy-Englisch doch so einiges verloren gegangen ist, in diesem dialoglastigen Drama.
Fazit: Langsam, episch, tragisch. Wer darauf gefasst ist, bekommt einen tollen Film - wenn er besser englisch kann als ich, oder den Film in der deutschen Fassung ansieht :-)
Ihr Realist
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