Charlie Wilson ist, Ende der siebziger Jahre, ein texanischer Kongressabgeordneter, der sich im Grunde hauptsächlich um sein Wohlergehen vermittels Sex, Drogen und Alkohol kümmert. Da er einen grundsätzlich zufriedenen Wahlkreis vertritt, kann er seine Stimme je nach Bedarf, mal so, mal so verwenden. Mit dieser Strategie fuhr er gut, und praktisch jeder ist ihm einen Gefallen schuldig.
Durch einen, seinem guten Willen geschuldeten, Besuch in einem Flüchtlingslager an der Afghanisch-Pakistanischen Grenze wird er aber Augenzeuge der Folgen des Einmarschs der Sowjetunion in Afghanistan und beschliesst sich der Sache anzunehmen. Was folgt ist ein - erstaunlicherweise - sehr unterhaltsames Ränkespiel, das sowohl auf internationaler, diplomatischer, Bühne, als auch in Geheimdienstkreisen, der nationalen Politik und so manchem Whirlpool seine Kreise zieht.
Erstaunlich ist daran nicht nur, dass mir (ausser Forrest Gump noch) ein Film mit Tom Hanks gefallen hat, sondern auch, dass der Film auf einem Buch - und einer wahren Geschichte - basiert. Was "basiert" hier genau heisst, habe ich nicht recherchiert, aber sei's drum. Julia Roberts hat nicht genervt und Philip Seymour Hoffman war mal wieder klasse - hier als kleiner, dicker, aufbrausender CIA-Agent, der Wilson Vorlieben und das Engagement in der Sache teilt.
Fazit: Sehr unterhaltsamer Film, über einen Episode der Geschichte, deren Folgen wir heute noch deutlich zu spüren haben. Das Ganze aber locker präsentiert ohne zu lächerlich oder gar ernsthaft zu werden. Extra Punkte für das Ende, dass ohne lange Erklärungen deutlich macht, dass wahrscheinlich nicht die Unterstützung der muslimischen Mujahedin zu den Problemen, die wir heute haben, geführt hat, sondern viel mehr die nicht sehr weitsichtige Art, mit der das Engagement dort mit dem Abzug der Sowjets, beendet wurde.
Ihr Realist
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