Dienstag, 10. Februar 2009

Presseschau: Bloghaftstrafen (von Optimist)

Wer was ausfrisst und erwischt wird, muss dafür büßen, so ist das wohl in der Regel. Da werden die Google-Manager auf der Anklagebank aber blöd geguckt haben, vor allem wegen der in Aussicht gestellten Strafe:


Bloghaftstrafen! Auch noch in ungenannter Höhe! Das sind ja ganz neue Methoden. Statt Kerkerhaft muss jetzt gebloggt werden, bis Finger und Seele bluten? Die Frage ist nur: wo? Da hat die Gerichtsbarkeit ja eine große Auswahl. Drei Wochen Katzenbilder-Blog mit Option auf Einzelhaft in Nager- und Pferdekategorien? Fünf Monate ununterbrochene textuelle Reanimation in einem gottverlassenen Blogfriedhof? Oder doch lieber ein zweijähriger Aufenthalt in einem von Allgemeininteresse durchwirkten Familien-Fotoblog, nur eben zum Bloggen über andere Leute Urlaube und andere Leute Kinder? Später kommen die Häftlinge dann zur Reha ins Blog der alleinerziehenden Mütter und Väter.

Achwas, ich sage Ihnen was: Schickt sie alle zu uns! Bei uns müssen die Missetäter richtig leiden! Wer die ersten Redaktionssitzungen überlebt hat, schleppt zumindest eine lebenslange Depression davon, wird immerwährend zermalmt zwischen bissiger interner Kritik und der eisigen Zuneigung der RSS-Reader, die einem sagen: "Siehe, wir sind jeden Tag da, wir fahren durch Deine Texte, aber wisse: Durch uns fließt kein Tropfen Blut!"
Und Google sekundiert: "Da bin ich, zeig mir alles was Du hast und hauche Deine Gedanken ins ewige Eis meiner Datenfriedhöfe. Nur eine unbekannte Zauberformel aus mehr als dreizehn Worten bringt dich wieder an die Oberfläche. Niemand wird Deine Gedanken je finden!"

Bloggen ist hart. Kerker ist hart. Aber Bloghaftstrafen? Alle Achtung! Der Staat weiss, was weh tut! Welch verzückender Zufall, dass gerade Google-Manager bald in Bloghaft genommen werden. Rache ist süß ...

Wartet schon sehnsüchtig auf den Antransport der Delinquenten

Optimist

Keine Kommentare: