Sonntag, 5. Oktober 2008

Kino: Burn After Reading (von Realist)

Das war er also. Der neue von den Coen-Brüdern, den Herren, die uns so wunderbare Filme wie "No Country for Old Men", "O Brother, Where Art Thou?", "The Big Lebowski" und natürlich "Fargo" gebracht haben.

Ich gebe zu: Meine all zu grossen Erwartungen, die der ebenso grandiose wie schwungvolle Trailer genährt hat, wurden nicht erfüllt. Dennoch ist den Coens mal wieder ein grosser Wurf gelungen, der - wenn man ihn mit den früheren Werken in Verbindung bringen möchte - am ehesten dem Stil eines "Fargo" entspricht. Im Klartext heisst das: Eine skurile Geschichte, der Ordnung halber ein paar explizite Gewalttaten. Charaktere, die ebenso so schräg wie dämlich (und damit wahrscheinlich so wahrhaft realistisch) sind und immer wieder so wundervoll blöde Dinge wiederholen, wie das in "Fargo" von Marge wiedergekäute "Ich mach' dir ein paar Eier, Schatz".

Und ohne Zweifel dürfte es schwer sein, einen Film besser und hochkarätiger zu besetzten. Neben einigen Coen-üblichen-Verdächtigen gibt's noch ein paar Neuzugänge: George Clooney, Frances McDormand, John Malkovich, Brad Pitt, Tilda Swinton und David Rasche ("Sledgehammer"). Wenn sie da noch Steve Buscemi und Jeff Bridges untergebracht hätten... Das wär's gewesen.

Auf die Geschichte will ich gar nicht näher eingehen (ist ja im Grunde auch egal), denn selbst die CIA-Obersten schliessen am Filmende die Akte in der Gewissheit, überhaupt nicht kapiert zu haben, was eigentlich passiert ist. Klar ist nur: Das darf nicht nochmal vorkommen!

Fazit: Ein Muss für Coen-Fans und solche von schrägen Filmen im allgemeinen. Freue mich schon auf die DVD, denn a) kommt die auf jeden Fall in die Sammlung und b) ist das die Sorte Film, bei der man sich auch beim wiederholten "Verzehr" köstlich über Kleinigkeiten amüsieren kann.

Ihr Realist

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